Bremerhaven. (eb) «Qatayef», «Katayef» oder «Atayef» ist eine süße arabische Nachspeise, die in der Regel während des Ramadans serviert wird. Die Meinungen zur klassischen Form gehen auseinander. Sie reichen vom gefüllten Knödel über Crumpets (dicke Pfannkuchen mit kleinem Durchmesser) bis hin zu dünnen gefüllten und gefalteten, eingeschlagenen oder gerollten Pfannkuchen mit größerem Durchmesser.
Das deutsche Wikipedia kennt weder «Qatayef», «Katayef» noch «Atayef». Anders das englische Wikipedia: Es geht davon aus, dass die Nachspeise erstmals in der Fatimiden-Dynastie Erwähnung fand (909 bis 1171 n.Chr.). Die Wurzeln sollen aber bis auf das Abbasiden-Kalifat (750 bis 1258 n.Chr.) zurückgehen. Die Geschichte beider Kalifate steht in enger räumlicher Beziehung zur Levante, zu Ägypten und zum Mittleren Osten. Damit hat auch das Dessert seinen Ursprung in Ägypten, der Levante und dem Mittleren Osten.
Traditionsreiche Nachspeise mit langer Geschichte
Die Füllung, die laut Wikipedia dank vieler mittelalterlicher arabischer Kochbücher verifiziert ist, besteht aus zerstoßenen Mandeln und Zucker. Sobald der Pfannkuchen gefüllt war, wurde er in Walnussöl gebraten oder im Ofen gebacken. Die Süßspeise wurde von Straßenhändlern und in den Haushalten Ägyptens und der Levante zubereitet. Heute wird sie oft mit Akkawi-Käse, zerstoßenen Walnüssen und Pistazien gefüllt.
Die Bezeichnung «Qatayef», «Katayef» oder «Atayef» definiert deshalb so ungenau die Form, weil Qatayef mehr die Masse oder/und den Teig beschreibt. Bleibt man in der Übersetzung von «Qatayef» beim süßen Pfannkuchen, dann wird der nur auf einer Seite gebacken. Während der Pfannkuchen auf der einen Seite vor sich hin brutzelt, wird er auf der offenen Seite bestreut respektive gefüllt – vor dem anschließenden Rollen oder Falten oder was auch immer. Manche Varianten werden im Anschluss noch einmal frittiert oder gebacken. Andere Varianten lässt man abkühlen und füllt sie dann mit Schlagsahne oder süßen Krems.
Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt
In der Essenz fasst die arabische Küche mit «Qatayef», «Katayef» oder «Atayef» diverse Zubereitungsarten zusammen, für die die europäische Küche zum Beispiel schottische Crumpets, deutsche Eierpfannkuchen, französische Crepes bis hin zu italienischen Waffeltüten entwickelt hat: Ausgehend von einem Grundteig und variierendem Geschick sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Wer seine Gäste mit dem arabischen Nachtisch überraschen will, findet im Internet auf den üblichen Kochseiten viele inspirierende Beispiele.
Ganz nebenbei: Der Fastenmonat Ramadan 2023 beginnt in Deutschland am Mittwoch, den 22. März abends und endet am Freitag, den 21. April abends. Das Fest des Fastenbrechens, türkisch Ramazan Bayrami, findet vom 21. bis 22. April statt. Das Zuckerfest ist eines der wichtigsten Feste des Islams.
CWC: Walnuss Atayef nach kalifornischer Art
Vor der Zubereitung der «Walnuss Atayef» aus der Ideenküche der California Walnut Commission (CWC) sind möglicherweise erst die Aroma-Komponenten zu überdenken. Nicht jedermanns Geschmack ist etwa Rosenwasser sowohl im Teig wie in der Füllung – kombiniert mit Zimt. Rosenwasser passt besser zu Mandeln als zu Walnüssen. Wie wäre es stattdessen mit gerösteten gehackten Walnüssen, gemischt mit Apfelkompott und Rosinen? Darüber hinaus könnte der Pfannkuchenteig an sich noch eine kleine Prise Salz vertragen. Viel Freude beim Experimentieren und Probieren (Foto: CWC).
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