Neumünster. (ev) Die anhaltende Konfrontation Russlands mit der Ukraine hat Lieferketten gestört, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ansteigen lassen und für Verunsicherung bei den Kunden gesorgt. In diesem herausfordernden Marktumfeld mit nachhaltiger Konsumzurückhaltung konnte Edeka Nord mit seiner Großhandlung und den Produktionsbetrieben des Fleischwerks und der Bäckerei von Allwörden einen respektablen Umsatz von 3.963,2 Millionen Euro erzielen. Mit zahlreichen Projekten und Maßnahmen wurden im vergangenen Geschäftsjahr die Weichen für die Zukunft gestellt und erneut die Marktführerschaft im Norden behauptet. Die Zahlen des Jahres 2023 wurden im Rahmen der Generalversammlung der Edeka Nord eG vorgestellt.
(Foto und Tabelle: Edeka Nord)
Eric Süllau, Vorsitzender des Aufsichtsrats, eröffnete im Stahlwerk in Neumünster die diesjährige Generalversammlung der Edeka Nord eG. Im Anschluss präsentierte der Vorstand vor rund 90 Kaufleuten die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs. «Auch 2024 stehen wir wieder vor enormen Herausforderungen. Es ist erfreulich, dass wir alle zusammen erfolgreich durch diese herausfordernden Zeiten gehen und unsere Ergebnisse das auch entsprechend widerspiegeln. Für 2023 hatten wir uns deutliche Umsatzziele und -steigerungen vorgenommen. Diese haben wir gemeinsam im Einzel- als auch im Großhandel erreicht sowie stellenweise übertroffen», erläutert Stefan Giese, Vorstandssprecher der Edeka Nord eG. Insgesamt fällt die Bewertung des Geschäftsjahres 2023 sehr zufriedenstellend aus.
Im Geschäftsjahr 2023 haben die selbstständigen Kaufleute von Edeka Nord eine Umsatzsteigerung von fast 4,0 Prozent auf vergleichbarer Fläche erzielt. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf Millionen EUR 3.963. Insgesamt wurden drei Märkte neu eröffnet, drei Objekte verlagert, ein Objekt privatisiert und in zwölf Märkten wechselten die Inhaber. Zum 31. Dezember 2023 belieferte Edeka Nord 623 Märkte (davon SEH 610 und Regie 13) mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 1.319 Quadratmetern und erzielte 2023 ein Konzernergebnis in Höhe von rund Millionen EUR 33,7. Ende 2023 befanden sich fünf Marktkauf-Märkte und acht Edeka-Märkte in eigener Betreibung (Regie). Im Rahmen von Existenzgründungen hat Edeka Nord zwölf Kaufleute auf den Weg in die Selbstständigkeit begleitet. Dies ist ein klares Zeichen für den besonderen Stellenwert des starken Genossenschaftsmodells.
Die Investitionen im Geschäftsjahr 2023 hatten einen Umfang von über Millionen EUR 270. Die Investitionen bezogen sich im Wesentlichen auf Standorte des selbstständigen Einzelhandels und den Umbau der Logistik, insbesondere den Neubau des Lagers Neumünster-Eichhof. Für das Geschäftsjahr 2024 sind am Standort Neumünster-Eichhof weitere Investitionen von über Millionen EUR 80 vorgesehen. Die Investitionen in die Logistikbetriebe im Rahmen von «Logistik 2030» markieren die höchsten Investitionen der über 120-jährigen Firmengeschichte.
Die Produktionsbetriebe entwickeln sich positiv
Der Warenumsatz des Fleischwerks Edeka Nord GmbH betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr von fast 420 Millionen EUR (Vorjahr: 397 Millionen EUR). Im Bereich Nachhaltigkeit hat das NordFrische Center im Jahr 2023 das Überwachungsaudit für den ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften und die hiermit verbundenen Zertifizierungen erfolgreich bestanden. Ein Meilenstein war die merkliche Reduktion an CO2-Emissionen durch den Einsatz von eutektischen Platten im Bereich der Kühlung. Darüber hinaus wurde auch das Engagement für mehr Tierwohl deutlich verschärft.
Die Außenumsätze der Backwarensparte betrugen im Geschäftsjahr 2023 gut 161 Millionen EUR (Vorjahr: 154 Millionen EUR). Die Backwarensparte hat zwei Produktionsstätten, davon ist eine in Mölln und eine in Groß Grönau. Der Vertrieb der Backwaren erfolgt in den rund 450 Backshops der Dallmeyers Backhus GmbH, der Heinrich von Allwörden GmbH und der Nur Hier GmbH. Davon werden 235 Backshops durch Pächter betrieben.
Die Regiebetriebe erzielten 2023 einen Warenumsatz von 220 Millionen EUR (Vorjahr: 266 Millionen EUR).
(Foto und Tabelle: Edeka Nord)
Edeka Nord ist im Norden ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder. Im Jahresdurchschnitt 2023 beschäftigte Edeka Nord 6.226 Mitarbeitende und zählt damit zu den größten Arbeitgebern in der Region. Im Absatzgebiet von Edeka Nord sind inklusive der selbstständigen Kaufleute über 1.400 Auszubildende tätig. Mit rund 90 Teilnehmenden, die erfolgreich ihren Abschluss in einem unserer Nachwuchsprogramme absolvieren konnten, stehen die kommenden Nachwuchsführungskräfte bereits in den Startlöchern für ihre weitere Zukunft bei Edeka Nord.
Das Fundament für das verantwortungsvolle Handeln bei Edeka Nord bildet die ganzheitliche ESG (Environmental Social Governance)-Strategie mit den acht fest definierten Handlungsfeldern und den dazugehörigen 24 Nachhaltigkeitszielen. Edeka Nord konnte seine Nachhaltigkeitsleistung dank des kontinuierlichen Engagements in sozialen, gesellschaftlichen und ökologischen Aspekten in diesem Berichtsjahr nochmals verstärken. Bis Ende 2023 konnten wir vier Ziele bereits erfolgreich umsetzen. Hierzu zählen z.B. die Integration der Compliance-Richtlinie in die Geschäftsprozesse sowie die Umstellung der Logistikstandorte auf 100 Prozent Grünstrom.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2024
«Die aktuelle wirtschaftliche sowie politische Ausgangssituation stellt sich als sehr herausfordernd dar. Wir benötigen Stabilität und Verlässlichkeit, um uns weiter auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu kümmern. Für das laufende Jahr erwarten wir eine positive Umsatzentwicklung im selbstständigen Einzelhandel von 3 bis 4 Prozent. Darüber hinaus gehen wir von einer Spannenverbesserung auf das Lagersortiment von 0,3 Prozent aus. Zusätzlich werden wir eine Vielzahl von Expansionsmöglichkeiten prüfen und umsetzen, um unsere Marktanteile weiter auszubauen und das genossenschaftliche Unternehmer-Unternehmen in Norddeutschland weiter zu stärken. Wir sind positiv gestimmt für das laufende Jahr 2024 sowie die langfristigen Entwicklungen in den Folgejahren 2025 und 2026», schließt Stefan Giese die Generalversammlung.
Ergebnisse der Generalversammlung am 29. Mai 2024
- Wahlen in den Vorstand und Aufsichtsrat: Ove Lück wurde turnusgemäß in den Vorstand wiedergewählt.
- Vorstand: Frank Breuer, Jan Frauen, Stefan Giese, Jan Hayunga, Ove Lück, Maren Meineke. Norbert Korzak und Robin Struve haben sich nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen. Infolgedessen wurde der Aufsichtsrat auf zehn Mandate verkleinert. Ungeachtet davon verbleibt Eric Süllau weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender sowie Marco Hauschildt sein Stellvertreter.
- Aufsichtsrat: Karsten Bohnhorst, Gabriele Ecks, Sven Fiedler, Marco Hauschildt, Reimer Jens, Andreas Jensen, Sönke Kröger, Jan Meibohm, Viola Preller, Eric Süllau.
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