Donnerstag, 28. März 2024
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Trollbrot: auf dem Weg zur Klimabäckerei

Essen / Oberhausen / Wuppertal. (efa) Die Bäckerei Troll steht seit knapp 30 Jahren für ökologische Backwaren. Aus dem ehemaligen Nischenprodukt ist längst ein Verkaufsschlager geworden. «Uns ist es wichtig, dass durch den ökologischen Anbau unserer Rohstoffe die Natur und die Umwelt langfristig geschont werden», betont Geschäftsführer Thomas Lang. Ausruhen auf dem bisher Erreichten will sich der Bäckermeister nicht. Künftig sollen nicht nur die Zutaten der Brote und Brötchen ökologischen Vorgaben entsprechen, sondern auch der gesamte Produktionsprozess. Gemeinsam mit den Experten der Effizienz-Agentur NRW (EFA) bilanzierte die Bäckerei jetzt ihre CO2-Emissionen. Die Ergebnisse sind nun Ansporn für weitere Maßnahmen: Das Ziel ist die klimaschonende Bäckerei.

Seit 1989 backt Thomas Lang mit seinen Mitarbeitern in der Produktionsstätte in Essen-Werden und beliefert von dort aus täglich vier Filialen in Essen, Oberhausen und Wuppertal sowie rund 70 Abnehmer im Ruhrgebiet und im Rheinland mit frischen Backwaren.

«Die Idee der ökologischen Produktion ist uns sehr wichtig», sagt Lang. «Wir achten in jedem Produktionsbereich auf Nachhaltigkeit und verwenden deshalb auch nur Ökostrom. Wir haben nun unsere CO2-Bilanz untersucht, um unseren Kunden den ökologischen Fußabdruck der Produkte aufzeigen zu können».

Unterstützung dafür holte sich der Bäckerei bei der Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg. Die im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätige Agentur berät produzierende Unternehmen aus Industrie und Handwerk seit über 17 Jahren rund um den effizienten Material- und Energieeinsatz. Um den Kohlendioxid-Ausstoß auf die Spur zu kommen, nutzte der Bäcker das kostenfreie CO2-Bilanzierungsinstrument «Eco-Cockpit» der Effizienz-Agentur NRW.

«Mit Eco-Cockpit können Unternehmen und Berater Informationen zu produkt-, prozess- und standortbezogenen CO2-Emissionen ermitteln», sagt Christopher Buers, Projektleiter der Effizienz-Agentur NRW. «Auf Basis der gewonnenen Informationen lassen sich Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ableiten. Die Ergebnisse können strategisch genutzt werden, um Unternehmen ressourceneffizienter auszurichten und wettbewerbsfähiger zu machen».

Die gewonnene Transparenz über die eigenen Emissionen will die Bäckerei nutzen, um noch klimaschonender zu produzieren. «Die Ergebnisse zeigen uns, dass wir durch eine effizientere Nutzung von Rohstoffen und Energie – zum Beispiel durch eine bessere Verwendung der Abwärme – den CO2-Austoß maßgeblich reduzieren können», sagt Thomas Lang. Weitere Hebel wie der Einsatz effizienterer Öfen, die Logistik zu den Filialen und das Retouren-Management will die Bäckerei demnächst angehen.

Über eines ist sich Bäckermeister Thomas Lang im Klaren: «Nur gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten werden wir das Ziel, eine ‘Klimabäckerei’ zu werden, erreichen».

Die Gespräche mit den regionalen Lieferanten über belastbare CO2-Äquivalente haben bereits begonnen. Und auch die Meinung der Kunden zählt: In den Filialen laufen erste Kundenbefragungen zum Thema Klimaschutz (Foto: © 2016 Effizienz-Agentur NRW).

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