Wiesbaden. (destatis) Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im August 2021 um 13,3 Prozent höher als im August 2020. Gegenüber Juli 2021 stiegen die Preise um 1,2 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist der hohe Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse im August 2021 um 23,4 Prozent gegenüber August 2020 wie bereits in den letzten Monaten vor allem auf die gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen. Diese lagen im August 2021 um 34,4 Prozent über dem Vorjahresniveau, das war der höchste Anstieg seit Januar 2013. Im Juli 2021 hatte die Veränderung bereits plus 21,2 Prozent betragen. Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide sind die zum Teil geringen Ernteergebnisse in Deutschland sowie die weltweit reduzierten Ernteprognosen.
Handelsgewächse wie Raps und Zuckerrüben verteuerten sich im August 2021 gegenüber August 2020 ebenfalls um deutliche 36,8 Prozent. Dazu trug besonders die Preissteigerung bei Raps mit plus 44,0 Prozent bei, die vor allem aus der knappen Versorgung bei gleichzeitig hoher Nachfrage resultierte.
Bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus betrug die Preissteigerung im August 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat 11,9 Prozent. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem die gestiegenen Preise für Pflanzen und Blumen um 16,9 Prozent.
Die Preise für Gemüse insgesamt stiegen im August 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent. Größere Preissteigerungen gab es vor allem bei Salat mit plus 61,7 Prozent. Grund sind die derzeitigen geringen Angebotsmengen am Markt.
Für Speisekartoffeln sind die Preise im Vorjahresvergleich um 21,2 Prozent gestiegen. Dies ist die erste Preissteigerung seit September 2019. Im Juli 2021 betrug der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr noch minus 23,0 Prozent. Die Preise stiegen im August 2021 aufgrund geringer Erntemengen und dem dadurch knappen Angebot am Markt.
Preise für tierische Erzeugnisse steigen vergleichsweise moderat
Die Preise für tierische Erzeugnisse stiegen im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,9 Prozent. Im Juli hatte der Preisanstieg 7,6 Prozent betragen. Der Preisanstieg für tierische Erzeugnisse ist vor allem auf die steigenden Milchpreise zurückzuführen. Im August 2021 lag der Milchpreis um 13,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den letzten Monaten beobachtete Trend fallender Preise fort. Im August 2021 fielen sie um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisrückgang ist vor allem auf eine geringe Nachfrage zurückzuführen.
Bei Schafen und Ziegen wurden dagegen – wie in den vergangenen Monaten – steigende Preise beobachtet (August 2021 gegenüber August 2020: plus 21,7 Prozent). Auch für Rinder erhöhten sich die Preise im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat (plus 16,0 Prozent). Diese Erhöhung ist im Wesentlichen auf die begrenzten Angebotsmengen und die gestiegene Nachfrage zurückzuführen (Grafik: Destatis).
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