Köln. (ehi) Die fünf umsatzstärksten Lebensmittel-Discounter erzielten 2022 gemeinsam einen Nettoumsatz in Höhe von rund 82,4 Milliarden Euro und damit über 40 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel (195,0 Milliarden Euro), berichtet das EHI Retail Institute.
- Angeführt wird das Ranking der größten Discounter von Lidl mit einem geschätzten Nettojahresumsatz 2022 von 26,1 Milliarden Euro. Der zur Schwarz-Gruppe gehörende Lebensmittelhändler aus Neckarsulm unterhielt hierzulande zum Jahresende 3.229 Discountmärkte.
- Mit etwas Abstand folgt auf dem zweiten Platz Aldi Süd mit rund 18,3 Milliarden Euro Nettoumsatz. In West- und Süddeutschland betrieb der Discounter zum Jahresende 2022 insgesamt 1.998 Filialen.
- Platz drei belegt der Netto Marken-Discount. Die Tochtergesellschaft der Edeka-Zentrale steigerte ihre Umsätze aus dem Handelsgeschäft auf insgesamt 15,8 Milliarden Euro, ein Plus von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit bundesweit 4.304 Verkaufsstellen verfügte Netto dabei sogar über das größte Filialnetz.
- Die Plätze vier und fünf komplettieren Aldi Nord (13,5 Milliarden Euro) und die zu Rewe gehörenden Penny-Märkte (8,8 Milliarden Euro).
Die Lebensmitteldiscounter verzeichneten im letzten Jahr die höchsten Umsatzzuwächse. Aufgrund der hohen Inflation und der gestiegenen Lebenshaltungskosten sind die Verbraucher preissensibler geworden, wenden sich stärker preisorientierten Discountern zu und meiden tendenziell die teureren Supermärkte. Discounter konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 8,1 Prozent auf 88,5 Milliarden Euro steigern (2021: 81,9 Milliarden Euro). Die Zuwachsraten bei Supermärkten (+4,8 Prozent), großen Supermärkten (+3,4 Prozent) und SB-Warenhäusern (+3,2 Prozent) fielen im Vergleich dazu merklich geringer aus und sind ausschließlich auf Preiseffekte zurückzuführen.
Anhand einer weiteren Grafik schätzt das EHI Retail Institute aus Köln den Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz (2021) ein. Nach Schätzungen der für eine repräsentative Studie Befragten betrug der durchschnittliche Anteil der Internet-Umsätze vor fünf Jahren etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes. Von 2020 bis 2021 wächst der Online-Anteil nach Schätzung der Händler im Schnitt um sieben Prozent. In fünf Jahren, also um 2026 herum, rechnen die Befragten im Durchschnitt mit einem Online-Anteil von fast 40 Prozent. Zuzüglich ihres wachsenden Liefergeschäfts wird die Lebensmittelbranche davon nicht weit entfernt sein und sich auch nicht weiter entziehen können (Grafiken: EHI Retail Institute).
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- Bäcker Schrader: Wie die «Glücks-App» Kundenbindung optimiert
- Österreich: Deutschland bleibt wichtigster Handelspartner
- Fairtrade: Nachhaltigkeit wächst in der Gunst der Verbraucher
- Rheinpark: Viel Aufmerksamkeit für gut 319 Meter »Studentenschnitte«
- Nachnutzung in der City: Aldi Markt im Essener Königshof
- Bridor: intensiviert Präsenz auf Social-Media-Kanälen
- Bäckerei Pappert: Unsere Meister, unser Kapital
- NielsenIQ: über die wichtigsten Verbrauchertrends 2025
- IFH Köln: Unternehmen investieren verstärkt in die Kundenbindung
- Backwaren lassen sich auch auf Fashion Weeks bewerben
- Harry-Brot: wird offizieller Partner des Hamburger SV
- Zahlungen noch einfacher akzeptieren mit Tap to Pay
- Die 10 umsatzstärksten stationären Einzelhändler 2023
- Mangal x LP10: Kebab-Kette will bis zu 2400 Roboter in Betrieb nehmen
- Girocard immer häufiger auch beim Bäcker im Einsatz
- Wie die Gastronomie die Effizienz von KI optimieren kann
- Herbstgebäcke: Lebkuchenabsatz 2023 »knapp stabil«
- Gut die Hälfte der Verbraucher nutzt heute Self-Check-outs
- Portos Bäckerei + Cafe: verbessert digitale Bestellprozesse
- DtGV: zeichnet «Unser Brot» als beste Eigenmarke aus