Hamburg. (ez) Ein Investitionspaket als deutliches Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Hamburg: Die Edeka-Zentrale baut für über 60 Millionen Euro ein neues Fruchtkontor im Hamburger Hafen. Auf dem Kleinen Grasbrook errichtet der Lebensmittelhändler bis Ende 2024 neben einem insgesamt erweiterten Logistik-Drehkreuz für frisches Obst und Gemüse aus aller Welt auch eine neue Bananenreiferei.
«Wir werden unsere Kapazitäten zukunftsorientiert vergrößern und so die Versorgung unserer Kundinnen und Kunden sowie der Edeka-Kaufleute in diesem Warensegment deutschlandweit langfristig absichern», sagt Martin Scholvin, Finanz- und Personalvorstand der Edeka Zentrale Stiftung + Co. KG. «Unser Bauvorhaben ist in Zeiten gedämpfter Konjunkturprognosen zugleich ein wesentlicher Beitrag, um den maritimen Wirtschaftsmotor der Hansestadt zu stärken.» Anlässlich des jetzigen symbolischen Spatenstichs auf der Elbinsel besuchte auch Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann das Edeka-Areal. «Ich freue mich, dass die Edeka mit dem Neubau des Fruchtkontors ein klares Bekenntnis zu Hamburg und unserem Hafen abgibt. Es ist ein tolles Signal sowohl für den Standort als auch für sichere Arbeitsplätze in turbulenten Zeiten. Für Ihren Einsatz danke ich Ihnen, Herr Scholvin, weiterhin besonders. Hamburg wird für die Ernährungsbranche auch in Zukunft ein großartiger Standort sein – dafür werden wir uns als Wirtschaftsbehörde besonders einsetzen», ergänzt Westhagemann.
In gut zwei Jahren soll der Neubau auf dem insgesamt 36.500 Quadratmeter großen Areal auf dem Kleinen Grasbrook in Betrieb genommen werden. Damit wird das Edeka Fruchtkontor sein jährliches Aufkommen von aktuell rund 105.000 Paletten (45.000 Tonnen) auf perspektivisch bis zu 160.000 Paletten (das entspricht 72.000 Tonnen frisches Obst und Gemüse) steigern. Neu gebaut wird auch die Bananenreiferei: In den 58 Reifekammern werden zukünftig rund 100.000 Paletten (61.000 Tonnen) mit Bananen, Avocados und Mangos verzehrfertig gereift und bedarfsgerecht für den Einzelhandel kommissioniert.
Auch in punkto Nachhaltigkeit eröffnet der im Hafen entstehende Logistik-Komplex neue Perspektiven: Das Gebäude wird über eine Photovoltaik-Anlage mit Sonnenenergie versorgt und über die Abwärme der Kälteanlage beheizt. Fossile Energieträger wie Erdgas entfallen komplett. Parallel dazu erlaubt eine moderne Lade-Infrastruktur zukünftig umfassende E-Mobilität am Standort. Und mittels einer innovativen Packstation können modernste Verpackungslösungen umgesetzt und somit der Materialverbrauch auf ein Minimum reduziert werden.
Umschlagpunkt für Frische aus 80 Ländern
Als Kompetenzzentrum für Obst und Gemüse innerhalb des genossenschaftlichen Edeka-Verbunds und größter Früchteimporteur der Metropolregion operiert das Edeka Fruchtkontor Nord bereits seit Jahrzehnten vom Hamburger Hafen aus. Seit 2006 ist es auf dem Kleinen Grasbrook beheimatet. Der direkte Zugang zur Elbe ist für Edeka bei der Beschaffung von Lebensmitteln aus gegenwärtig 80 Ländern weltweit von zentraler Bedeutung. Auf diese Weise werden nicht nur die 129 Edeka Supermärkte und 37 Netto-Filialen in Hamburg, sondern auch Tausende weitere Lebensmittelmärkte in ganz Deutschland mit Obst und Gemüse in bester Genussqualität versorgt. Insgesamt verfügt das Edeka Fruchtkontor in Deutschland, Holland, Spanien und Italien über sieben Standorte und vier Bananenreifereien.
Zahlen und Fakten – das neue Edeka Fruchtkontor Nord
- Grundstücksgröße (gesamt): zirka 36.500 Quadratmeter
- Lagerfläche Fruchtkontor: zirka 12.000 Quadratmeter (inkl. Warenein- und -ausgang, Verpackung, Technik etc.)
- Fläche Bananenreiferei: zirka 4.800 Quadratmeter
- Fläche Büros/Verwaltung: zirka 3.800 Quadratmeter
- Paletten mit Obst + Gemüse: perspektivisch bis zu 160.000 pro Jahr
- Reifeanlage: 46 große Bananen-Kammern, 12 kleinere für weitere Fruchtsorten (das entspricht etwa 100.000 Paletten pro Jahr)
- Mitarbeiter:innen: mehr als 200 am Standort
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