Freitag, 11. Oktober 2024
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Bühler AG: kommt mit den Herausforderungen in 2022 gut zurecht

Uzwil / CH. (bg) Im Kalenderjahr 2022 baute die Bühler AG das Geschäftsvolumen weiter aus und verbesserte die Profitabilität in einem unsicheren und volatilen Geschäftsumfeld. Das Unternehmen konnte die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, sowie der angespannten Lieferketten und der steigenden Energie- und Rohstoffpreise abfedern. Bühler konnte seine finanzielle Position mit einer Steigerung der Eigenkapitalquote weiter verbessern und die erste Tranche seiner Anleihe zurückzahlen. Das Unternehmen setzte die hohen Investitionen in Innovation, neue Partnerschaften sowie Aus- und Weiterbildung fort. Dank zahlreicher Geschäftsmöglichkeiten in seinen Märkten und einem hohen Auftragsbestand von über CHF 2,1 Milliarden will das Unternehmen diese positive Entwicklung auch 2023 fortsetzen. «Das beeindruckende Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt hat uns geholfen, angesichts der zunehmenden Volatilität und Unsicherheit agil, widerstandsfähig und kreativ sein», sagt Bühler CEO Stefan Scheiber.

Für die Gruppe stieg der Auftragseingang um 8,7 Prozent auf CHF 3,3 Milliarden mit einem robusten Auftragsbestand von CHF 2,1 Milliarden. Der Umsatz stieg um 10,3 Prozent auf CHF 3,0 Milliarden. Das Ebit verbesserte sich um 36,0 Prozent auf CHF 199 Millionen, was einer Ebit-Marge von 6,7 Prozent entspricht (Vorjahr: 5,4 Prozent). Der Reingewinn stieg um 35,7 Prozent auf CHF 154 Millionen (Vorjahr: CHF 113 Millionen). Damit hat Bühler das Niveau von vor der Pandemie weitgehend wieder erreicht.

Advanced Materials als Wachstumsmotor

Das Volumenwachstum stammte hauptsächlich aus dem Bereich Advanced Materials, wo der Auftragseingang um 40,6 Prozent auf CHF 871 Millionen anstieg und sich damit innert der letzten zwei Jahre fast verdoppelte. Innerhalb von Advanced Materials stach das Druckgussgeschäft mit einer herausragenden Leistung hervor und steigerte die Aufträge um 60,4 Prozent. Der Umsatz von Advanced Materials stieg um 31,8 Prozent auf CHF 671 Millionen. Der Geschäftsbereich Consumer Foods setzte seine Erholung mit einem starken Wachstum des Auftragseingangs um 21,6 Prozent auf CHF 710 Millionen und einem Umsatzwachstum von 13,6 Prozent auf CHF 578 Millionen fort. Der Geschäftsbereich Grains + Food, der grösste Geschäftsbereich von Bühler, zeigte eine solide Leistung, obwohl er besonders durch unterbrochene Lieferketten und einen schwierigen Futtermittelmarkt in China beeinträchtigt wurde. Das Segment verzeichnete 2022 einen Auftragseingang von CHF 1’663 Millionen, was einem Rückgang von 6,5 Prozent entspricht, während der Umsatz um 2,6 Prozent auf CHF 1’696 Millionen stieg; insgesamt bliebt das Geschäft während der Covid-19-Pandemie damit sehr stabil.

Alle Regionen trugen zum Umsatzwachstum von Bühler bei, wobei die Regionen Nord- und Südamerika sowie Naher Osten, Afrika und Indien herausragen. Die regionalen Wachstumsraten und Umsatzanteile zeigten sich wie folgt: Asien 6 Prozent Wachstum auf 32 Prozent des Gesamtumsatzes; Europa 3 Prozent Wachstum auf 30 Prozent; Nordamerika 17 Prozent Wachstum auf 17 Prozent und Südamerika 26 Prozent Wachstum auf 5 Prozent; Naher Osten, Afrika + Indien 24 Prozent Wachstum auf 16 Prozent. Mit diesen Erfolgen in wichtigen Märkten präsentiert sich die globale Umsatzverteilung von Bühler sehr robust und ausgewogen.

Der Bereich Customer Services von Bühler (inklusive Einzelmaschinen) wuchs ebenfalls um 3,4 Prozent und trug mit einem Umsatz von CHF 955 Millionen – 32 Prozent des Gruppenumsatzes – wesentlich zum Ergebnis von 2022 bei. Bühler bietet ein ganzheitliches Serviceportfolio mit sieben Modulen an, das von Hardware, Komponenten und Ersatzteilen bis hin zu Upgrades, Wartung, Software und Prozessoptimierung für Anlagen reicht und die Leistung der bestehen-den Kundenanlagen in Bezug auf Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern soll. Nachhaltigkeit hat im Jahr 2022 an Bedeutung gewonnen, denn Dienstleistungen sind der stärkste Hebel, um Energie, Abfall und Wasser in bestehenden Anlagen zu reduzieren. «Wir sehen die gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 als Bestätigung unserer Strategie, ein Anbieter von nachhaltigen Lösungen und Dienstleistungen zu sein und als zuverlässiger und innovativer Partner Werte für unsere Kunden zu schaffen», sagt CEO Stefan Scheiber.

Starke Finanzlage

Im Jahr 2022 hat sich die finanzielle Position von Bühler weiter verbessert: Die Eigenkapitalquote stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent (Vorjahr: 47,2 Prozent). Ein wichtiger Meilenstein war die Rückzahlung der ersten Tranche der Unternehmensanleihe von CHF 180 Millionen im Dezember. Im Jahr 2017 hatte Bühler zum ersten Mal Kapital an den Finanzmärkten aufgenommen, und zwar in Form einer Anleihe mit zwei Tranchen in Höhe von CHF 420 Millionen, um in Wachstum und Innovation zu investieren. Die zweite Tranche der Anleihe in Höhe von CHF 240 Millionen wird 2026 fällig. «Dank unserer anhaltend soliden Finanzlage können wir weiterhin in neue Lösungen und Dienstleistungen investieren und langfristig völlig unabhängig bleiben», sagt CFO Mark Macus.

Innovation und Zusammenarbeit durch Partnerschaften

Im Jahr 2022 hat Bühler sein Innovations- und Bildungsnetzwerk erweitert. Die Networking Days im Juni boten die Gelegenheit, 1000 Branchenführer zusammenzubringen, die sich darüber austauschten, wie man die Energie- und Lebensmittelsicherheit verbessern, Abfälle reduzieren, den Wasserverbrauch senken, den CO2e-Ausstoss verringern, die Biodiversität verbessern und die Mobilität neu denken kann. Bühler kündigte bei dieser wichtigen Veranstaltung mehrere Joint Ventures und Partnerschaften an, die den Übergang zu einer effizienteren Lebens- und Futtermittelproduktion erleichtern und den Wandel zu einer nachhaltigen Mobilität beschleunigen werden.

Das Jahr 2022 markierte für Bühler auch einen wichtigen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit, als das Unternehmen die nächste Stufe mit konkreteren Zielen und Aktionsplänen ankündigte. Bühler hat eine Strategie entwickelt, um die Treibhausgasemissionen in seinen Betrieben bis 2030 um 60 Prozent zu reduzieren, und hat sich zudem verpflichtet, bis 2025 Lösungen zur Verfügung zu stellen, die Energie, Abfall und Wasser in den Wertschöpfungsketten seiner Kundinnen und Kunden um 50 Prozent reduzieren.

Um das Innovationstempo hochzuhalten, blieben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E) mit CHF 141 Millionen respektive 4,7 Prozent des Konzernumsatzes stabil und stehen im Einklang mit der Strategie von Bühler, in den ausgewählten Industriesegmenten Technologieführer zu sein. Im Rahmen seines Innovationsversprechens, Wertschöpfungsketten nachhaltig zu verändern, brachte Bühler 2022 rund 40 neue Produkte auf den Markt, darunter sechs neue Kernprodukte.

In Menschen investieren

Diese guten Ergebnisse konnte Bühler trotz der vielen Herausforderungen auf den Märkten dank des Einsatzes und der Hingabe seiner Mitarbeitenden erzielen. Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt haben grosses Engagement und Durchhaltevermögen gezeigt. Eine besondere Erwähnung verdienen die Kolleginnen und Kollegen bei Bühler China. Obwohl sie mit strengen Null-Covid-Beschränkungen, regionalen Lockdowns und Stromausfällen konfrontiert waren, hielten sie die Produktion am Laufen.

Im Jahr 2022 hat Bühler seine Programme für die Entwicklung und das lebenslange Lernen seiner mehr als 12 700 Beschäftigten weltweit ausgebaut und ergänzt. Im Jahr 2022 hat Bühler 230 neue Auszubildende in Europa, Nordamerika, Südamerika, Afrika und Asien eingestellt, die in drei- und vierjährigen Kursen in neun verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet werden. Insgesamt beschäftigt Bühler weltweit über 500 Auszubildende.

Schaffung eines einzigen Food-Segments und verstärkter Fokus auf Services

Um den Mehrwert für die Kundinnen und Kunden weiter zu steigern, wird Bühler sein Segment Consumer Foods in das Segment Grains + Food integrieren und sich gruppenweit stärker auf sein Dienstleistungsangebot konzentrieren. Ein harmonisiertes Lebens- und Futtermittelsegment ermöglicht direktere Schnittstellen zu den Kunden, und die Prozesse werden dadurch effizienter. Johannes Wick, CEO von Grains + Food, wird das Segment leiten. Germar Wacker, der bisher das Segment Consumer Foods geleitet hat, wird neue Aufgaben ausserhalb von Bühler annehmen. Er wird Johannes Wick beim Übergang unterstützen und das Unternehmen zum Ende des ersten Quartals 2023 verlassen. «Wir danken Germar Wacker für seinen grossen Beitrag zur erfolgreichen Übernahme der Haas-Gruppe und wünschen ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute», sagt CEO Stefan Scheiber.

Um die positive Entwicklung des Servicegeschäfts von Bühler zu beschleunigen, wird sich Samuel Schär, der die Positionen des CEO Advanced Materials und des Chief Services + Sales Officer innehatte, künftig ganz auf die Leitung der globalen Services + Sales Organisation konzentrieren. Marcel Natterer leitet neu den Bereich Advanced Materials; er hat in den letzten zehn Jahren erfolgreich den Geschäftsbereich Value Nutrition von Bühler geführt. Er ist ausserdem zum Mitglied der Geschäftsleitung von Bühler ernannt worden.

Ausblick: Weiterhin positive Entwicklung

Während das Jahr 2023 mit hoher Wahrscheinlichkeit herausfordernd bleiben wird, beginnt Bühler das Jahr mit einer soliden Finanzlage und einem hohen Auftragsbestand. Dank der Entwicklungen in seinen Märkten, sieht Bühler zahlreiche Geschäftschancen, um für seine Kunden Lösungen mit Mehrwert und Wirkung anzubieten.

Trotz aller Unwägbarkeiten beabsichtigt Bühler die Fortsetzung seiner positiven Entwicklung. «Insgesamt sind wir überzeugt, dass Bühler gut aufgestellt ist, um 2023 auch in einem sehr dynamischen Marktumfeld einen weiteren positiven Schritt in der erfolgreichen Geschäftsentwicklung zu machen», sagt CEO Stefan Scheiber (Foto: Bühler AG).