Freitag, 31. März 2023
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20220713-DESTATIS

Agrarprodukte: Statistik sieht wenig Beruhigung an der Preisfront

Wiesbaden. (destatis) Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im Mai 2022 um 36,0 Prozent höher als im Mai 2021. Im April 2022 hatte die Veränderungsrate plus 40,0 Prozent betragen. Im Vormonatsvergleich fielen die Preise um 0,7 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich sowohl die Preise für pflanzliche (plus 37,0 Prozent) als auch für tierische Erzeugnisse (plus 35,2 Prozent) deutlich gegenüber dem Vorjahresmonat, wenn auch nicht mehr so stark wie im April 2022.

Der Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Dieser lag im Mai 2022 um 71,5 Prozent über dem Vorjahresmonat und damit nur etwas niedriger als im April 2022 mit plus 77,6 Prozent. Ausschlaggebend für die weiterhin hohen Preise bei Getreide ist immer noch die Verknappung des Angebots infolge des Kriegs in der Ukraine.

Preise für Obst und Gemüse gesunken, für Kartoffeln und Raps gestiegen

Die Erzeugerpreise für Obst waren im Mai 2022 um 18,6 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr.

Preisrückgänge gab es unter anderem bei Erdbeeren mit minus 32,2 Prozent und bei Tafeläpfeln mit minus 17,0 Prozent.

Beim Gemüse (minus 16,9 Prozent) fielen insbesondere die Preise für Eissalat (minus 39,3 Prozent), Blumenkohl(minus 31,6 Prozent), Tomaten (minus 30,3 Prozent) und Spargel (minus 21,0 Prozent). Der Preisrückgang ist vor allem durch eine im Vergleich zum Angebot zu geringe Nachfrage bedingt. Beim Spargel sorgten zudem witterungs- und importbedingte Übermengen für einen starken Preisverfall.

Bei Speisekartoffeln hielt der Preisanstieg der vergangenen Monate weiter an: Sie verteuerten sich im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 um 111,4 Prozent. Im April 2022 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat bereits plus 106,2 Prozent betragen.

Die Preise für das Handelsgewächs Raps verteuerten sich im Mai 2022 um 60,8 Prozent im Vergleich zu Mai 2021. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Monate zwar fort, jedoch nicht mehr so stark wie zuletzt. Im April 2022 hatte die Vorjahresveränderung noch plus 77,1 Prozent betragen.

Preise für tierische Erzeugnisse um 35,2 Prozent gestiegen, für Milch um 41,8 Prozent

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im Mai 2022 um 35,2 Prozent über den Preisen von Mai 2021. Im April 2022 hatte der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat 35,8 Prozent betragen. Der Milchpreis lag im Mai 2022 um 41,8 Prozent über dem Vorjahresmonat; im April 2022 waren es plus 37,0 Prozent im Vorjahresvergleich.

Die Preise für Eier sind im Mai 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,7 Prozent gestiegen, was unter anderem an den gestiegenen Energie-, Transport- und Verpackungskosten liegt.

Die Preise für Tiere verteuerten sich im Mai 2022 um 30,7 Prozent gegenüber Mai 2021. Im April 2022 hatte die Preissteigerung plus 36,3 Prozent betragen. Die hohen Preise liegen hier weiterhin unter anderem an den steigenden Energiekosten und Futtermittelpreisen.

Die Preise für Rinder lagen im Mai 2022 um 41,3 Prozent, die der Schlachtschweine um 23,9 Prozent über denen des Vorjahresmonats.

Die Preise für Geflügel stiegen im Mai 2022 um 35,8 Prozent gegenüber Mai 2021. Ausschlaggebend hierfür ist der Preisanstieg bei Hähnchen (plus 44,9 Prozent) (Grafik: Destatis).

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