Freitag, 19. April 2024
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BVE: Ernährungsindustrie braucht mehr positive Impulse

Berlin. (bve) Die Ernährungsindustrie erhält derzeit nicht genügend positive Wachstumsimpulse. Die Branche erwirtschaftete im H1/2012 einen Umsatz von 83 Milliarden Euro und damit 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Preisbereinigt ist das ein Umsatzwachstum von 0,5 Prozent. Die Produktionsleistung stieg kalenderbereinigt nur um 0,2 Prozent. Mit Lebensmittelexporten in Höhe von 23,8 Milliarden Euro wurde das Vorjahresergebnis um 3,7 Prozent übertroffen, jedoch war das Exportwachstum zu 75 Prozent preisbedingt, berichtet die BVE. Mit einem Branchenumsatz von 14 Milliarden Euro wurde im Juni ein Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund von Preissteigerungen erreicht. Real stagnierte der Umsatz der Ernährungsindustrie auf Vorjahresniveau. Der kalenderbereinigte Produktionsindex sank um 0,6 Prozent. Das wichtige Exportgeschäft musste im Juni Einbußen von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf vier Milliarden Euro hinnehmen. Die Unternehmen müssen sich derzeit in einem schwierigen Geschäftsumfeld behaupten. Im Juli stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 16,6 Prozent über das Niveau des Vormonats und um 17,8 Prozent über Vorjahresniveau. Der schnelle Preisauftrieb resultierte aus der erntebedingten Angebotsknappheit bei wichtigen Anbauländern. Die Lebensmittelhersteller schauen mit Sorge auf die weitere Entwicklung am Weltmarkt für Agrarrohstoffe. Das Konsumklima im August blieb laut GfK dank rückläufiger Sparneigung stabil, jedoch sanken sowohl die Anschaffungsneigung als auch die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Deutschen. Die Verbraucher dämpfen somit Ihren Optimismus, jedoch noch nicht ihre Kauflaune.

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