Berlin. (bve) Im aktuellen Konjunkturbericht 02|2023 veröffentlicht die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Branche im zweiten und dritten Quartal 2023. Der Bericht steht auf der BVE-Homepage zum Herunterladen bereit.
Angesichts eines weiterhin schwierigen Marktumfeldes mit hohen Kosten, einem rückläufigen und veränderten Konsumverhalten sowie sich verschlechternde Standortfaktoren und einer Zurückhaltung bei notwendigen Investitionen steht die Ernährungsindustrie unter Druck. Diese Faktoren belasteten im zweiten und m dritten Quartal 2023 umso mehr die Unternehmen auch auf dem Inlandsmarkt.
Im zweitem Quartal 2023 erwirtschaftete die Branche insgesamt 58,4 Milliarden Euro, was einem realen Zuwachs von 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Während das Auslandgeschäft seinen preisbereinigten Umsatz um 1,7 Prozent steigern konnte, musste das Inland einen Verlust von minus 0,4 Prozent hinnehmen. In nominalen Zahlen ausgedrückt bedeutet der Umsatz von 58,4 Milliarden Euro ein Plus von 8,4 Prozent. Das Inland konnte hierbei mit 37,7 Milliarden Euro ein Plus von 9,2 Prozent vorweisen, während das Auslandsgeschäft mit 20,7 Milliarden Euro nominal um 7,2 Prozent wuchs. Die Verkaufspreise im Inland stiegen in diesem Zeitraum um 9,7 Prozent und im Ausland um 5,4 Prozent.
(Grafik: BVE Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie – Berlin 2024)
Im dritten Quartal 2023 erwirtschaftete die Branche insgesamt 58,0 Milliarden Euro. Das entspricht einem realen Verlust von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Auslandgeschäft musste einen preisbereinigten Umsatzverlust von 1,9 Prozent hinnehmen. Der Rückgang im Inland betrug minus 1,1 Prozent. Nominal bedeutet der Umsatz von 58,0 Milliarden Euro ein Plus von 2,3 Prozent. Das Inland konnte hierbei mit 38,0 Milliarden Euro noch ein nominales Plus von 4,7 Prozent vorweisen, während das Auslandsgeschäft mit 19,9 Milliarden Euro nominal um 2,2 Prozent zurück ging. Die Verkaufspreise im Inland stiegen in diesem Zeitraum um 5,3 Prozent. Im Ausland gingen sie leicht um 0,3 Prozent zurück.
Rationalisierungen im Inland, Investitionen im Ausland
Die Stimmung der Ernährungsindustrie konnte sich laut ifo-Geschäftsklimaindex im Q2-2023 zwar verbessern, musste im Q3-2023 aber wieder leichte Einbußen hinnehmen. Die langfristige Perspektive wird von der Ernährungsindustrie überwiegend pessimistisch gesehen, was mit zu einer Zurückhaltung von Investitionen führt. Sowohl die erhobenen Investitionsumfragen des ifo-Institutes als auch eine interne Umfrage der BVE zeigen eine Zurückhaltung bei Investitionen im Inland. Unternehmen entscheiden sich für die Verlagerung von Investitionen ins Ausland. Im Inland werden Rationalisierungen vorangebracht. Ein wichtiger Faktor sind sich verschlechternde Standortfaktoren sowie ein breiter Pessimismus, dass sich der Wirtschaftsstandort Deutschland auch in naher Zukunft nicht wieder verbessern wird.
Der vorliegende Konjunkturbericht 02|2023 gibt neben den Entwicklungen zum Umsatz eine Übersicht über die aktuelle Stimmungslage und Herausforderungen in der Ernährungsindustrie sowie der gesamtwirtschaftlichen Lage. Ebenso liefert er einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu Preisen sowie dem Geschäftsklima. Zudem zeigt er, wie sich der Arbeitsmarkt in der Ernährungsindustrie entwickelt hat und gibt anhand von Situationsberichten Einblicke in Teilbranchen (TitelFoto: pixabay.com).
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