Freitag, 29. März 2024
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AGF: Wie viel Text passt auf eine Pizza-Schachtel?

Detmold. (agf) Die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) der Europäischen Union bringt nicht nur Positives, darüber waren sich die Experten einig während der ersten Podiumsdiskussion der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) in Zusammenarbeit mit Radio Lippe unter dem Titel «Was drauf steht ist auch drin – Brötchen unter der Lupe». Fazit: An detaillierten Informationen sind Verbraucher nicht interessiert. Für die von der EU gewünschten, ausführlichen Informationen ist auf Verpackungen kaum Platz und die Deklaration mancher Zutaten ist nicht zu Ende gedacht. Die detailliertere Kennzeichnung der Lebensmittel, die aufgrund der LMIV ab dem 13. Dezember verbindlich ist, bringe für alle Beteiligten mehr Probleme als Nutzen. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren unter anderem die Vorsitzende des AGF-Ausschusses für Lebensmittelrecht, Dr. Petra Unland (Bielefeld), sowie Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer (Detmold). Dr. Dirk Hisserich, European Regulatory Manager bei CSM Bakery Supplies Europe, brachte das neue Regelwerk auf den Punkt, in dem er daran erinnerte, dass EU-Politik immer bedeute, einen Kompromiss vieler verschiedener Länder mit ihren unterschiedlichen Auffassungen finden zu müssen. Bei der Umsetzung dieser Politik sei Deutschland deutlich weniger pingelig als manches Nachbarland. Dort gelte, was die Regierung sagt, wird gemacht, ohne Spielraum.

P.S.: Die LMIV soll sicherstellen, dass Hersteller europaweit einheitliche und klare Vorgaben zur Kennzeichnung erhalten, und andererseits gewährleisten, dass Verbraucher umfassender und verständlicher über das einzelne Lebensmittel informiert werden. Die LMIV löst die bislang in Deutschland geltende Lebensmittel- Kennzeichnungsverordnung (LMKV) und die Nährwert- Kennzeichnungsverordnung (NKV) ab.

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