Berlin. (bve) Die Europäische Kommission unter Leitung von Präsidentin Ursula von der Leyen hat in dieser Woche den europäischen Grünen Deal vorgestellt – einen Fahrplan, der die Wirtschaft in der EU nachhaltiger machen soll, indem die klima- und umweltpolitischen Herausforderungen in allen Politikbereichen in Chancen umgewandelt und der Übergang für alle gerecht und inklusiv gestaltet wird.
«Mit großer Spannung erwarten wir nach der Vorstellung des Fahrplans nun die Umsetzung des ‚Green Deals‘ im Bereich der nachhaltigen Lebensmittelproduktion mit der ‚Farm to Fork-Strategie‘ im kommenden Jahr. Schon heute können die deutschen Lebensmittelhersteller der EU-Kommission zurufen: ‚Challenge accepted, wir sind Teil des Wandels!‘ Denn: Schon längst hat sich die Branche auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit gemacht und sieht sich als Pionier für Nachhaltigkeit, wie von Ursula von der Leyen gefordert. Aus diesem Grund begrüßen wir die Zielsetzung des Green Deal,» sagt Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und Leiterin des BVE-Büros Brüssel.
Besonders das Engagement der Kommission für einen fairen Übergang sei für die bundesdeutsche Ernährungsindustrie als klein- und mittelständisch geprägte Branche ein elementarer Baustein des Erfolgs einer solchen Strategie. Die Potenziale von Forschung und Entwicklung müssten voll ausgeschöpft werden. Die BVE baue sehr darauf, dass die Mobilisierung des ‚Fonds für einen fairen Übergang‘ in Höhe von 100 Milliarden Euro gelingt und die Mittel auch bei den Unternehmen ankommen.
Fairness müsse darüber hinaus auch Ehrlichkeit bedeuten. Zielkonflikte müssten klar benannt und gelöst werden. Europa hätte nichts gewonnen, wenn es Plastikverpackungen verdamme und im Gegenzug mehr Lebensmittelverluste produziert. Hier müssten kluge Lösungen gefunden werden.
Sabet: «Außerdem müssen wir uns im nun anstehenden Prozess immer wieder vor Augen führen, dass Nachhaltigkeit nur in der Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten funktioniert. Ein Schwerpunkt allein auf ökologischen Aspekten führt nicht zum Erfolg. Ich warne an dieser Stelle auch vor Regulierungswut und Verbotspolitik. Maßnahmen müssen verhältnismäßig und nachvollziehbar sein. Auch die entstehenden Mehrkosten müssen entsprechend des tatsächlichen Umwelt-Fußabdrucks ins Verhältnis zum Nutzen gesetzt werden.»
Ein klares Bekenntnis zu Markt und Wettbewerb sowie freiem Handel als Basis für den Green Deal sei dringend nötig. Nur diese Mischung mache Europa international zum Vorreiter.
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