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20160427-EDEKA

Edeka: Für Schäfer’s war 2018 ein durchwachsenes Jahr

Porta Westfalica. (emh) Das Segment für Brot und Backwaren befindet sich unverändert im Umbruch. In der Gesamtbetrachtung waren die Umsätze für Backwaren 2018 weiter rückläufig. Besonders im Bedienungssegment verringerten sich sowohl das Umsatz- als auch das Absatzvolumen. Hier ist es vor allem der Fachhandel, der Marktanteile einbüßt, berichtet die Regionalgenossenschaft Edeka Minden-Hannover.

Vor diesem Hintergrund behauptete sich die Produktionssparte der Edeka-Tochter Schäfer’s Brot- und Kuchen-Spezialitäten GmbH in diesem schwierigen Markt erneut durch ausgezeichnete Produktqualität, stetig optimierte Kostenstrukturen sowie neue Differenzierungsmerkmale und innovative Artikel wie «Unser Ursprüngliches». Für die Hauptrohstoffe – zum Beispiel für Getreide- und Eiprodukte – setzt Schäfer’s in allen Werken auf die Partnerschaft mit regionalen Lieferanten.

Mit ihren sechs Betriebsstätten in Porta Westfalica, Lehrte, zweimal Osterweddingen, Teutschenthal und Berlin erwirtschafteten die Schäfer’s Produktionsgesellschaften (Schäfer’s Produktionsgesellschaft mbH, Schäfer’s Backwaren GmbH und Schäfer’s Bake off Produktions GmbH) im zurückliegenden Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von insgesamt 163 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von acht Prozent. Jedoch sind diese Werte aufgrund veränderter Vorzeichen, wie brandbedingter Verschiebungen sowie dem Hochfahren der Produktion im Osterweddinger Werk mit stark abgesenkten Abgabepreisen, nicht uneingeschränkt vergleichbar.

Brandsanierung und Produktionsverlagerung abgeschlossen

Die Geschäftsentwicklung wurde 2018 durch das sukzessive Hochfahren sowie das Stabilisieren der Produktionsprozesse für Tiefkühlwaren des in 2017 ans Netz gegangenen Standorts Osterweddingen geprägt. Dazu zählte auch der Umzug der Produktionslinie für Croissants vom bereits bestehenden Standort «Osterweddingen I» in das neue Werk. Weiterhin spürbar waren die Auswirkungen des Brandes im Dezember 2016 im Schäfer’s Werk in Lehrte. Zwar schloss die Schäfer’s Produktionsgesellschaft mbH vergangenes Jahr sowohl die Brandsanierung als auch die Überführung der Produktionsvolumina aus dem heutigen Verwaltungs- und Logistikstandort Porta Westfalica erfolgreich ab, die Neuausrichtung des Standorts Lehrte läuft aber weiterhin unter Hochdruck. Wesentliche Teile des Volumens für Bake-off-Produkte sind noch nicht wieder aufgeschaltet.

Sobald das Werk in Lehrte seine vollständigen Kapazitäten erreicht hat, liegt der Fokus auf der konsequenten Steigerung der Volumina und Umsätze. Bis zur Jahresmitte 2019 wird die Inbetriebnahme aller vier neuen Produktionslinien abgeschlossen. Durch die Kombination moderner Produktionsverfahren und Technik mit hochwertigen Rezepturen erreicht Schäfer’s nach vollständiger Inbetriebnahme der Lehrter Brotproduktion eine verbesserte Produktqualität. Vor Ort werden künftig rund 70 Prozent der Brotproduktion für das gesamte Absatzgebiet der Edeka Minden-Hannover erfolgen. Begleitet wird die Wiederaufschaltung von einem neuen, endverbraucherorientierten Brotkonzept in der Bedienung in 2019. Umfassende und verständliche Informationen für den Verbraucher zu Geschmack, Charakter und Inhaltsstoffen sind die wesentlichen Bestandteile des neuen Konzepts.

Erfolgreicher Rollout des neuen Frische-Konzepts für Brötchen

Nach der Inbetriebnahme des neuen Produktionsstandorts Osterweddingen schloss Schäfer’s den Rollout des Konzepts für vorgegarte Tiefkühlbrötchen im Einzelhandel im dritten Quartal 2018 erfolgreich ab. Die Kunden von Edeka und Schäfer’s erhalten nun beinahe ausschließlich in den jeweiligen Verkaufsstellen gebackene, ofenfrische Brötchen mit einem deutlich verbesserten Geschmacks- und Frischeerlebnis. Die Einführung des neuen Brötchenkonzepts in Bedienung begleitete eine umfassende Werbekampagne.

Auch mit Blick auf die Bake-off-Stationen in den einzelnen Marktformaten der Edeka Minden-Hannover wurde die Umstellung auf das neue Teiglingskonzept weiter vorangetrieben. Die Aufschaltung weiterer Einzelhandelsstandorte respektive die Schaffung der notwendigen technischen Voraussetzungen in den Märkten wird kontinuierlich fokussiert. Ziel ist es, die Backwarenumsätze mit tiefgekühlten Teiglingen sowohl an den Servicetheken als auch an den Bake-off-Stationen weiter konsequent auszubauen.

Neues Ladungsträger-Konzept verbessertProzesse und Qualität

Am Produktionsstandort in Berlin führte Schäfer’s im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neues Ladungsträgersystem ein. Hier geht es darum, das mehrfache Umpacken von Ware in den miteinander verknüpften Prozessen in Produktion, Logistik sowie in den Backwaren-Bedientheken und Schäfer’s Fachgeschäften vor Ort zu vermeiden. Im Ergebnis werden Transportsicherheit und Produktqualität erhöht – letzteres besonders durch reduzierten Bruch der Backwaren. Zugleich vereinheitlicht und vereinfacht das Hauptstadtwerk auf diese Weise seine Abläufe. Im Einzelhandel führt es zur optimierten Entnahme der Lebensmittel, diese lassen sich so in den Läden besser platzieren und präsentieren. Im laufenden Jahr erfolgt die Umsetzung des Ladungsträgerkonzepts ebenfalls im Lehrter Werk.

Mehr Effizienz, weniger Abfall

Für die Schäfer’s Produktionsgesellschaften ist es von zentraler Bedeutung, ihre Produktionsprozesse und Produkte an sämtlichen Standorten kontinuierlich effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehört auch, die Menge an Abfällen weiter zu minimieren sowie deren Trennung und Rückführung in das Recycling- und Verwertungssystem stetig zu verbessern.

So sorgt auch das beschriebene neue Ladungsträgerkonzept für weniger Bruch und somit geringeren Ausschuss in der Produktion und verringerte Retouren des Einzelhandels. Hinzu kommt: Mit dem verstärkten Fokus auf vorgebackene Tiefkühlteiglinge und bedarfsgerechtes Backen vor Ort verringert sich auch die Anzahl an Retouren aus dem Einzelhandel. 2019 startete die Produktionstochter der Edeka Minden-Hannover eine Prozessanalyse hinsichtlich ihrer Abfallentsorgung. Die Ergebnisse werden im Anschluss die Basis für ein überarbeitetes Konzept sein.

Außerdem trägt der schonende Umgang mit Ressourcen zur zusätzlichen Abfallvermeidung bei. Ein aktuelles Beispiel ist hierfür die veränderte Materialzusammensetzung für die Kartons am Standort Osterweddingen II: Die Verringerung der Materialstärke bei Erhaltung der nötigen Stabilität führte zum reduzierten Einsatz von Rohstoffen. Für die hauptsächlich verwendeten Kartonagen wurde dies bereits 2018 umgesetzt, die komplette Umstellung wird im Jahresverlauf 2019 realisiert. Auch die Wiederverwendung der Rollenkerne bei Folien und Thermotransferbändern unterstützt das Reduzieren von Abfällen. In den Werken Osterweddingen II und Lehrte wurden 2018 zudem die Rohstoff-Gebindegrößen teilweise auf Big Bags anstelle von Sackware umgestellt. Dieser Prozess wird 2019 ebenfalls fortgesetzt.

Moderne Technologien ersetzen alte Anlagen

Vergangenes Jahr erfolgte für sämtliche Produktionsbetriebe die Re-Zertifizierung des Energiemanagements nach DIN ISO 50001. Lediglich für den Neubau in Osterweddingen, der von der Schäfer’s Backwaren GmbH geführt wird, war es die erfolgreiche Erstzertifizierung. Grundlage für die kontinuierliche Optimierung des Energieverbrauchs bieten hochmoderne Produktionsanlagen wie zum Beispiel eine Korbwaschanlage mit Zentrifugaltrocknung, wie sie im Zuge der Neuausrichtung des Standorts in Lehrte eingesetzt wird. Zugleich sorgt der Austausch bestehender Anlagen gegen modernere Technologien in den verschiedenen Werken für ein Plus an Energieeffizienz – seien es Druckluftkompressoren in Teutschenthal, Heizkesselanlagen in Lehrte oder auch Blechwaschanlagen in Berlin. Zudem wird die Außenbeleuchtung der Standorte schrittweise auf LED-Technologie umgestellt.

Am neuen Standort Osterweddingen II erfolgte zudem die Erstzertifizierung nach International Featured Standards (IFS) durch die SGS Fresenius auf «höherem Niveau» (Foto: edeka.de).

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