Hamburg. (wib) Darf man diversen Blogs und Foren Glauben schenken, dann sind die neuen Backautomaten bei Aldi Süd für Kunden noch nicht so attraktiv, wie es der Discounter gerne hätte. Knackpunkt: «Man kann die Ware leider nicht sehen, es sind nur Bilder auf dem Automaten. Auf Knopfdruck (verpflichtend zum Kauf) wird die Ware ausgeworfen und man kann sie in die bereitgelegten Tüten packen», heißt es zum Beispiel bei discountfan.de. Eine JPEG-Datei zeigt, was der Aldi-Kunde aus Ulm meint. Das kann Backbetriebe natürlich nur bedingt beruhigen. Schließlich gibt es in dieser Republik weit mehr Gourmands als Gourmets. Außerdem experimentiert der Discounter lange genug mit diversen Systemen und wird wissen, was er macht, denn: Aus gut informierter Quelle heißt es, dass sich der Discounter jetzt entschlossen hat, fast alle seiner rund 1.700 Filialen mit weitestgehend automatisierten Backstationen auszustatten, die nur zweimal pro Tag befüllt werden müssten und kaum Personal in Anspruch nähmen. Das Investitionsvolumen beträgt schätzungsweise 200 Millionen Euro. Auch Lidl wolle die Zahl seiner Backstationen auf 200 ausbauen (bei derzeit rund 3.000 Filialen). Die Neckarsulmer arbeiten zwar mit einem anderen System als die Mülheimer, doch es kommt aufs Gleiche raus: Erfolgt jetzt die flächendeckende Verbreitung, dann ist das eine Entscheidung im Grundsatz, deren Signalwirkung kaum zu übersehen ist. Der Rewe-Discounter Penny hat Ladenbacköfen seit acht Jahren flächendeckend im Einsatz. Bundesweit hat Penny heute gut 2.000 Backstationen im Einsatz und konnte 2008 in diesem Segment um stolze fünf Prozent zulegen (siehe auch WebBaecker 07/2009).