Freitag, 26. April 2024
Deutsch Englisch

Lebensmittelklarheit: «Aigner sollte den Ball flach halten»

Hamburg. (ngg) Anlässlich der Vorstellung von «lebensmittelklarheit.de» stellt der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg fest, dass Bundesministerin Ilse Aigner (BMELV) mit Begriffen wie Klarheit und Wahrheit den Eindruck erwecke, in der Lebensmittelwirtschaft würde nur gelogen und betrogen. Dem sei aber nicht so, versichert Möllenberg. «Eine ganze Branche und ihre Beschäftigten werden angegriffen». Aigner wolle mit dem Portal davon ablenken, dass sie es als zuständige Ministerin in der Hand hat, verbindliche und verbraucherfreundliche Regeln auf den Weg zu bringen, dies aber nicht tut. «Frau Aigner sollte den Ball flach halten», sagt Möllenberg. «Verbraucherschutz wäre mit am besten zu erreichen, würde die NGG-Forderung nach einem Informantenschutz ihre Unterstützung finden. Stattdessen besteht jetzt die Gefahr, dass eine ganze Branche in Verruf gerät. Unternehmen, die Lebensmittel herstellen, haben sich an Recht und Gesetz zu halten. Tun sie das nicht, müssen sie zur Verantwortung gezogen werden». Diese Kontrolle könne aber nicht nach dem Zufallsprinzip erfolgen oder willkürlich in der Hand von Verbraucher/innen liegen. Nachvollziehbare und für alle Unternehmen verpflichtende Kennzeichnungsregeln, ein Verbraucherinformationsgesetz, das seinen Namen verdient, und sachkundige Lebensmittelkontrollen gehören zu den Aufgaben der Bundesministerin und der Länder. Zwar sollte man das Portal nicht überschätzen, doch schade es in der aktuellen Debatte mehr als dass es nutze.

backnetz:eu