Leverkusen. (fw / eb) Ein Brand zerstörte am Sonntag, den 13. August, weite Teile der Großbäckerei Artar Brot GmbH im Gewerbegebiet Fixheide. Wie die Feuerwehr Leverkusen berichtet, löste vermutlich ein technischer Defekt in einem Kühlhaus das Unglück aus. Mitarbeitende des Produktionsbetriebs konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und kamen nicht direkt zu Schaden. Bis zu 300 Einsatzkräften gleichzeitig vor Ort gelang es schließlich, das verheerende Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Laut Einsatzbericht meldeten mehrere Anrufende am Sonntag um 14:24 Uhr den Brand in der Großbäckerei, zu dem die Feuerwehr unverzüglich ausrückte. Schon auf der Fahrt zur Einsatzstelle war eine enorme Rauchwolke zu erkennen, die über das nordwestliche Stadtgebiet zog. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Produktionshalle bereits weitestgehend im Vollbrand. Flammen schlugen durch das Dach der Lagerhalle. Umgehend wurde der Alarm für die gesamte Feuerwehr Leverkusen ausgelöst und weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle geordert. Die Mitarbeitenden der Bäckereiproduktion befanden sich zum Zeitpunkt des Eintreffens nicht mehr im Gebäude. Eine Anwohnerin wurde mit einem Schock durch den Rettungsdienst betreut und ins Krankenhaus transportiert. Weitere Verletzte gab es nicht.
Aufgrund der enormen Rauchentwicklung löste die Leitstelle um 14:52 Uhr die Sirene Borsigstraße sowie eine erste Warnung über NINA aus. Aus dem Rheinisch Bergischen Kreis wurde Unterstützung zum Messen potentieller freigesetzter Schadstoffe hinzugezogen. Zugleich wurde aus den nördlichen Stadtteilen von Anwohnenden ein Rußniederschlag gemeldet. Um eine Gesundheitsgefahr für die Bürgerinnen und Bürger umgehend abzuklären, wurden der Krisenstab der Stadt Leverkusensowie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) alarmiert.
Artar Brot: eine typisch deutsche Geschichte
Mehr über die erfolgreiche Großbäckerei auf europäischem Parkett bietet die nicht mehr ganz aktuelle, doch nach wie vor schöne Reportage »Artar Brot: eine typisch deutsche Geschichte« von Juli 2015 an dieser Stelle (Foto: Stadt Leverkusen).
Zur Brandbekämpfung wurde der Einsatz von Löschschaum erforderlich. In Absprache mit dem LANUV wurde zudem der weitere Umgang mit dem austretenden Heizöl sowie kontaminierten Löschwasser besprochen. Die fachgerechte Entsorgung wird von einer Spezialfirma übernommen.
Messungen im Verlauf der Löscharbeiten ergaben keine erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft. Am späten Abend gab der Krisenstab eine Teilentwarnung. Nach Rücksprache mit dem LANUV wurden Handlungsempfehlungen im Umgang mit den Rußverschmutzungen herausgegeben.
Das Technische Hilfswerk THW sowie ein benachbartes Unternehmen wurden angefordert, um die Außenfassade der Halle mittels schwerem Gerät zu öffnen. So konnte die Feuerwehr die Brandstellen mit den Löschmitteln erreichen. Ein Übergreifen des Brands auf die angrenzenden Mehlsilos und das Tiefkühlhaus des Unternehmens konnte verhindert werden. Ebenso konnten die Einsatzkräfte durch die Löschmaßnahmen den Gebäudeteil sichern, in dem sich die Verwaltung des Unternehmens befindet.
Am Sonntag um 21:50 Uhr meldete die Einsatzleitung der Feuerwehr, dass der Brand unter Kontrolle sei. Die Lösch- und Nachlöscharbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Die Aufräumarbeiten dauern noch an.
Neben mehr als 150 Kräften der Feuerwehr Leverkusen unterstützen die Werkfeuerwehr des ChemPark sowie die Feuerwehr Bergisch Gladbach bei den Löscharbeiten. Den Grundschutz stellte zeitweise ein Löschzug der Feuerwehr Köln sicher. Malteser Hilfsdienst sowie Deutsches Rotes Kreuz stellten die Verpflegung der Einsatzkräfte sicher. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 300 Kräfte zeitgleich an der Einsatzstelle und rückwärtig auf der Hauptfeuer- und Rettungswache im Einsatz (Foto: FW Leverkusen).
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