Mittwoch, 24. April 2024
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E-Commerce: EU-Kommissarin will Sektoruntersuchung

Brüssel / BE. (eu) Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager hat einen Vorschlag zur Einleitung einer Sektoruntersuchung im elektronischen Handel (E-Commerce) angekündigt. In Europa werden immer mehr Waren und Dienstleistungen im Internet gehandelt, doch der grenzüberschreitende Online-Handel innerhalb der EU nimmt nur langsam zu. Dies ist zum Teil auf Sprachbarrieren sowie unterschiedliche Verbraucherpräferenzen und Rechtsvorschriften in den Mitgliedstaaten zurückzuführen. Gleichwohl gibt es auch Hinweise darauf, dass einige Unternehmen möglicherweise Maßnahmen treffen, um den grenzüberschreitenden elektronischen Handel einzuschränken. Das wichtigste Ziel der Sektoruntersuchung wird darin bestehen, diese Maßnahmen besser zu erkennen und dagegen vorzugehen, um den Prioritäten der Kommission für die Schaffung eines vernetzten digitalen Binnenmarkts Rechnung zu tragen. Die Wettbewerbskommissarin wird diesen Vorschlag im Laufe der kommenden Wochen der Kommission vorlegen. Europas Bürger sind rege Nutzer von Online-Diensten. 2014 tätigte rund die Hälfte aller Verbraucher in der EU Käufe über das Internet. Allerdings kauften nur 15 Prozent von ihnen bei einem Händler aus einem anderen EU-Mitgliedstaat. Dies weist laut Vestager darauf hin, dass es in der EU nach wie vor erhebliche Hindernisse für den grenzüberschreitenden elektronischen Handel gibt. So kann Verbrauchern zum Beispiel durch Techniken wie das Geoblocking aufgrund des Wohnsitzes oder von Kreditkartendaten der Zugang zu bestimmten Websites verwehrt werden.

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