Freitag, 29. März 2024
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BIV: Bäckerverband lässt Gesprächsfaden nicht abreißen

Hannover. (hms) Der Umbau und die Renovierung der Bäckerfachschule Hannover (BFS) ist weitgehend abgeschlossen. Das berichtete der Landesinnungsmeister (LIM) des Bäckerinnungs-Verbandes Niedersachsen- Bremen (BIV), Karl-Heinz Wohlgemuth, beim Verbandstag 2013 in Stade. Erfreut zeigte sich Wohlgemuth in der Mitgliederversammlung auch darüber, dass der Finanzrahmen der umfangreichen Baumaßnahmen am Bäckeramtshaus in Hannover eingehalten werden konnte.

Der neue Schulleiter Olaf Schoppe informierte die Innungsvertreter über die neue und erweiterte Ausstattung der BFS. Der Schulungsbetrieb könne in drei Lehrbäckereien sehr viel flexibler als bisher durchgeführt werden. Außerdem seien die Maschinen, Öfen und Gerätschaften wieder auf dem aktuellen Stand der Bäckereitechnik, so dass vor allem in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) und den Meisterkursen optimale Ausbildungsvoraussetzungen gewährleistet seien. LIM Wohlgemuth betonte, dass die Aus- und Weiterbildung ein wesentliches Standbein des BIV sei. Die verbandseigene Fachschule sei als Mitglied im Verbund der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk (ADB) zugleich ein Kompetenzzentrum für das Bäckerhandwerk im gesamten Norden.

Intensiv diskutiertes Thema war erneut die Tarifsituation. Seit August 2012 gilt nach achtjähriger tarifloser Zeit wieder ein Lohn- und Gehaltstarifvertrag für die verbandsgebundenen Innungsbäckereien. BIV und Gewerkschaft hatten einvernehmlich bei den Landesarbeitsministerien in Bremen und Niedersachsen die Allgemeinverbindlichkeit des Entgelttarifvertrags beantragt. Damit würde der Geltungsbereich des Tarifabschlusses auf alle Handwerksbäckereien im Verbandsgebiet ausgedehnt. Der Verband verspricht sich von der Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE), dass der Wettbewerb der Backbetriebe nicht durch Dumpinglöhne verzerrt würde.

Die Delegierten sprachen sich in großer Einigkeit dafür aus, dass seitens des BIV rechtzeitig vor Ablauf des Tarifvertrages 2014 Gespräche mit der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) über eine Verlängerung geführt werden sollen. Auch das Bemühen um die AVE werteten die Delegierten weit überwiegend als richtig und sinnvoll. Außerdem nahmen sie die Berichte des Vorstands und der Kassenprüfer mit einmütiger Zustimmung an und erteilten den Verbandsgremien einstimmig Entlastung.

Die große Geschlossenheit der BIV-Mitglieder wertete Heribert Kamm, als Präsidiumsmitglied des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks in Stade zu Gast, in seinem Grußwort als «Mutmacher». Nur ein starker Verband, dem möglichst alle Unternehmen der Branche angehören, könne kollegialen Zusammenhalt fördern und außerdem seine Aufgaben als wirkungsvolle politische Interessenvertretung für den Berufsstand wahrnehmen. Petra Tiemann MdL, stellvertretende Landrätin des Kreises Stade, unterstützte dies mit dem Hinweis, dass die Politik ihrerseits für einen intensiven Dialog mit der Wirtschaft auf große und starke Verbände angewiesen sei. Mit Blick auf die Mindestlohn-Debatte betonte Tiemann, dass eine gute Entlohnung der Mitarbeiter/innen Basis für gute berufliche Qualifikation sei, die wiederum eine wichtige Voraussetzung für hohe Kundenzufriedenheit darstelle.

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