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20170925-KOELNMESSE

Anuga 2017: Das Partnerland Indien inspiriert

Köln. (km) Vielfalt, Leistungsfähigkeit, Inspiration und Potenzial: Indien zeigt seine Kompetenz für Nahrungsmittel und Getränke als Partnerland der Anuga 2017 vom 07. bis 11. Oktober am Rhein.

Zur Anuga, der weltweit größten und wichtigsten Foodmesse der Welt, präsentiert sich mit Indien in diesem Jahr ein Land, das wie kein zweites für Vielfalt, Leistungsfähigkeit, Inspiration und Potenzial steht. 111 indische Anbieter blättern die ganze Aromatik ihrer Produkte und Rezepte auf und geben einen Einblick in die große Bandbreite der indischen Küche und ihrer Zutaten.

Die Partnerland-Aktivitäten Indiens auf der international führenden Messe für Nahrungsmittel und Getränke werden federführend betreut vom Ministry of Food Processing Industries (MOFPI) – Government of India. Die Ministerin, Smt. Harsimrat Kaur Badal, wird unter anderem mit einer Delegation als Ehrengast an der Eröffnung der Anuga am 07. Oktober 2017 teilnehmen.

Das Konzept «Die Welt ist meine Küche» führt dazu, dass auch die außergewöhnlichsten Aromen überall verfügbar sind. Indisches Essen und Trinken ist ein Beispiel für eine der authentischen Küchen, die nun endlich ihren Weg in das Rampenlicht der kulinarischen Aufmerksamkeit findet, nicht zuletzt wegen seiner Authentizität. Einer der klaren Trends heute ist die Abkehr von sogenannten traditionellen Gewürzen, die in kremigen Saucen auf westlichen Tellern landeten. Restaurants mit authentischen Küchen sind dagegen gefragt. So kann sich auch die große Vielfalt der kulinarischen Traditionen Indiens überall auf der Welt entfalten.

Auch bei neuen Produkten kann der Einfluss indischer Aromen beobachtet werden. Das Marktfoschungsinstitut Innova Market Insights registrierte bei den Neueinführungen weltweit den generellen Anstieg von «ethnischen» Produkten. Tatsächlich haben sie diese Produkteinführungen zwischen 2012 und 2016 verdoppelt. Produkte mit indischen Aromen oder Rezepten hatten daran großen Anteil.

Die Vielfalt der indischen Aromen und Zutaten inspiriert rund um die Welt.

Aber nicht nur Indiens vielseitige Küche ist für neue Produkte eine Inspiration. Süßere Varianten werden auch im Markt platziert. Ein Beispiel: Chai, das traditionelle Getränk in Indien, hat zahlreiche Nachahmer gefunden, die versuchen, diesen besonderen Geschmack einzufangen. Laut Innova Market Insights war ein starkes Wachstum an Chai-Produkten zu beobachten, das auch belegt, die populär «Chai» außerhalb Indiens ist. Schokolade, Eistee und Bonbons sind die führenden Produktgruppen mit «Chai»-Geschmack außerhalb der Teesparte.

Die wachsende Nachfrage nach «Clean label»-Lösungen bietet den indischen Lieferanten von pflanzlichen Zutaten viele neue Chancen. Vor allem die westlichen Märkte sind offen für alternative Naturprodukte.

Indien ist selbst ein Markt, den es lohnt, intensiv zu beachten. Indien wird der erste Staat weltweit sein, dessen Bevölkerung die Grenze von 1,5 Milliarden im Jahr 2030 übersteigt. 2070 wird die Bevölkerung 1,7 Milliarden umfassen. Das Potenzial dieses Landes mit seiner reichen Traditionen, seinen verschiedenen Zutaten und Aromen ist Indien und seinem großen Absatzpotenzial ist Indien ein Markt der Zukunft.

Mehr Transparenz und «Clean label» sind auf dem Vormarsch. Eine Analyse von Produkteinführungen im Jahr 2016 zeigt, dass zehn Prozent ein «natural»-Positionierung hatten, 14 Prozent waren «ohne Zusätze/ohne Konservierungsstoffe». Der interessanteste Sprung war jedoch bei «Bio»-Produkte zu verzeichnen: Elf Prozent trugen ein Bio-Label. 2011 waren es gerade einmal ein Prozent der Neueinführungen, die als «Bio» bezeichnet wurden. Dies hängt natürlich auch mit der Nachfrage nach größerer Transparenz zusammen.

Indien birgt auch große demographische Möglichkeiten. Zum Beispiel leben 500 Millionen Inder vegetarisch. Dies hat hauptsächlich mit religiösen Gründen zu tun, die auch den Verzehr von Eiern und Eierprodukten ausschließen. Dies bedeutet einen riesigen Absatzmarkt für innovative vegetarische Produkte, die auf Basis alternativer Proteine bestehen. Wie überall rund um den Globus sind auch in Indien Protein-Themen auf dem Vormarsch. Zwischen 2012 und 2016 wurde ein Ansteigen von Produkten mit «zusätzlichem Protein» oder «hoher Gehalt an Protein» um 31 Prozent registriert.

Eine zentrale Herausforderung stellt die zunehmende Verbreitung von diabetischen Erkrankungen dar, die laut World Health Organization (WHO) im Jahr 2030 rund 87 Millionen Inder betreffen werden. Zucker-freie Produkte sollten daher im Fokus von Neuentwicklungen stehen, um dieser wachsenden Gefahr zu begegnen. Bis jetzt wird dieses Potenzial jedoch noch nicht ausgenutzt, obwohl es überlebenswichtig für die Zukunft ist.

Abgesehen von Aromen, ist Indien auch von der Anwendung von Kräutermedizin geprägt, wie sie in ayurvedischen Anwendungen genutzt wird. Kurkuma wird zum Beispiel in Indien schon viele tausend Jahre lang als Gewürz und als medizinisches Kraut genutzt. Kurkuma enthält Cukurmin, dem heilende Wirkungen zugeschrieben wird. Verschiedene Studien belegen, dass Curcumin, das in Kapseln verabreicht wird, Schmerzen lindern und Arthrose vorbeugen kann. Auch hier ist ein Anstieg bei neuen Produkten zu registrieren, die Kurkuma als wesentlichen Bestandteil ausweisen.

Die größte Nachfrage besteht bei Ashwagandha oder auch Schlafbeere oder Winterkirsche, respektive Rasayana. Ein Kraut, dem Jugendlichkeit und Lebensverlängerung zugeschrieben wird. Es wird auch als das «indische Ginseng» bezeichnet, obwohl beide Ingredienzien botanisch nicht verwandt sind. Im Hinblick auf die Entwicklung neuer Produkte mit Gesundheitsnutzen werden hier noch viele Innovationen erwartet.

Durch neue trendgerechte Produkte tun sich für indische Hersteller darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten auf. Viele dieser Produkte entsprechen vor allem der Nachfrage einer prosperierenden Mittelschicht in einem der bevölkerungsstärksten Länder der Welt.

Über die Anuga

Mit rund 7.400 Anbietern aus 107 Ländern ist die Anuga die weltweit größte und wichtigste Messe für die Ernährungswirtschaft. Die Koelnmesse veranstaltet die Anuga in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels, Berlin, (BVLH). Weitere ideelle Träger sind die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband. Die Messe ist von Samstag, den 07. Oktober bis Mittwoch, 11. Oktober 2017 täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Zutritt haben nur Fachbesucher (Foto: Koelnmesse).