Bonn. (bll) Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert mit einer neuen Untersuchung die Lebensmittelwirtschaft wegen angeblicher Mängel in der Nährwertkennzeichnung. Sie legt den Sachverhalt sowohl in rechtlicher wie auch sachlicher Hinsicht bewusst falsch aus, sagt der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) aus Bonn. Es wird der Eindruck erweckt, dass die Lebensmittelwirtschaft ihren Pflichten nicht nachkomme. Dies ist nicht der Fall. «Die deutsche Lebensmittelwirtschaft deklariert ihre Produkte ordnungsgemäß und umfangreich. Angaben zu Nährwerten auf Lebensmitteln werden heute zu mehr als 80 Prozent gemacht – und dies obwohl bislang keine rechtliche Verpflichtung zu einer generellen Nährwertinformation besteht», erklärt der BLL. Die eigene Auswertung der Verbraucherzentrale belegt schließlich: 85 Prozent der Produkte tragen eine Nährwertkennzeichnung, Kekse oder Eis sogar zu 89 Prozent, Müsliriegel zu 94 Prozent und Pizza zu 100 Prozent. In den letzten Jahren sind Hersteller zunehmend freiwillig dazu übergegangen, ihre Lebensmittel mit Angaben zu Nährwertgehalten zu versehen. Bereits 2007 waren es laut einer repräsentativen GfK-Studie mehr als 60 Prozent – bis heute hat sich diese Zahl also deutlich erhöht. Die Lebensmittelwirtschaft führt ihr Engagement für eine sachliche Nährwertkennzeichnung weiter fort und baut sie aus. Auf europäischer Ebene wird derzeit die Lebensmittelinformations-Verordnung entwickelt. Auch die Aussage der Zentrale, dass die Angaben seltener bei eher fett- und zuckerreichen Produkten zu finden seien, ist haltlos. Die eigene Tabelle der Verbraucherzentrale entlarvt dies. Der BLL appelliert an mehr Sachlichkeit und Sachverstand bei den Verbraucherschützern.