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Bäckerei Hardt: «Der E-Bon senkt die Kosten und schont die Umwelt»

Köln. (hmb / eb) Zufriedene Kunden, ausgeglichene Verkäuferinnen, saubere Filialen, geringere Material- und Unterhaltungskosten. Weniger (Entsorgungs-) Probleme. Seit dem 04. Februar gehört die Bäckerei Hardt GmbH zu den ersten Betrieben in Deutschland, die ihren Kunden einen QR-Code oder E-Bon anbieten können. Das Unternehmen sieht darin nur Vorteile.

Schon seit längerem ist die Bäckerei Hardt aus Köln «im Herzen grün!»: Wer will, kann in den 30 Filialen des Unternehmens verpackungsfrei einkaufen. Auch für den Ausschank von Heißgetränken bevorzugt der Betrieb Becher, die Kunden selbst mitbringen. Das sind natürlich nicht die einzigen Kriterien, über die der Familienbetrieb sein Engagement definiert. Das fängt nämlich schon bei der Aussaat des Getreides an und hört nicht auf bei den Möglichkeiten der Weiterbildung, die die geschäftsführende Gesellschafterin Carmen Heinke ihrem Team angedeihen lässt.

Das Selbstverständnis ist das eines zukunftsorientierten und nachhaltig denkenden Unternehmes. Genau dieses Selbstverständnis wurde Anfang Januar ziemlich auf die Probe gestellt als es darum ging, die sichtbaren Auswirkungen des Kassengesetzes in verträgliche Bahnen zu lenken. Carmen Heinke: «In den Filialen waren plötzlich nur noch überall Kassenzettel – auf den Böden, auf der Theke und davor, überall.» Schnell setzte sich die Unternehmerin mit ihrem Kassenanbieter in Verbindung, um nach einer Lösung zu suchen. «Den Ist-Zustand kann man bis ins Unendliche beklagen. Wirklich weiter kommen wir nur, wenn wir lösungsorientiert handeln.»

Das war leichter gesagt als getan. Nicht alle Software- und Kassenanbieter waren auf die Veränderung vorbereitet, die zum Jahreswechsel 2019/2020 an der Schnittstelle zwischen Verkauf und Kunden wirksam wurde. Oder anders herum: Der Kassensystem-Experte, mit dem die Bäckerei Hardt zusammenarbeitet, hat ein paar Tage gebraucht. Dafür verlief die Integration reibungslos und schnell. Carmen Heinke entschied sich, gleich alle Kassenplätze in den 30 Filialen um die neue Funktion ergänzen zu lassen. Die Verkäuferinnen waren schnell eingewiesen.

Die Situation an den Kassenplätzen der 30 Filialen hat sich über Nacht komplett verändert:

  • Die Bäckerei kommt ihrer Belegausgabepflicht nach, in dem sie für das Smartphone einen QR-Code zum Scannen bereitstellt.
  • Dann wird man zum E-Bon weitergeleitet. Man kann seine E.Mail-Adresse eingeben und sich einfach den E-Bon (Beleg) zusenden lassen. «Die E-Mail-Adresse wird sofort nach Versand des E-Bons aus Datenschutzgründen gelöscht», betont Carmen Heinke.
  • Nach wie vor haben Kunden zudem die Möglichkeit, auf Nachfrage einen auf Papier gedruckten Kassenzettel zu erhalten.

Eine Belegannahmepflicht für Kunden gibt es indes nicht. In der Verkaufspraxis bedeutet dies für 97 Prozent der Geschäftsvorfälle, dass sich die Kunden mit einem freundlichen Gruß umdrehen und ihres Wegs gehen. Für die Bäckerei Hardt lohnt sich die Aufrüstung dennoch. Carmen Heinke: «Wir zahlen zwar eine geringe Miete für das zusätzliche Stück Software auf unseren PC-Kassen je Kassenplatz, doch die steht in keinem Verhältnis zu den Kosten für die Kassenbonrollen und den hohen Papierverbrauch durch die Bonausgabepflicht. Hinzu kommen die Kosten für Papierbon-Drucker, die nun ebenfalls sinken.»

Zusätzliche Kosten für Hardware sieht die Unternehmerin nicht. Angesichts des Kassengesetzes dürften ihrer Einschätzung nach fast alle Betriebe mit modernen PC-Kassen ausgestattet sein oder werden gerade ausgerüstet. Carmen Heinke: «Der digitale Kassenbon senkt die Kosten für Verbrauchsmaterial erheblich – und schont die Umwelt!» (Fotos: hmb).

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