Berlin. (bmel) In einer gemeinsamen Erklärung während der Grünen Woche (IGW 2024) haben sich der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Cem Özdemir, und Vertreterinnen und Vertreter der Wertschöpfungskette Backweizen aus der Landwirtschaft, Forschung, Handel, Mühlen und Bäckereien, verpflichtet, beim Backweizen Möglichkeiten auszuloten, weniger Stickstoffdünger einzusetzen.
Stickstoff wird im Boden teils zu Lachgas umgebaut, das etwa 300 Mal so klimawirksam ist wie Kohlendioxid. Mit der Initiative wollen die Akteure gemeinsam dazu beitragen, klimaschädliche Emissionen beim Anbau von Backweizen zu verringern. Zudem kann die Initiative dazu beitragen, dass hochwertiger Weizen, der heute aufgrund der einseitigen Qualitätsbewertung nur als Tierfutter verwertet wird, auch weiterhin für die menschliche Ernährung nutzbar ist.
(Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
Dazu erklärt Bundesminister Cem Özdemir (BMEL): «Manchmal sind es die kleinen Lösungen, die zum Großen beitragen. Mit weniger Düngereinsatz können wir beim Backweizen konkret Klimaemissionen sparen. Hier ist die gesamte Wertschöpfungskette gefragt: von der Produktion über den Handel bis zur Verarbeitung. Alle können dazu beizutragen, dass die Landwirtschaft auch künftig ihre Klimaschutzziele einhält. Daher freue ich mich, dass in der Initiative Backweizen alle zusammenstehen und gemeinsam nach Wegen suchen, unnötige Stickstoff-Düngungsmaßnahmen weiter zu reduzieren. Denn: Aus Stickstoff wird im Boden Lachgas – und Lachgas ist ein 300 Mal stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid. Und wenn künftig Weizen, der heute mit geringerer Qualität eingestuft wird, aufgrund erweiterter Qualitätskriterien doch noch einen angemessenen Wert bekommt, zahlt sich die viele Arbeit in dieser Initiative doppelt aus. Ich danke den Akteurinnen und Akteuren der Wertschöpfungskette Backweizen für Ihren Einsatz für Ernährungssicherung und Klimaschutz.»
Die Maßnahmen der Initiative Backweizen adressieren zum Beispiel Forschung zu alternativen, messbaren Qualitätskriterien von Backweizen, die Stärkung der Anbauberatung für Landwirtinnen und Landwirte und die Umsetzung backtechnischer Innovationen. Die jetzt unterzeichnete Erklärung unterstreicht den gemeinsamen Willen, die konkrete Umsetzung der Maßnahmen einzuleiten. Der Fortschritt der Umsetzung sowie eventueller Nachsteuerungsbedarf wird kontinuierlich überprüft, die Maßnahmen weiterentwickelt.
Der Sektor Landwirtschaft hält seine Klimaziele derzeit ein. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Mit der Initiative will die Wertschöpfungskette Backweizen einen Beitrag zum Ziel der Bundesregierung leisten, Emissionen weiter zu mindern und so auch weiter die eigenen Sektorziele zu erreichen, die bis 2030 kontinuierlich weiter abgesenkt werden. Zudem sollen erweiterte Qualitätskriterien Weizen, der derzeit mit geringerer Qualität eingestuft wird, einen höheren Wert geben (TitelFoto: Messe Berlin).
Initiative Backweizen für mehr Klimaschutz
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