Augsburg. (liv) Das bayerische Bäckerhandwerk fordert beim Mutterschutz eine deutliche Entlastung der Betriebe und hat eine vom EU-Parlament vorgeschlagene Ausweitung der Mutterschutzfristen entschieden zurückgewiesen. Der Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk (LIV) präsentierte sich dabei auf seinem Verbandstag 2010 in Augsburg als durchsetzungsstarke Interessenvertretung seiner knapp 2.500 Mitgliedsbetriebe. Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger, MdL a. D. machte klar, dass nur mit vollem Engagement Erfolge erzielt werden können: «Mit der Devise ‘Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass’ kommen wir nicht weiter». Traublinger hatte bereits 2003 durch eine Klage zu einem Fall aus seinem eigenen Betrieb ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts erwirkt. Darin erklärte das BVG die damals geltende Regelung zur mutterschutzrechtlichen Lohnfortzahlung für verfassungswidrig und machte deutlich, dass die Verlagerung der Mutterschutzkosten auf die Arbeitgeber zum damaligen Zeitpunkt gerade noch hinnehmbar war. Landesinnungsmeister Traublinger betonte: «Würden nun die Belastungen für die Unternehmen nochmals erhöht, wären die Grenzen der Verfassungswidrigkeit definitiv überschritten» (Volltext).
Das bayerische Bäckerhandwerk in Zahlen
Stand 2009-01-01 | Stand 2010-01-01 | |
Handwerksbäckereien: | 3.175 | 3.112 |
Bäcker-Innungen: | 62 | 62 |
Vorjahresumsatz: | 2,31 Milliarden Euro | 2,33 Milliarden Euro |
Umsatz pro Betrieb: | 728.000 Euro | 747.000 Euro |
Beschäftigte: | 48.100 | 48.980 |
Beschäftigte je Betrieb: | 15,2 | 15,7 |
Lehrlinge: | 7.549 | 7.176 |