Bonn. (ble) Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern sank 2022 nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) um drei Eier und liegt mit 230 Eiern auf dem Niveau von vor fünf Jahren. Der Selbstversorgungsgrad stieg um einen Prozentpunkt auf rund 76 Prozent – dies ist der höchste Wert seit 1992, schreibt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern gesunken ist, hat verschiedene Gründe: Höhere Preise von Eiern im Handel sowie bei Produkten, in denen Eier verarbeitet werden (zum Beispiel Backwaren), haben eine leichte Kaufzurückhaltung bei Kundinnen und Kunden ausgelöst. Zeitweise war auch das Angebot an Eiern des Preiseinstiegssegments im Einzelhandel knapp. Hinzu kam, dass Verarbeiter ihre Bestände an Eiern und Eiprodukten, die sie im Vorjahr aufgebaut hatten, um sich gegen potenzielle Engpässe in der Coronakrise zu wappnen, in 2022 abgebaut haben.
Erstmals über 50 Millionen Legehennen
In deutschen Ställen wurden 2022 erstmals über 50 Millionen Legehennen gehalten, inklusive einer zugeschätzten Anzahl an Legehennen in Kleinbeständen mit weniger als 3.000 Haltungsplätzen. Dies entspricht einem Plus von rund 650.000 Tieren im Vergleich zum Vorjahr. Bei einer Legeleistung von 293 Eiern pro Henne wurden im vergangenen Jahr 14,8 Milliarden Konsumeier erzeugt. Damit konnte der Inlandsbedarf zu 76 Prozent aus heimischer Ware gedeckt werden (plus ein Prozentpunkt).
Außenhandel: Export steigt weiter
Die Importe von Schaleneiern und Eiprodukten sind im Vergleich zu 2021 um 0,7 Prozent gesunken. Die Ausfuhren hingegen weisen Schätzungen zu Folge mit 5,2 Prozent ein deutliches Plus auf. Besonders Eiprodukte (Vollei, Eigelb und Eiweiß, flüssig, getrocknet, gefroren) waren gefragt: Rund 13 Prozent mehr wurden nach vorläufigen Berechnungen exportiert. Vermehrt gefragt waren sie in Dänemark, Italien, Polen, Österreich und Japan (Foto: pixabay.com – Grafik: BLE).
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