Offenburg. (ez) In den letzten Monaten hat nicht nur das Gebäude des neuen Tiefkühllagers von Edeka Südwest Formen angenommen. Das gesamte Entrée des Unternehmenssitzes des Lebensmittelhändlers hat sich maßgeblich verändert. Ende August wurde in Anwesenheit von Offenburgs Baubürgermeister Oliver Martini Richtfest gefeiert – ein wichtiger Meilenstein. Rund 17 Monate werden die Bauarbeiten noch andauern. Die Fertigstellung des neuen Lagers für Tiefkühlware ist zum Jahreswechsel 2025/2026 geplant.
Den Richtspruch hielt der Polier der Baufirma, traditionell verbunden mit den besten Wünschen für das Gebäude und dem Dank an die Handwerker. Oliver Martini ergänzte in seinem Grußwort: «Als Stadt begrüßen wir die Investition in Offenburg, denn es ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort. Es ist aus meiner Sicht ein Paradebeispiel für eine gewerbliche Innenentwicklung und damit auch für ein sehr ressourcenschonendes Konzept. Edeka hat zur gesamthaften Standortentwicklung in Offenburg in den letzten und kommenden Jahren einen sehr nachhaltigen Weg eingeschlagen.»
(Foto: Edeka Südwest)
Rainer Huber, Sprecher des Vorstands Edeka Südwest: «Mit dem Richtfest erreichen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein für den Ausbau und die gezielte Entwicklung unseres Logistik-Netzwerks. Das Herz von Edeka Südwest schlägt hier in Offenburg.» Der Beleg: Rund 60 Millionen Euro nimmt das Handelsunternehmen für das aktuelle Projekt in die Hand. Im Zuge des Baus des neuen Tiefkühllagers werden weitere Gebäude (Pforte, Werkstatt, Lkw-Waschhalle und Betriebs-Tankstelle) sowie Lkw- und Pkw-Stellplätze neu errichtet oder innerhalb des Geländes verlegt. Diese Investition reiht sich nahtlos in eine ganze Serie von Bekenntnissen zum Unternehmenssitz ein. «Denken Sie etwa an das neue E-Center Offenburg samt Dienstleistungszentrum, das gerade am gegenüberliegenden Ende unseres Geländes entsteht», ergänzte Huber. Seinen Dank richtete der Sprecher des Vorstands an alle Projektbeteiligten, verbunden mit dem Wunsch, dass die Bauarbeiten weiterhin sicher und unfallfrei voranschreiten.
Kapazität für 10.500 Paletten – 80 neue Arbeitsplätze
Derzeit betreibt Edeka Südwest zwei Tiefkühllager, eines im schwäbischen Balingen und eines im nordbadischen Heddesheim. Ab Jahreswechsel 2025/2026 werden Tiefkühlpizza, Eis + Co. quasi auf dem kurzen Dienstweg vom neuen Tiefkühllager ins neue Offenburger E-Center geliefert – und in weitere 350 Edeka-Märkte der Region. Das spart Zeit und Wegstrecke. Ein Gewinn, auch in Sachen Nachhaltigkeit. Rund 80 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Gebäude mit 130 Metern Länge, 100 Metern Breite und rund 12 Metern Höhe wird über etwa 12.000 Quadratmeter Lagerfläche verfügen, ungefähr anderthalb Fußballfelder, und Kapazität für 10.500 Paletten bieten. Der Wareneingang und -ausgang sowie die Leergutversorgung wird über 20 Lkw-Andocktore erfolgen. Im Lager wird die Ware mit Staplern und Flurförderfahrzeugen, ausgerüstet mit neuester Lithium-Ionen-Technologie, bewegt. Mensch und Technik leisten Großes: Im Innern herrschen Temperaturen von konstant -25 Grad Celsius. Für die Mitarbeitenden gibt es deshalb entsprechende Kleidung und Pausenregelungen. Zum Start ist ein Einschichtbetrieb geplant. Bei Bedarf kann auf Mehrschichtbetrieb umgestellt werden.
Ein Tiefkühllager ist naturgemäß energieintensiv. Aus diesem Grund galt den Themen erneuerbare Energien sowie Energieeffizienz bei der Planung ein besonderes Augenmerk. Das Dach des neuen Tiefkühllagers wird mit einer extensiven Dachbegrünung versehen, auch die Fassade wird teilweise begrünt. Auf dem Dach sowie an der Ost-, der Süd- und der Westseite der Fassade kommt darüber hinaus Photovoltaik zum Einsatz. Die Leistung umfasst insgesamt 1.850 kWp. Die Anlage übersteigt die gesetzlichen Mindestanforderungen um das Sechsfache. Mit dem erzeugten Strom werden künftig die hochmodernen Kälteanlagen des Tiefkühllagers betrieben, die mit natürlichen Kältemitteln arbeiten. Die Abwärme der Kälteanlagen wird in ein 2,6 Kilometer langes Nahwärmenetz fließen und mehrere Gebäude von Edeka Südwest mit Wärme versorgen. Das Nahwärmenetz wird zudem mit Wärme von Wärmepumpen gespeist, die ebenfalls mit Strom aus den Photovoltaikanlagen versorgt werden. Insgesamt können so bis zu 1.500 kW Kälte und 2.500 kW Wärme bereitgestellt werden. Durch die neuen Anlagen und das Nahwärmenetz werden bei der Versorgung des Edeka-Standorts Offenburg mit Wärme künftig rund 60 Prozent der Emissionen eingespart, die bislang durch fossile Energieträger entstehen. Im Zuge des aktuellen Projekts werden darüber hinaus die Voraussetzungen für künftige Erweiterungen und Optimierungen der regenerativen Energieerzeugung und -nutzung am Standort geschaffen.
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