Mittwoch, 16. Oktober 2024
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Die Veränderung der Innenstädte trifft auch Filialbäckereien

Düsseldorf. (vdg) Eine gute Chance zum Erfahrungsaustausch, zum Diskutieren neuer Ideen und damit eine Quelle für neue Impulse in der täglichen Arbeit war der Filialtag 2023 des Verbands Deutscher Großbäckereien (VDG) am Rhein. Wobei sich das Tagesgeschäft selbstredend nicht abkoppeln kann von anderen Befindlichkeiten in der Republik – oder einem Städtebau, der im europäischen Maßstab vor Ideen nur so sprüht, hierzulande aber noch immer nicht oder nur kaum aus alten Fehlern lernen will und daher eigenartig lustlos bis grimmig erscheint.

«Leider ist die Situation für die Filialbäckereien in Deutschland noch lange nicht so wie vor der Pandemie und der Ukraine-Krise.» Dieses Fazit zog Alexander Heberer als Vorsitzender des Beirats für Filialbäckereien beim VDG während des Bäckerei-Filialtags in Düsseldorf. Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von Filialbäckereien diskutierten Themen unter anderem aus den Bereichen Trends und Innovationen, Arbeitsrecht und Nachhaltigkeit.

Heberer zeigte sich dennoch optimistisch. Es gebe genügend Chancen, sich auch auf dem umkämpften Markt zu behaupten. «Der direkte Zugang zum Kunden, das Eingehen auf seine Bedürfnisse und Wünsche, das schnelle Reagieren auf veränderte Markttrends sind auch in Zukunft die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Filialbäckerei.»

Ein Problem für viele Filialbäckereien ist laut Heberer die zunehmende Veränderung der Innenstädte, verursacht unter anderem durch «künstlich herbeigeführte grüne Innenstädte». Das führe zu deutlich geringeren Besucherfrequenzen in den Filialbäckereien, «vor allem wenn nicht gleichzeitig in eine Verbesserung des ÖPNV investiert wird, damit Menschen in die Innenstädte kommen können.» Hinzu kämen «explodierende Preise» besonders bei Rohstoffen oder Logistik.

Ein besonderes Problem ist laut Heberer die Personalknappheit. Oft müssten Filialen unbesetzt bleiben, geschlossen werden oder hätten nur noch eingeschränkte Öffnungszeiten. Viele Menschen wechselten lieber in Branchen mit anderen Arbeitszeiten, zum Beispiel ohne Wochenendarbeit. Daher seien die jüngst vereinbarten spürbaren Lohnerhöhungen durchaus ein Anreiz zur Personalgewinnung. «Unsere Löhne liegen deutlich über den gesetzlichen Mindestlöhnen.»

Herzliche Glückwünsche gab es beim Filialtag für den neu gewählten Präsidenten der Vereinigung der Backbranche vdb Frederik Gruß. Alexander Heberer, Vizepräsident der Großbäcker und Hauptgeschäftsführer Armin Juncker gratulierten Gruß zu seiner neuen Funktion und wünschten ihm eine glückliche Hand bei seiner herausfordernden Aufgabe. Die bereits jetzt ausgezeichnete Zusammenarbeit der beiden Organisationen werde selbstverständlich fortgesetzt (Foto: pixabay.com).