Mainz. (bl) Mit dem in dieser Woche vorgelegten EU-Ökoaktionsplan will die EU-Kommission die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln ankurbeln und den Ausbau des Ökolandbaus deutlich vorantreiben. Damit soll das Ziel der Farm-to-Fork-Strategie unterstützt werden, bis 2030 25 Prozent der EU-Agrarfläche auf ökologischen Anbau umzustellen. Der Plan sieht unter anderem vor, Produkte des ökologischen Landbaus deutlicher in den öffentlichen Fokus zu rücken, die Forschung an Umweltthemen zu stärken und formuliert eine klare Erwartungshaltung an die Mitgliedsländer, eigene Umsetzungsstrategien zu entwickeln. Der Bioland Bundesverband begrüßt den Plan der EU-Kommission und sieht seine Vorstellungen zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarpolitik (GAP) darin gut abgebildet.
«Wir beurteilen den Aktionsplan der EU-Kommission als sehr positiv, da er ganz konkrete Schritte zur Ankurbelung der Nachfrage nach Bio-Produkten, wie etwa die verpflichtende Einbeziehung von Bio-Produkten in den Beschaffungsprozess öffentlicher Einrichtungen, beinhaltet», kommentiert Bioland-Präsident Jan Plagge die Veröffentlichung. «Letztlich lautet das Ziel mehr Bio auf dem Acker und dem Teller: Was mit der Farm-to-Fork-Strategie bereits vor längerer Zeit beschlossen wurde, untermauert die Kommission nun mit spezifischen und sinnvollen Maßnahmen. Mit dem Ökoaktionsplan werden die Rolle und die Vorbildfunktion des ökologischen Landbaus bei der Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft gestärkt.»
Dass mindestens 30 Prozent des Forschungsbudgets im Bereich Land- und Forstwirtschaft / Ländlicher Raum für den Öko-Sektor bereitgestellt werden sollen, begrüßt Bioland ebenso wie viele weitere Punkte des Plans. So will die Kommission mit einem «EU-Bio-Tag» auf den Biolandbau verstärkt aufmerksam machen, grundlegende Marktstudien durchführen und kürzere ökologische Lieferketten mit ihren ökologischen und sozialen Vorteilen unterstützen.
«Dass die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten nun auch mit der Forderung nach nationalen Umsetzungsplänen und klar formulierten Zielvorgaben stärker in die Pflicht nehmen will, ist zudem besonders erfreulich und absolut notwendig, um Schwung und Zielstrebigkeit in den ökologischen Umbau der Landwirtschaft zu bringen,» sagt Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik bei Bioland. «Nur so werden die strategischen Ziele des Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie von 25 Prozent Ökolandbau und Halbierung des Pestizideinsatzes EU-weit erreicht werden können. Eine entsprechende Verankerung des Ökolandbaus in den nationalen GAP-Strategieplänen mit einer ausreichenden Finanzmittelausstattung ist dafür Voraussetzung» (Grafik: EU-Kommission 2021).
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