Berlin. (bk) Zur Diskussion über die Einführung einer bundesweit einheitlichen App-Lösung zwecks Rückverfolgung von möglichen Corona-Kontakten im öffentlichen Raum sagt Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom: «Wir brauchen jetzt möglichst schnell eine sichere und funktionsfähige App, um Kontakte von Corona-Infizierten über die Gesundheitsämter zuverlässig warnen zu können. Mit Blick auf die anstehenden Lockerungen bei gleichzeitigem Wiederanstieg der Infektionszahlen dürfen wir keine Zeit mehr verlieren.»
Eine der zentralen Lehren der ersten zwölf Monate Corona-Pandemie laute: Die den Gesundheitsämtern bislang zur Verfügung stehenden Mittel zur Unterbrechung von Infektionsketten sind absolut unzureichend. Eine Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung könne in Kombination mit Schnelltests dafür sorgen, dass Restaurants, Kinos oder Geschäfte wieder öffnen dürfen und kulturelle oder Sport-Veranstaltungen wieder möglich werden – und gleichzeitig das Infektionsrisiko stark reduziert werde.
Berg: «Die Einführung der Corona-Warn-App Mitte 2020 wurde durch akademische Diskussionen um den Datenschutz um mehrere Monate verzögert. Solche Diskussionen kosten Menschenleben, und derzeit bahnt sich eine ähnliche Situation mit Blick auf Apps zur Kontaktnachverfolgung an. Die Menschen haben wenig Verständnis, wenn Grundsatzstreitigkeiten eine rasche und zuverlässige Lösung verhindern, die in der Praxis gut funktioniert. Diskussionen hatten und haben wir genug, was fehlt ist Zeit.»
Wie und für wen sich die zuständigen Stellen in Politik und Verwaltung nun entscheiden: Es dürfe keine geschlossene Lösung entstehen. Die Schnittstellen müssten offen und transparent sein und künftig auch Dritten zur Verfügung stehen, um eigene Lösungen anzubinden oder zum Beispiel die Kontakt-Nachverfolgung in bestehende oder neue Apps zu integrieren. Unabhängig von der Diskussion über die Kontaktnachverfolgungs-App seien Gesundheitsministerien in Bund und Ländern in der Pflicht, für einen reibungslosen Transfer von Daten über mögliche Corona-Kontakte an die Gesundheitsämter zu sorgen. Dazu müsse es endlich gelingen, das Kontaktverfolgungssystem SORMAS flächendeckend zu implementieren, fordert der Bitkom-Präsident.
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