München. (bag) Die BayWa AG hat sich mit den wichtigsten Gläubigerbanken und ihren größten Aktionären, die Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) und die Raiffeisen Agrar Invest (RAIG), über die Bereitstellung frischer Liquidität in Höhe von insgesamt rund 550 Millionen Euro geeinigt. Voraussetzung dafür war der erfolgreiche Abschluss eines Stillhalteabkommens mit den kreditgebenden Banken. Auch fällige Darlehensrückzahlungen werden bis Ende September dieses Jahres ausgesetzt, um das beauftrage Sanierungsgutachten fertigstellen zu können. Die Wirksamkeit der Vereinbarungen steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen, mit deren Eintritt der BayWa-Vorstand bald rechnet.
Das Finanzierungspaket sieht im Einzelnen vor, dass die Kernbanken Überbrückungskredite mit einem Volumen von 272 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Außerdem haben die beiden größten Aktionäre der BayWa AG als wesentlichen Bestandteil des Paketes bis heute nachrangige Gesellschafter-Darlehen in Höhe von insgesamt 125 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die in Höhe von 75 Millionen Euro bereits ausgezahlt wurden. Zudem hat die BRB AG gemeinsam mit der Frankfurter DZ Bank die Beteiligung der BayWa AG an der BRB Holding GmbH für einen Kaufpreis von insgesamt 120 Millionen Euro und die RWA AG die Beteiligung der BayWa AG an der BSV Saaten GmbH für einen Kaufpreis in Höhe von zirka 10 Millionen Euro erworben. Zur kurzfristigen Liquiditätsbereitstellung haben zudem die RAIG respektive ihr nahestehenden Unternehmen von der BayWa AG Getreide zum Marktpreis für einen Kaufpreis von insgesamt 20 Millionen Euro erworben.
Der Vorstand geht aufgrund der konstruktiven Gespräche mit den Banken, weiteren Finanzierungspartnern und wesentlichen Stakeholdern davon aus, dass bis Ende September auf Basis des dann im Entwurf vorliegenden Sanierungsgutachtens ein Konzept für eine nachhaltige Sanierung sowie eine Neuregelung der Finanzierung erreicht werden kann.
«Wir wollen unseren Kunden, Lieferanten sowie Finanzierungspartnern auch in Zukunft wieder als der gewohnte verlässliche Partner zur Seite stehen. Deshalb werden wir aus der aktuellen Situation jetzt rasch die notwendigen organisatorischen und prozeduralen Konsequenzen ziehen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen», sagt BayWa-CEO Marcus Pöllinger. «Das Finanzierungspaket ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft der BayWa nachhaltig zu sichern. Wir sind damit einen weiteren Schritt gegangen, um das Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld robuster zu machen: mit zukünftig weniger Schulden und mit einem klaren strategischen Fokus auf Profitabilität der Geschäftsfelder.»
In Zeiten gestiegener Zinsen hatte der Vorstand den weltweiten, expansiven und hauptsächlich kreditfinanzierten Geschäftskurs der vergangenen Jahre im Rahmen der Strategie 2030 überprüft und steuert mit deren Umsetzung seit Jahresbeginn einen Konsolidierungskurs. Die Maßnahmen aus dem Sanierungsgutachten werden diesen Kurs beschleunigen. Zudem sollen das kapitalintensive Projektgeschäft mit Wind- und Solarenergieanlagen sowie andere Bereiche des Segments Regenerative Energien, die die BayWa über ihr voll konsolidiertes Tochterunternehmen BayWa r.e. AG betreibt, neu aufgestellt werden. Davon unabhängig sieht die BayWa die Wachstumschancen auf den Märkten für erneuerbare Energien weiterhin gegeben.
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