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Büsch: Urgetreide fördern und regionalen Anbau stärken

Kamp-Lintfort. (bue) Seit rund drei Jahren verfolgt Bäckermeister und Brot-Sommelier Norbert Büsch dieses Ziel: Er will mit dazu beitragen, dem Urgetreide seine Bedeutung zurückzugeben. Dabei setzt er auf Emmer und Dinkel, die beiden über 8.000 Jahre alten Getreidesorten. Zudem setzt er auf regionalen Anbau, um durch kurze Wege und ausgezeichnete Getreide-Qualitäten am Niederrhein besonders schmackhafte Brote und Backwaren zu kreieren. «Durch die kurzen Wege leisten wir darüber hinaus auch einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz», sagt er.

Landwirte und Müller der Region

Von den Ideen Norbert Büschs lässt sich seit drei Jahren schon Landwirt Martin Wilmsen aus Kalkar begeistern und baut Emmer und neuerdings auch Dinkel an. Ebenfalls mit dabei sind Andreas Mesch vom Gutsbetrieb Kalbeck, Frank Brunn vom Hof Sintersbach und Dr. Ulrich Müller von Blumencron von der von Mallinckrodt’schen Verwaltung Schloss Wachendorf. Sie alle bauen in diesem Jahr Emmer und Dinkel für die Handwerksbäckerei Büsch GmbH an, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr. Unterstützt werden die Landwirte von den Müllern Johannes und Paul Dobelke von der Horbacher Mühle.

Getreidesorte für Allergiker

Büsch freut sich, mehrere Landwirte für die Idee gewonnen zu haben: «Urgetreide, besonders Emmer mit seinen wertvollen Eigenschaften, liegt mir einfach am Herzen,» sagt der Geschäftsführer der Büsch GmbH. Emmer hat viele Vorteile, wie der Bäckermeister weiß: «Er ist eiweiß- und mineralstoffreich. Und das Korn ist – durch seine Umhüllung mit einer Spelze – geschützt vor Umwelteinflüssen und Verschmutzungen.» Gerade dieser Schutz macht Emmer zu einem gut geeigneten Getreide für Allergiker. Bei der Vollkornbrot-Herstellung gibt Emmer dem Backwerk einen herzhaften und nussigen Geschmack und eine charakteristische dunkle Färbung.

Bereits 8.000 vor Christus angebaut

Emmer gehört zur Weizengattung und ist eine der ältesten kultivierten Getreidearten. Er hat seinen Ursprung im Nahen Osten und galt in der Römerzeit als «Weizen von Rom». Allerdings verlor er dann nach und nach seine Bedeutung. Heutzutage wird er in Europa kaum noch angebaut. Doch das wird sich ändern, hofft Norbert Büsch. Neben der Bäckerei Büsch GmbH entdecken immer mehr Betriebe die ernährungsphysiologischen Vorteile traditioneller Getreidesorten bis zurück zum Urgetreide.

Neue Produkte

Um seinen Kunden die Emmer- und Dinkel-Produkte noch näher zu bringen, hat der Kamp-Lintforter Bäckermeister nun sein Sortiment vergrößert. Neben dem erfolgreichen Emmer-Dinkel-Vollkornbrot und dem Emmer-Dinkel-Kürbiskern-Brot gibt es am Niederrhein in diesem Oktober und November zwei neue Gebäck-Spezialitäten: «Dinkel-Blüten» (Siedegebäck ähnlich Berliner Pfannkuchen mit Holunderfrucht) und Dinkel-Emmer-Krustenbrot mit Honig. «Ich bin gespannt, was unsere Kunden zu diesen beiden Produkten sagen», sagt Norbert Büsch. «Unsere Bäcker haben beide Neuheiten mit viel Herzblut kreiert» (Foto: pixabay.com).

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