Freitag, 29. März 2024
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Alternativer Protein-Markt wächst bis 2035 auf 290 Milliarden USD

Boston / MA. (bcg) Der Markt für alternative Fleisch-, Eier-, Milch- und Meeresfrüchteprodukte wird bis 2035 mindestens 290 Milliarden US-Dollar erreichen, denn die Verbraucher treiben ein beispielloses Wachstum bei Alternativen auf Basis von Pflanzen, Mikroorganismen und tierischen Zellen voran. So lautet das Ergebnis einer neuen Marktstudie der Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam mit der Blue Horizon Corporation (BHC).

Der Bericht mit dem Titel Food for Thought: The Protein Transformation zeigt, dass der Markt für alternative Proteine von derzeit 13 Millionen Tonnen per Anno bis zum Jahr 2035 auf 97 Millionen Tonnen anwachsen wird, wenn er im angenommenen Basisszenario elf Prozent des gesamten Proteinmarkts ausmacht. Schnellere technologische Innovationen und volle regulatorische Unterstützung könnten das Wachstum auf 22 Prozent des Marktes bis 2035 beschleunigen. Bei diesem Tempo würden Europa und Nordamerika im Jahr 2025 den «Meat Peak» erreichen, und der Konsum von tierischem Eiweiß würde dann sogar abnehmen.

Benjamin Morach, Managing Director und Partner bei BCG, sagt: «Alternative Proteine könnten bald mit tierischem Eiweiß in Geschmack, Textur und Preis gleichziehen. Wir gehen davon aus, dass die Parität eine neue Wachstumswelle auslösen wird, die den heute noch recht jungen Markt in den Mainstream katapultiert, erhebliche Umweltvorteile mit sich bringt und ein noch schnelleres Wachstum ermöglicht.»

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Die Einführung alternativer Proteine wird einen messbaren positiven Einfluss auf die Umwelt haben und eine Reihe der UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung unterstützen, darunter verantwortungsvoller Konsum und Produktion sowie die Bekämpfung des Hungers. Allein die Umstellung auf Fleisch und Eier auf pflanzlicher Basis wird bis 2035 mehr als eine Gigatonne CO2-Äquivalent einsparen – das entspricht der CO2-Neutralität Japans für ein ganzes Jahr. Außerdem werden 39 Milliarden Kubikmeter Wasser eingespart – genug, um die Stadt London 40 Jahre lang zu versorgen.

Während die Vorteile für die Umwelt und die Lebensmittelsicherheit ermutigend sind, liegt der Schlüssel zur Akzeptanz beim Verbraucher in der Gleichwertigkeit. Alternative Proteine müssen genauso gut schmecken und sich genauso gut anfühlen wie die konventionellen Lebensmittel, die sie ersetzen, und entweder das Gleiche oder weniger kosten. Den Untersuchungen zufolge wird dies in drei Phasen geschehen, wobei die Termine bis zu einem gewissen Grad von der Quelle der alternativen Proteine und den Produkten abhängen, die sie ersetzen sollen:

  • Pflanzliche Alternativen wie Burger, Milchprodukte und Ei-Ersatzprodukte aus Soja-, Erbsen- und anderen Proteinen werden die Parität im Jahr 2023 erreichen, wenn nicht früher.
  • Alternative Proteine, die aus Mikroorganismen wie Pilzen, Hefen und einzelligen Algen hergestellt sind, werden die Parität bis 2025 erreichen.
  • Alternativen, die direkt aus tierischen Zellen gezüchtet sind, werden bis 2032 die Parität erreichen.

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Auch Investoren können viel von der Proteinumstellung profitieren, die eine erstklassige Gelegenheit für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) darstellt. Um die alternativen Proteintechnologien zu perfektionieren und auf ein industrielles Niveau zu bringen, werden erhebliche Kapitalbeträge – in dreistelliger Milliardenhöhe – erforderlich sein.

«Das Segment der alternativen Proteine ist weit offen, und der Fortschritt geht schnell voran. Es gibt hier eine echte Chance für Investoren, sich frühzeitig zu engagieren und ein wichtiger Akteur in der Zukunft der Ernährung zu werden. Um sich erfolgreich in der Branche zu bewegen, müssen sie ihr technologisches Wissen verbessern und sicherstellen, dass sie potenziellen Störungen einen Schritt voraus sind», sagt Björn Witte, geschäftsführender Gesellschafter und CEO von BHC. Eine Kopie des Berichts ist im englischen Original auf www.bcg.com zu finden (TitelFoto: Eat Just Incorporated – TextFotos: Businesswire).

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