Berlin. (dti) Die Deutschen haben 2022 so viel Tiefkühlkost verzehrt wie nie zuvor. Das zeigt die aktuelle Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti), die jährlich den Absatz von Tiefkühlprodukten in Deutschland insgesamt und aufgegliedert nach den Absatzmärkten Lebensmittel-Einzelhandel / Heimdienste (LEH) und Außer-Haus-Markt (AHM) ausweist. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Der Pro-Kopf-Verbrauch von TK stieg 2022 auf 47,7 Kilogramm (2021: 46,1 Kilo).
- Der Verzehr pro Haushalt wuchs 2022 um 4,1 Kilo auf 96,4 Kilo (2021: 92,3 Kilo).
- Der Gesamtabsatz von TK-Lebensmitteln erhöhte sich 2022 um 3,6 Prozent auf eine Menge von 3,909 Millionen Tonnen (2021: 3,773 Millionen Tonnen) und übertrifft damit das bisherige Best-Ergebnis von 2019 deutlich um zwei Prozent.
Fazit: Neue Rekordmarken für TK in Deutschland
«TK kommt 2022 gestärkt aus den zurückliegenden Krisenjahren zurück: Der Gesamtmarkt TK verzeichnete ein kräftiges Plus und vermeldet neue Rekorde.», fasst Sabine Eichner, DTI-Geschäftsführerin, zusammen. «Das freut uns im Jubliäumsjahr «100 Jahre Tiefkühlung» ganz besonders. 1923 hat der US-amerikanische Pionier Clarence Birdseye die Schockfrostung erfunden und damit den Grundstein für den wachsenden Erfolg unserer Branche gelegt. Die vielfältigen, im Alltag ganz konkret erfahrbaren Vorteile von TK für die Ernährung begeistern immer mehr Menschen.»
LEH/Heimdienste: Stabilisierung auf hohem Niveau
Der TK-Absatz im LEH lag 2022 mit 1,974 Millionen Tonnen über sechs Prozent über dem Ergebnis von 2019 (1,861 Millionen Tonnen). Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass in der Pandemie neue TK-Kunden gewonnen werden konnten beziehungsweise die Konsumenten den Kauf von TK intensiviert haben. Im Vergleich zu 2021 weist der Absatz im LEH zwar einen Rückgang um 5,5 Prozent auf (2021: 2,089 Millionen Tonnen), dieser geht jedoch eindeutig auf die Normalisierung des Alltagslebens nach dem Auslaufen der Corona-Restriktionen im Frühjahr 2022 zurück. Die Menschen verzehren wieder mehr außer Haus – am Arbeits- und Ausbildungsplatz und in Restaurants. DTI-Chefin Eichner: «2022 kehrten die Menschen in Deutschland wieder zu ihrem gewohnten Ernährungs- und Kochverhalten zurück. Stark sichtbar ist auch der Trend zu zeitsparenden Mahlzeitenlösungen mit TK-Produkten wie Pizza und Snacks. TK konnte sich insgesamt noch stärker als Zukunftskategorie verankern.»
Außer-Haus-Markt holt dynamisch auf
Der Außer-Haus-Markt erlebte 2022 mit dem Ende der Corona-Restriktionen einen deutlichen Wachstumsschub; der Umsatz im Gastgewerbe lag aber immer noch deutlich unter dem Vorpandemie-Niveau. Der TK-Absatz stieg um 14,9 Prozent auf 1,935 Millionen Tonnen (2021: 1,684 Millionen Tonnen, 2019: 1,973 Millionen Tonnen). Damit wurde die bisherige Rekordmarke von 2019 bereits fast wieder erreicht. Vor allem die TK-Bereiche «Frühstück + Dessert» und «Fix + Fertig» verzeichneten in der Gastronomie einen enormen Zuwachs von 20,6 beziehungsweise 20,2 Prozent. Die TK-Warengruppen Backwaren, Pizza und Snacks sind mit hohen zweistelligen Wachstumsraten besonders hervorzuheben. «Wir beobachten im Außer-Haus-Markt einen Trend zu TK, weil die Produkte die hohen Ansprüche der Gastronomie in Kombination mit Kalkulations- und Gelingsicherheit optimal erfüllen können», sagt DTI-Geschäftsführerin Eichner. «Profi-Küchen wissen die Vorteile von TK immer mehr zu schätzen: natürliche Frische, exzellente Qualität, saisonunabhängige Verlässlichkeit, lange Haltbarkeit, praktische Portionierung und Bevorratung und hohe Wirtschaftlichkeit.»
Wachsende TK-Umsätze
Der TK-Gesamtumsatz stieg 2022 um 16,4 Prozent auf 18,54 Milliarden Euro (2021: 15,92 Milliarden Euro). Im LEH wuchs der Umsatz mit TK-Produkten um 5,7 Prozent auf 10,22 Milliarden Euro (2021: 9,67 Milliarden Euro) und überschritt damit erstmals die 10-Milliarden-Marke. Im AHM erhöhte sich der TK-Umsatz um 33,1 Prozent – von 6,26 Milliarden Euro 2021 auf 8,33 Milliarden Euro in 2022. Diese Steigerungen gehen vor allem auf die notwendigen Preisanpassungen im Zuge der Energie- und Rohstoffkrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine zurück.
Hintergrund: die DTI-Absatzstatistik
Seit 1962 erhebt das DTI jedes Jahr den Tiefkühlabsatz in Deutschland des Vorjahres bei den Tiefkühl-Unternehmen. Die DTI-Absatzstatistik ist die einzige Übersicht über den TK-Gesamtmarkt in Deutschland, die die Entwicklung in den Absatzwegen Lebensmittel-Einzelhandel/Heimdienste und Außer-Haus-Markt (Gastronomie und Gemein-schaftsverpflegung) vollständig und gegliedert nach Warengruppen abbildet. Die Daten werden von der Treuhandgesellschaft KMPG anonymisiert ausgewertet, vom DTI aufbereitet und jeweils im Frühjahr firmen- und markenneutral veröffentlicht (Grafiken: DTI – Foto: congerdesign).
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