Mittwoch, 7. Juni 2023
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DGB-Expertise: Viele Betriebe sind nicht ausbildungsreif

Berlin. (dgb) Die Klage über den Mangel an Bewerbern oder/und die fehlende Ausbildungsreife der Schulabgänger ist vor Beginn des neuen Ausbildungsjahrs wieder unüberhörbar. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat deshalb Berufe unter die Lupe genommen, in denen auffallend viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Das Ergebnis: In diesen Berufen gibt es überdurchschnittlich hohe Abbrecher-Quoten, geringe Vergütungen sowie hohe Misserfolgs-Quoten bei den Prüfungen. Zudem schneiden diese Berufe in der Bewertung der Azubis beim Ausbildungsreport der DGB-Jugend besonders schlecht ab. Kurzum: Viele Betriebe in diesen Bereichen seien schlicht nicht ausbildungsreif. «Betriebe, die für Bewerber attraktiv sein wollen, müssen die Qualität der Ausbildung verbessern, mehr Auszubildende übernehmen und ihre Azubis besser bezahlen», fordert der DGB. «Werden junge Menschen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt und sehen sie keine beruflichen Perspektiven, bewerben sie sich eben in anderen Branchen». Spitzenreiter mit einer Abbrecher-Quote von über 40 Prozent ist die Hotel- und Gaststättenbranche. Doch auch der Bäckerberuf, wir wissen es, gehört für den DGB zu den «Problem-Branchen»: Im Beruf Bäcker/Bäckerin sind demnach 14,2 Prozent der Ausbildungsplätze nicht besetzt. Von denen, die eine Lehre beginnen, brechen etwa 34,8 Prozent die Ausbildung ab (11,8 Prozent über dem Schnitt). Die Ausbildungsvergütung über alle Berufe liegt Ost/West bei 642/708 Euro – im Beruf Bäcker/Bäckerin bei 463/500 Euro. Noch dazu liegt bei fast allen Ausbildungsberufen mit einem hohen Anteil unbesetzter Plätze die Quote der nicht bestandenen Abschlussprüfungen deutlich über dem Durchschnitt von 08,5 Prozent. So bestehen regelmäßig 19,1 Prozent der Auszubildenden zum/zur Bäcker/in die Gesellenprüfung nicht. Weiterführende Informationen siehe

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