Köln. (ehi) Die Lebensmittel-Discounter in Deutschland schließen das Jahr 2023 mit einem Umsatzplus von 6,9 Prozent auf 94,6 Milliarden Euro ab, so lauten die ersten Ergebnisse der EHI-Strukturanalyse des deutschen Lebensmittel-Einzelhandels. Zwar ist der Umsatzanstieg zum großen Teil preisgetrieben, dennoch profitierten die Discounter von der anhaltend hohen Preissensibilität der Verbraucher. Die fünf umsatzstärksten Lebensmittel-Discounter verzeichneten 2023 ein Umsatzwachstum von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Spitzenposition behauptet der Discounter Lidl, berichtet das EHI Retail Institute in seinen «Handelsdaten aktuell 2024».
In einem Jahr, das von anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und von zwar rückläufigen, aber immer noch relativ hohen Preissteigerungen bei Lebensmitteln geprägt war, konnten die fünf führenden Discounter in Deutschland weiterwachsen. Sie erzielten einen Gesamtumsatz von 88,4 Milliarden Euro. Auf die Top 5 entfielen 93,5 Prozent des Gesamtumsatzes im Lebensmitteldiscount respektive 43,2 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel. An der Spitze steht Lidl mit einem Umsatzwachstum von 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Nettoumsatz von 28,7 Milliarden Euro baute der Neckarsulmer Discounter seinen Marktanteil im Lebensmitteldiscount um 0,9 Prozentpunkte auf 30,4 Prozent aus.
(Grafik: EHI Retail Institute)
Auf den Plätzen zwei und drei im Ranking folgen Aldi Süd und Netto Marken-Discount (Edeka) mit Umsätzen von 18,8 und 17,1 Milliarden Euro. Während Aldi Süd ein moderates Wachstum von 2,7 Prozent verzeichnete, konnte der Netto Marken-Discount um 8,2 Prozent zulegen. Aldi Nord sicherte sich mit einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro und einem Umsatzplus von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr den vierten Platz, dicht gefolgt von Penny (Rewe) mit 9,5 Milliarden Euro (+8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr) auf Rang fünf.
Die positive Entwicklung der Discounter lässt sich teilweise auf die anhaltende Preissensibilität der Verbraucher zurückführen. Obwohl sich die finanzielle Situation vieler Haushalte im Vergleich zu 2022 leicht entspannte, blieb die Preissensibilität hoch. Dies spiegelt sich in einem veränderten Einkaufsverhalten wider: Konsumenten greifen vermehrt zu Handelsmarken und weniger zu Herstellermarken, kaufen häufiger im Discounter ein und vergleichen Preise intensiver.
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