Bonn. (ixpos) Die Unternehmen der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft beurteilen die aktuelle Geschäftslage so gut wie noch nie. Dies geht aus der November-Welle des Exportbarometers der CMA Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft hervor. Der Index stieg im Vergleich zur Erhebung im Mai dieses Jahres von 59 auf 63 Punkte.
Bei der Geschäftserwartung macht den Betrieben der Ernährungswirtschaft die anhaltende Dollarschwäche ebenso zu schaffen, wie vielen Unternehmen in anderen, exportorientierten Wirtschaftsbereichen. Die vorsichtigen Prognosen der befragten Exportleiter ließen diesen Index von 50 auf 39 Punkte sinken. Daraus ergibt sich eine leichte Abkühlung des Exportklimas von 54 auf 51 Punkte. Das ist jedoch immer noch der zweit höchste Wert zur Beurteilung der Exportgeschäfte seit Einführung des Exportbarometers im Mai 2000.
Nach Auffassung der CMA werden die Ergebnisse der Exportschätzung durch die ausgesprochen gute Bewertung der Geschäftslage bestätigt. «Die CMA-Schätzung der deutschen Agrarexporte für 2007 von 45,92 Milliarden Euro wird nach jetzigem Stand der September-Werte des Statistischen Bundesamtes und der vorliegenden Exporteinschätzung eher noch übertroffen werden», sagt CMA-Geschäftsführer Markus Kraus.
Mit 73 Punkten beurteilen die Unternehmen der Süßwarenindustrie die aktuelle Lage am besten. Besonders gut laufen die Geschäfte aber auch bei Obst und Gemüse (69 Punkte) und in der Molkereiwirtschaft (67 Punkte). Diese beiden Bereiche üben allerdings Zurückhaltung bei der Prognose für die kommenden sechs Monate. Bei Molkereiprodukten schwächt sich das Exportklima auf 52 Punkte ab, bei Obst und Gemüse sinkt es auf 49 Punkte. Auch in den Bereichen Fleisch (23 Punkte) und Fleischwaren (48 Punkte) sehen die Zukunftsprognosen mit 20 beziehungsweise 33 Punkten verhalten aus. Einzig bei Backwaren erwarten die Exportleiter eine positivere Entwicklung als im vorangegangenen Jahr.
Bei der Frage, in welche Länder deutsche Produkte exportiert wurden, unterscheiden die Bonner Marketing-Experten zwischen drei Gruppen: EU-Länder, neue EU-Länder und Drittlandsmärkte. Bei den alten Mitgliedsstaaten der Union führen Italien, die Niederlande und Frankreich die Rangliste der Importländer für deutsche Produkte an. Die wichtigsten Märkte der neuen Beitrittsländer sind Polen, Ungarn und Tschechien. Die größten Abnehmer in den nicht EU-Länder sind Russland, die USA und die Schweiz.Seit sieben Jahren lässt die CMA im Rahmen des Exportbarometers zweimal jährlich jeweils von mindestens 400 Exportleitern der deutschen Ernährungswirtschaft die aktuelle Geschäftslage und die künftige Geschäftsentwicklung einschätzen. Aus dem Mittel dieser Kennzahlen errechnet sich – ähnlich dem Ifo-Index – das Exportklima (Quelle).