Freitag, 29. März 2024
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Choco: Berliner FoodTech-Unternehmen auf großer Mission

Berlin. (eb) Die Choco Communications GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittelbranche weltweit auf dem Weg der Digitalisierung zu begleiten. 2018 von den Serial-Tech-Unternehmern Daniel Khachab, Julian Hammer und Rogerio da Silva Yokomizo gegründet, folgt Choco dem Ziel, die Lebensmittelverschwendung auf globaler Ebene deutlich reduzieren zu helfen, in dem das Unternehmen Technologien entwickelt, die eine nachhaltige, transparente und effiziente Bewegung von Lebensmitteln rund um den Globus ermöglichen.

Seit der Gründung ist Choco Communications schnell gewachsen und bedient heute Märkte in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich und Belgien. Die Plattform «Choco» verbindet Gastronomie, Foodservice, Produzenten und Lieferanten auf pfiffige Weise und ermöglicht es ihnen, im Einkauf respektive Verkauf Zeit, Geld und Lebensmittel zu sparen. Spricht Choco Communications also von seinem «vernetzten globalen Lebensmittelsystem», dann handelt das Unternehmen nicht selbst mit physisch greifbaren Erzeugnissen. Es sieht nur zu, dass Gastronomie, Foodservice, Produzenten und Lieferanten systematischer und gezielter zueinander finden. Ein digitaler Großmarkt also, auf dem die Tomaten so lange schonend im Kühlhaus oder auf dem Feld bleiben, bis sie einen Abnehmer gefunden haben.

Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin mitteilt, hat es eine Serie-B- Finanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar erhalten (82,5 Millionen Euro). Die Runde wird von der New Yorker Beteiligungsgesellschaft Left Lane Capital angeführt, die von der Venture-Capital- und Private-Equity-Firma Insight Partners unterstützt wird. Weitere Investoren sind Coatue Management und Bessemer Venture Partners. Die neue Runde kommt gut ein Jahr nach Chocos Serie A mit 63,7 Millionen US-Dollar und schraubt die Finanzierung auf insgesamt 171,5 Millionen US-Dollar hoch in nur drei Jahren.

Hinweis: Ist hier von US-Dollar die Rede statt von Euro, dann liegt das daran, dass sich die englischsprachige und die deutschsprachige Medienmitteilung inhaltlich unterscheiden. Die Redaktion von WebBaecker Infodienst und backnetz:eu hat sich deshalb entschieden, das längere englischsprachige Original zu übersetzen und für das deutschsprachige Europa lesbar aufzubereiten.

Aktuell zählt Choco gut 10’000 aktive Nutzer

Choco unterstützt die Gastronomie dabei, gestärkt in eine Welt nach Covid-19 zurückzukehren, in dem die Plattform einen Wandel hin zur Digitalisierung ermöglicht. Choco ist zu einem unverzichtbaren Tool für Gastronomen geworden, das effizientere Prozesse bei der Lebensmittelbeschaffung ermöglicht und die Betriebskosten zwischen Restaurants und Lieferanten reduziert. Das Kernprodukt des Unternehmens ist ein digitaler Bestell-Workflow und ein Kommunikationstool für Restaurants und Lieferanten, um die Lebensmittelbeschaffung zu erleichtern. Choco zählt schon über zehntausend aktive Restaurants und Lieferanten auf seiner Plattform in den USA und Europa.

Wie lässt sich Foodwaste weitgehend eliminieren?

Choco hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittel-Lieferkette transparenter und nachhaltiger zu gestalten, um die Margen in der Gastronomie zu erhöhen und den Klimawandel zu bekämpfen. Lebensmittelverschwendung ist der drittgrößte Treiber des Klimawandels und der Hauptgrund für die Abholzung von Wäldern. Bis zu 40 Prozent der weltweit erzeugten Lebensmittel werden verschwendet, bevor sie auf den Tellern der Kunden und Gäste landen – was auf die unzähligen Schritte innerhalb der Lieferkette zurückzuführen ist. Choco arbeitet mit führenden Unternehmen der Lebensmittelbranche, Lieferanten, Händlern und Restaurants zusammen, um die Digitalisierung der Lebensmittel-Lieferkette zu unterstützen und effizientere Prozesse zu ermöglichen (a) bei der Lebensmittelbeschaffung und (b) beim Unternehmenswachstum.

Solider Katalysator mit einleuchtendem Modell

Das Lebensmittelgewerbe, das traditionell nur langsam neue Technologien annimmt und größtenteils noch immer auf Papier läuft, ist gezwungen, angesichts der Pandemie einen scharfen Schwenk zu machen, um weiter erfolgreich zu sein. Infolgedessen verzeichnet Choco eine wachsende Nachfrage nach seinem Service, wobei sich das Transaktionsvolumen der Plattform im letzten Jahr vervierfacht hat und sich sogar noch weiter beschleunigt, da immer mehr Regionen von Einschränkungen befreit werden und Restaurants ihr On-Premise-Geschäft wieder aufbauen. Doch was heißt «vervierfacht»? Aus einer ergänzenden Quelle ließ sich noch in Erfahrung bringen, dass der Bruttowarenwert des Transaktionsvolumens im Geschäftsjahr 2020 auf 900 Millionen US-Dollar stieg – gegenüber 230 Millionen US-Dollar im Vorjahr 2019.

Choco Communications stellt Weltklasse-Team zusammen

Um das gegenwärtige Momentum zu nutzen und Innovationen voranzutreiben, hat Choco Communications wichtige Neueinstellungen vorgenommen. Bekanntester Kopf dürfte Vikas Gupta sein. Der Ex-Uber- und Ex-Facebook-CEO hat bei Choco die Rolle des Chief Technology Officers (CTO) übernommen. Mit Gupta an der Spitze der Entwicklung und angesichts der neuen Finanzierungsrunde wird die Choco-Plattform weiterhin neue Funktionen hinzufügen, die auf die Echtzeitveränderungen in der Lebensmittelindustrie reagieren und diese bedienen.

Das große Ziel: unverzichtbar zu sein für den Erfolg

  • «Lebensmittel-Lieferketten auf der ganzen Welt wurden in den letzten 15 Monaten aufgrund der Covid-19-Pandemie einem Stresstest unterzogen. Diese Finanzierungsrunde ermöglicht es uns, das technologische Rückgrat aufzubauen, um die globalen Lebensmittelsysteme widerstandsfähiger, flexibler und weniger verschwenderisch zu machen. Wir haben eine große Mission: Lebensmittelverschwendung auszurotten – und dieses Kapital ermöglicht es uns, global zu expandieren, ein Weltklasse-Team zusammenzustellen und ein Produkt und einen Service zu liefern, der für Restaurants und Lieferanten, die profitabler, effizienter und nachhaltiger arbeiten wollen, unverzichtbar ist», sagt Daniel Khachab, CEO von Choco.
  • «Choco hat sich als weltweit führende digitale Plattform für die Lebensmittelbeschaffung etabliert, und wir freuen uns, das Wachstum des Unternehmens in neue Märkte zu unterstützen und gleichzeitig weiterhin erstklassige Technologien und Zahlungstools für seine Kunden zu entwickeln. Seit über einem Jahrzehnt investieren wir in die breitere Lebensmitteltechnologie-Landschaft und haben festgestellt, dass die Großhandels- und Beschaffungsseite des Marktes die wenigsten Innovationen erfahren hat und nur einen Bruchteil der Investitionsgelder erhalten hat. Choco ist hier, um das zu ändern», ergänzt Harley Miller, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Left Lane Capital.
  • Rachel Geller, Managing Director bei Insight Partners, fügt hinzu: «In einer Branche, die immer noch größtenteils von Papier bestimmt wird, hilft Choco Restaurants und Lieferanten nicht nur dabei, die Arbeitsabläufe im Bestellwesen zu digitalisieren, sondern auch die Margen, die Effizienz und die Transparenz zu erhöhen – und das alles beim gleichzeitigen Ermöglichen von Wachstum und der Beschleunigung der Welt hin zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen. Wir freuen uns, das Choco-Team und seine Mission zu unterstützen.»

Die Series-B-Finanzierung wird Choco dabei helfen, seine Dynamik bis 2022 fortzusetzen und seine bestehende Kundenbasis in den sechs aktuellen Märkten zu vergrößern: den USA, Deutschland, Frankreich, Spanien, Österreich und Belgien. Das Unternehmen wird außerdem in mehrere neue Märkte expandieren und seine Mitarbeiterzahl bis Ende des Jahres verdoppeln. Die Gründer Daniel Khachab, Julian Hammer und Rogerio da Silva Yokomizo, alle drei ehemalige Rocket-Internet-Manager, sind es gewohnt groß zu denken. Es wundert nicht, dass sie sich zum Ziel gesetzt haben, der führende Technologieanbieter für das Lebensmittelsystem zu sein (Foto: pixabay.com).

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