Freitag, 29. März 2024
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EHI-Studie: Kasse wird Investitionsschwerpunkt

Köln. (ehi) Komplexer werdende Anforderungen an die Kasse und die Omnichannel-Strategien des Handels verlangen nach neuen, schnellen und flexiblen Kassensystemen. Die Studie «Kassensysteme 2016» des EHI Retail Institutes zeigt: In den nächsten Jahren stehen viele Altsysteme auf dem Prüfstand. In nächster Zukunft werden Kassensysteme einen großen Anteil an den IT-Investitionen beanspruchen.

Neue Hard- und Software

Insgesamt sind im Einzelhandel im weiteren Sinne (inklusive Bäckereien, Metzgereien, Tankstellen und ähnlich) rund eine Million Kassensysteme im Einsatz. In den nächsten Jahren stehen hier sowohl bei der Hard- als auch bei der Software große Investitionen an.

Das durchschnittliche Alter der Kassenhardware hat sich im Vergleich zu 2014 leicht verändert und liegt nun bei 4,9 Jahren (2014: 5,4 Jahre). 71 Prozent der befragten Händler wollen ihre Hardware in den nächsten Jahren erneuern. Über die Hälfte von diesen (58 Prozent) plant dabei einen kompletten Austausch der Hardware, die übrigen 42 Prozent möchten nur einige Komponenten erneuern. Bei der Auswahl der Kassenhardware spielt neben den technischen Aspekten auch das Design (bei 88 Prozent) und die Umweltfreundlichkeit (bei 78 Prozent der Befragten) eine wichtige Rolle. Ein geringer Energieverbrauch ist bei einer Neuinvestition aber kein Unterscheidungsmerkmal mehr, sondern wird von den Händlern als selbstverständlich vorausgesetzt.

Auch die Kassensoftware muss den immer stärkeren Anforderungen genügen. Bei den befragten Handelsunternehmen sind aktuell 25 verschiedene Kassensoftwareanbieter vertreten, die durchschnittliche Laufzeit einer Kassensoftware beträgt etwa sieben Jahre. 47 Prozent der befragten Retailer wollen in den nächsten zwei Jahren ihre Kassensoftware erneuern. Knapp 27 Prozent setzen dabei auf eine neue Standardlösung, 16 Prozent werden einen größeren Releasewechsel des bestehenden Systems in Angriff nehmen und vier Prozent haben vor, eine individuelle Lösung zu implementieren.

Wichtig hierbei wird auch die Anbindung an die digitalen Verkaufskanäle sein. Bereits heute haben 27 Prozent der Kassen bei den Teilnehmern Schnittstellen zu den eigenen Onlineshops. In Zukunft wollen 63 Prozent der Retailer solche Schnittstellen vorweisen.

20160426-EHI-SCHNITTSTELLEN

Kräftemessen der Betriebssysteme

Der leicht positive Trend in Richtung Microsoft hat sich in der aktuellen Studie bestätigt. Microsoft-Lösungen sind aktuell auf knapp 51 Prozent der Systeme aus dem Untersuchungspanel installiert, künftig sollen es sogar 58 Prozent sein. Der Anteil von im Handel installierten Linux-Betriebssystemen liegt demnach aktuell bei rund 49 Prozent. Künftig müssen sich Windows und Linux wohl auf weitere Konkurrenz einstellen. Neue Anbieter wie iOS und Android drängen auf den Markt – noch liegt deren Anteil allerdings unter einem Prozent.

An der Umfrage haben sich 51 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Allein in Deutschland haben diese im letzten Jahr in rund 56.000 Filialen einen Umsatz von rund 190 Mrd. Euro erwirtschaftet (Grafik: ehi.org).

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