Freitag, 4. Oktober 2024
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Edeka Minden-Hannover: Profilschärfe trägt zur Umsatzsteigerung bei

Minden. (ez) Die Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover zieht für das vergangene Geschäftsjahr 2023 eine positive Bilanz: «Massiver Kostendruck, Inflation und eingeschränkte Warenverfügbarkeit haben uns und unsere Einzelhändler im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen gestellt», resümiert Vorstandssprecher Mark Rosenkranz. «Dennoch haben wir als genossenschaftlicher Verbund gemeinsam hart gearbeitet, unseren strategischen Wachstumskurs klar verfolgt und unsere Marktposition im Vertriebsgebiet abgesichert. Auch unser attraktiver und stark regional ausgerichteter Sortimentsmix sowie die kontinuierliche Schärfung unserer Preiswürdigkeit haben dazu beigetragen, dass wir das Jahr 2023 erfolgreich abschließen konnten.» Der Konzernumsatz stieg um 6,6 Prozent auf rund 12,0 Milliarden Euro.

Stärkung des genossenschaftlichen Verbunds

Ziel der Edeka Minden-Hannover ist es, den genossenschaftlichen Verbund weiter zu stärken und selbstständiges Unternehmertum in den eigenen Reihen zu fördern. Entsprechend hat die Edeka Minden-Hannover allein im Jahr 2023 insgesamt 54 Märkte aus dem zentral geführten Regie-Betrieb an selbstständige Einzelhändler übergeben. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Förderung von Existenzgründungen. Insgesamt starteten 25 Existenzgründerinnen und Existenzgründer in ihre Selbstständigkeit. Diese Strategie wird auch im Jahr 2024 mit rund 60 geplanten Privatisierungen konsequent fortgeführt. Derzeit sind innerhalb des Unternehmens 629 selbstständige Einzelhändler aktiv, davon 564 Genossenschaftsmitglieder.

20240516-EDEKA-MINDEN-VORSTAND(Foto: Edeka Minden-Hannover)

100 (angehende) Fleischermeisterinnen und Fleischermeister

Erstmals bietet die Edeka Minden-Hannover gemeinsam mit den Handwerkskammern Cottbus und Münster interne Meisterlehrgänge für das Fleischerhandwerk an. Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den eigenen Reihen werden derzeit in drei Meisterkursen zu Fleischermeisterinnen und Fleischermeistern ausgebildet. Ende 2023 hielten bereits die ersten 35 von ihnen die entsprechenden Meisterbriefe in den Händen. «Mit unserem umfangreichen Fortbildungsprogramm und erstmals auch eigenen Meisterlehrgängen treten wir dem Fachkräftemangel entschieden entgegen. Denn ausgebildete Fachkräfte oder auch Meister am Arbeitsmarkt zu finden, wird zu einer immer größeren Herausforderung», sagt Rosenkranz. Dies ist der Auftakt für eine kontinuierliche Meisterausbildung bei der Edeka Minden-Hannover, die damit der größte Ausbilder für Fleischermeister/innen in Deutschland ist.

Rekordinvestitionen in die Zukunft

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Einzelhandelsflächen und stetiges Flächenwachstum standen 2023 im Fokus. Das Unternehmen investierte die Rekordsumme von rund 542 Millionen Euro in moderne Märkte, eine umweltfreundliche Lkw-Flotte mit Bio-LNG als Kraftstoff, in die Logistik, die Digitalisierung sowie in neue Technologien in den Produktionsbetrieben, um seine Marktposition weiter auszubauen.

Der größte Teil der Mittel in Höhe von rund 300 Millionen Euro entfiel dabei in den Aus- und Neubau sowie die Modernisierung der Märkte. Rund 76.000 Quadratmeter neue Verkaufsfläche wurden 2023 erschlossen, 33 Märkte neu eröffnet, zehn Märkte erweitert und mehr als 60 Märkte modernisiert. Damit kletterte die Gesamtverkaufsfläche der Edeka Minden-Hannover auf mehr als zwei Millionen Quadratmeter. Zu den Neustandorten gehören beispielsweise das Edeka Center Grunert in Bernburg, das Edeka Center Röthemeier in Minden-Dützen, Edeka Krone in Hohenhameln oder Edeka Vest in Ilsenburg. Im Regie-Einzelhandel unternimmt Edeka Minden-Hannover große Anstrengungen, um die übernommenen Großflächen zu den besten Einkaufsstätten in den jeweiligen Einzugsgebieten zu entwickeln und damit den Ansprüchen der Kunden an SB-Warenhäuser gerecht zu werden. Insgesamt investierte das Unternehmen 2023 rund 60 Millionen Euro, um Regie-Märkte zu modernisieren oder komplett neu auszustatten. Im Fokus standen hier besonders die Marktkauf-Häuser in Goslar, Papenburg und Blankenburg, sowie das neu errichtete Edeka Center Peine und das übernommene Edeka Center in Schwedt.

Auch für das Jahr 2024 liegen die geplanten Investitionen mit insgesamt rund 480 Millionen Euro auf sehr hohem Niveau. Insgesamt sollen mehr als 30 neue Märkte eröffnet und 65 bestehende Standorte modernisiert werden. Als Regie-Großvorhaben sind beispielsweise die Übernahme bzw. die Modernisierung der ehemaligen Real-Standorte in Wolfenbüttel und Bremen (Steinsetzer Straße) sowie der Marktkauf Löhne zu nennen. Weitere, laufende Großvorhaben sind der Ausbau des Lausitzparks in Cottbus, die Fertigstellung des Edeka Campus in Minden sowie der bevorstehende Baubeginn des neuen Logistikzentrums von Bauerngut in Bückeburg.

Lausitzpark Cottbus größte Einzelinvestition in den Einzelhandel

Rund 100 Millionen Euro investiert die Edeka Minden-Hannover in die grundlegende Neuaufstellung des Lausitzparks in Cottbus mit rund 45.000 Quadratmetern Gesamtverkaufsfläche. In der über 100-jährigen Geschichte des genossenschaftlich organisierten Unternehmensverbundes ist das die größte Einzelinvestition in den Einzelhandel. In einem ersten Bauabschnitt wird derzeit das neue MARKTKAUF-Gebäude errichtet. Im Herbst 2023 war Spatenstich, im März 2024 wurde Richtfest gefeiert. Die Eröffnung ist für Anfang 2025 geplant.

Einzug im Herbst 2024: Edeka-Campus in Minden

In Minden ist seit 2021 der neue Edeka-Campus, das neue Verwaltungsgebäude der Edeka Minden-Hannover, in die Höhe gewachsen. Auf dem 123.000 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem sich auch das heutige Hauptverwaltungsgebäude befindet, werden voraussichtlich ab Herbst 2024 rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, die heute an zwölf Standorten in Minden verteilt sind, unter einem Dach arbeiten. «Im neuen Edeka-Campus entsteht eine moderne Büro-Umgebung, die die Zusammenarbeit der Kollegen untereinander verbessert, Innovationen fördert und die gesamte Verwaltungsmannschaft noch schlagkräftiger macht, um alle Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern», betont Mark Rosenkranz. Insgesamt investiert das Unternehmen mehr als 150 Millionen Euro in den neuen Standort.

Bauerngut-Logistikzentrum kommt

Noch 2024 rechnet die Produktionstochter für Fleisch- und Wurstwaren mit der Baugenehmigung für ihr neues Logistikzentrum in Bückeburg. Unmittelbar danach soll mit dem Bau begonnen werden. Insgesamt investiert Bauerngut rund 180 Millionen Euro in das neue Logistikzentrum, das künftig die Belieferung des Einzelhandels in der Region mit frischen Fleischprodukten langfristig sicherstellen soll. Ziel ist es, den derzeitigen Produktionsstandort, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Neustandort befindet, dauerhaft zu entlasten und künftiges Mengenwachstum zu ermöglichen.

Alleinstellungsmerkmal Fisch

Als traditioneller Vollsortimenter differenziert sich die Edeka Minden-Hannover vom Wettbewerb durch vielfältige Frischekonzepte und Bedientheken. Für Frischfisch gibt es inzwischen bereits mehr als 250 Bedientheken, davon aktuell 76 unter der Shop-Marke «die Fischwerker». 2023 kamen 19 Theken hinzu, weitere sind geplant. Frischfisch und Meeresfrüchte in Bedienung sind inzwischen in vielen Städten ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Denn aktuell zählt Edeka zu den wenigen Lebensmittelhändlern im Geschäftsgebiet, die frischen Fisch in Bedienung anbieten. Dieser wird zu fast 100 Prozent von der Tochter Hagenah in Hamburg produziert. Neben Frisch- und Räucherfisch in Bedienung bietet die hauseigene Manufaktur heute auch verschiedene SB-Produkte in hervorragender Qualität an.

Regionalität und Nachhaltigkeit

Neben einem starken Einzelhandel und preiswürdigen Angeboten gehören Regionalität und Nachhaltigkeit zum Markenkern der Edeka Minden-Hannover. «Unsere Verpflichtung zum nachhaltigen Handeln ist Teil unserer Unternehmensstrategie. Als größter Lebensmittelhändler und Nahversorger nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst und investieren beträchtliche Summen in umweltfreundlichere Märkte und nachhaltigere Konzepte in unserer Region. Wir bleiben entschlossen im Kampf für den Klimaschutz und werden nicht nachlassen», sagt Mark Rosenkranz.

Allein im Jahr 2023 hat das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß verglichen mit dem Vorjahr um zehn Prozent reduziert. Dies war im Wesentlichen drei Faktoren geschuldet: zum einen der Umstellung der Lkw-Flotte auf Bio-LNG, zum anderen der Erneuerung der Kühlanlagen und der Umstellung auf natürliche Kältemittel sowie drittens der Überwachung und Optimierung der Energieverbräuche durch gezieltes Energiemonitoring. Für 2024 sind weitere CO2-Einsparungen in Höhe von zehn Prozent geplant. Für Edeka-Kunden wurden 2023 an insgesamt rund 100 Einzelhandelsstandorten Ladesäulen für Elektrofahrzeuge errichtet. Weitere 65 Standorte sind 2024 in der Planung.

Zukunftsmärkte aus Holz

Aus Nachhaltigkeitssicht stehen derzeit zwei besondere Märkte im Fokus: Im brandenburgischen Nauen wird seit 2023 der Edeka-Zukunftsmarkt gebaut. Er beinhaltet zukunftsweisende und nachhaltigere Konzepte – sei es die Errichtung in Holzbauweise mit natürlichen Dämmstoffen, die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mit Batteriespeicher und Solarcarports auf dem Parkplatz oder die Fassadenbegrünung. Im Spätsommer 2024 will der selbstständige Händler Christian Dorfmann die Türen des Zukunftsmarktes für seine Kunden öffnen.

In Braunschweig Lamme plant die Edeka Minden-Hannover den Bau des ersten vollständig recycelbaren Supermarkts, der im Frühjahr 2025 eröffnen soll. Mit dem sogenannten TRIQBRIQ-Holzbausystem kommen in erster Linie Materialien und Komponenten zum Einsatz, die wiederverwendet oder recycelt werden können, um eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft zu gewährleisten. Auf diese Weise werden rund 50 Prozent weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Methoden erzeugt. Für den Bau des Edeka-Marktes werden Holzbausteine aufeinander gesteckt und über Buchenholzdübel miteinander verriegelt. Gleichzeitig wird dabei vollständig auf künstliche Verbindungsmittel verzichtet.

Edeka als Marktplatz für regionale Erzeuger

Für die Edeka Minden-Hannover haben regionale Partnerschaften mit der Landwirtschaft und regionalen Erzeugern eine hohe strategische Bedeutung. Der Unternehmensverbund ist einer der bedeutendsten Marktplätze für heimische Lebensmittelerzeuger – rund 5.000 regionale Lieferanten versorgen die Märkte der Edeka Minden-Hannover. Regionale Produkte bilden somit wesentliche Bausteine des Sortiments – nicht zuletzt dank verschiedener regionaler Markenprogramme. Ein Beispiel ist die Marke «Edeka Heimatliebe». Sie umfasste Ende 2023 über 430 regionale Obst- und Gemüseartikel von rund 120 verschiedenen Erzeugern aus den zum Geschäftsgebiet zählenden Bundesländern Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie aus der Region Ostwestfalen-Lippe (NRW). Ein kontinuierlicher Ausbau der Heimatliebe-Sortimente ist geplant.

In den Märkten «Auf ZukunftsWegen gehen

Für die Märkte der Edeka Minden-Hannover ist nachhaltiges Handeln fest im Tagesgeschäft verankert. Das nachhaltige Einzelhandelskonzept «Auf ZukunftsWegen», das Edeka und WWF gemeinsam entwickelt haben, trägt zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks in den Märkten bei. Maßnahmen wie der Bezug von Ökostrom, eine große Auswahl an Bio-, regionalen und veganen Produkten sowie der Einsatz von Mehrweg-Lösungen und der Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung stehen dabei im Fokus. Zum Jahresende verfügten 27 Märkte über die «Auf ZukunftsWegen»-Auszeichnung mit der Panda-Tatze. Bis 2030 sollen 400 Märkte ausgezeichnet werden.

Attraktiver Arbeitgeber mit vielfältigen Perspektiven

Trotz der schwierigen Zeiten bleibt die Edeka Minden-Hannover ein attraktiver Arbeitgeber mit überregionaler Strahlkraft. Mit mehr als 76.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 100 Nationen bietet das Unternehmen vielfältige berufliche Perspektiven. Insgesamt sind 2023 rund 1.300 neue Nachwuchskräfte in 26 Ausbildungsberufen und vier dualen Studiengängen in ihr Berufsleben gestartet. Bei der Suche nach motivierten Nachwuchskräften gehen die Lebensmittelexperten auch mal unkonventionelle Wege: Der Edeka Talente Truck steuert regelmäßig Schulen an, auf den Social Media-Kanälen, insbesondere auf Instagram und TikTok («WirLiebenTalente») geben die Edekaner Einblicke in den Arbeitsalltag bei der Edeka Minden-Hannover.