Freitag, 29. März 2024
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BÖLW: aktualisiert «Schadensbericht Gentechnik»

Berlin. (boelw) Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BOELW) hat seinen «Schadensbericht Gentechnik» aktualisiert. «Durch den europäischen Beschluss, nationale Anbauverbote zu ermöglichen, darf nicht unter den Tisch fallen, was das EU-Parlament, der Europäische Rechnungshof und Nichtregierungs- Organisationen seit langem einfordern: eine grundlegende Reform des Europäischen Zulassungsverfahrens. Landwirtschaftsminister Schmidt (BMEL) muss einfordern, dass Kommissionspräsident Juncker nun Wort hält», sagt der BÖLW-Vorsitzende Dr. Felix Prinz zu Löwenstein. Juncker habe versprochen, für die Überarbeitung der mangelhaften EU-Zulassungsverfahren von Gentechnik-Pflanzen zu sorgen. Der «Schadensbericht Gentechnik» (PDF) geht davon aus, dass allein durch Verunreinigungen mit nicht zugelassenen GVO in den letzten Jahren weltweit deutlich über 5,4 Milliarden US-Dollar an Schäden entstanden sind. Zudem seien die GVO-Saatgutkosten in den USA im letzten Jahrzehnt um das Dreifache gestiegen – bei etwa gleich bleibenden Erträgen. Auch die Kosten für Herbizide hätten in den letzten zwei Jahren um 75 Prozent zu zugenommen, da zunehmende Resistenzen gegen Glyphosat immer höhere Aufwandmengen erforderten. In den USA gebe es erste Tendenzen, von GVO auf konventionellen Anbau zurückzustellen. Würden in Deutschland nur noch Agrarrohstoffe ohne GVO gehandelt, ließen sich beträchtliche Kosten zur Vermeidung von Verunreinigungen und der Beprobung sparen. Kenner der TTIP-Materie gehen zudem davon aus, dass beim Zustandekommen des Freihandelsabkommens europäische Standards «nicht haltbar und automatisch sinken» würden.

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