Freitag, 29. März 2024
Deutsch Englisch
20170124-WIR-HABEN-ES-SATT-01

«Wir haben es satt»: meldet 22% weniger Teilnehmer

Berlin. (nl) Auch in diesem Jahr demonstrierten wieder viele Menschen in Anlehnung an die Internationale Grüne Woche (IGW) in der Bundeshauptstadt für eine umfassende Agrarwende. Der Anbauverband Naturland und der Naturschutzbund Deutschland (NaBu) sprechen von rund 18.000 Teilnehmern. Damit zählt das Demonstrations-Bündnis «Wir haben es satt!» ungefähr 5.000 Demonstranten weniger als noch vor einem Jahr – minus 22 Prozent.

Wie auch immer: 18.000 Demonstranten zogen für Bauernhöfe und den tier- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft durch das Berliner Regierungsviertel. Angeführt von 130 Traktoren drückten die Demonstranten unter dem Motto «Agrarkonzerne, Finger weg von unserem Essen!» lautstark ihren Protest gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft aus. Bereits am Morgen hatten konventionell und ökologisch wirtschaftende Bauern am Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft neun Forderungen zur Bundestagswahl überreicht.

20170124-WIR-HABEN-ES-SATT-02

«Wir fordern ein Ende der Subventionen für die Agrarindustrie und den Stopp von Mega-Fusionen im Agrarsektor. Stattdessen brauchen wir Anreize für Bauern, die Tiere besonders artgerecht halten und umweltschonend wirtschaften», sagt Jochen Fritz, Sprecher des Demonstrations-Bündnisses, dem mehr als 100 Organisationen aus Landwirtschaft, Imkerei, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz, Entwicklungsorganisationen und dem Lebensmittelhandwerk angehören. Fritz weiter: «Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss endlich dafür sorgen, dass die bäuerlichen Betriebe vom gesellschaftlich gewollten Umbau hin zu einer ökologischeren, tierfreundlicheren Landwirtschaft profitieren». Das Ministerium dürfe nicht noch mehr Zeit verlieren und müsse Agrarpolitik für Bauern statt die Agrarindustrie machen. Zudem forderten die Demonstranten im Wahljahr unter anderem die konsequente Förderung von Bauernhöfen sowie die drastische Reduzierung von Pestiziden und Antibiotika, schreibt das Bündnis auf seiner Homepage (Fotos: Naturland / Axel Schmidt).

backnetz:eu