St. Petersburg / RU. (eb) Der Umsatz von OAU Fazer, ein Unternehmen der finnischen Fazer Gruppe, betrug im Jahr 2020 nach russischer Rechnungslegung 12,7 Milliarden Rubel (164,1 Millionen Euro nach dem internationalen Rechnungslegungssystem IFRS). Im Jahr 2020 stärkte das Unternehmen seine Führungsposition in der Kategorie frisch verpacktes Brot und TK-Teiglinge und setzte seine erfolgreiche Entwicklung im Segment Tiefkühlbrot und -bäckerei fort.
«Die Pandemie, die im Frühjahr 2020 begann, war ein Test für die Fähigkeit von Unternehmen, sich an Veränderungen anzupassen. In Russland haben wir im Pandemiejahr den Online-Verkauf ausgebaut und einen eigenen Online-Shop eröffnet, eine neue Kategorie von Backwaren für zu Hause mit der Pro-Bake-Technologie eingeführt, mit der man Brot und Gebäck ohne Auftauen aufbacken kann, und unseren Marktanteil in Moskau und St. Petersburg erhöht. Wir haben unsere Führungsposition in der Brotindustrie gestärkt, und in lokaler Währung gemäß der internationalen Standardberichterstattung ist unser Umsatz im Jahr 2020 um 0,5 Prozent gestiegen. Doch die Abschwächung des Rubels, die Pandemie und der damit verbundene Kaufkraftverlust sowie der Anstieg der Preise für wichtige Zutaten und Materialien haben sich gewiss auf das Jahresergebnis ausgewirkt», kommentiert Vladimir Kalyavin, Generaldirektor von Fazer Russland, die dynamische Entwicklung im Ausnahmejahr.
Der Gewinn der russischen Division des finnischen Konzerns betrug im Jahr 2020 rund 384 Millionen Rubel – ungefähr 4.22 Millionen Euro gemäß Interbankkurs von 2021-04-16.
Die Gesamtinvestitionen der Gruppe in Russland beliefen sich im Jahr 2020 auf 308 Millionen Rubel – ungefähr 3.39 Millionen Euro gemäß Interbankkurs von 2021-04-16.
Im Jahr 2020 investierte Fazer weiter in die Entwicklung neuer Produkte, die Modernisierung der Produktionsstätten in Moskau und St. Petersburg und die nachhaltige Entwicklung. «Fazer hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und einen verantwortungsvollen Konsum zu fördern. Ende 2020 führte das Unternehmen ein neues «Fit to»-Etikett mit einem Verfallsdatum auf dem Brot ein. Diese Initiative wird Millionen von Menschen helfen, ihre Einkäufe zu planen und Lebensmittelabfälle zu Hause zu reduzieren. Der «Good Until»-Aufkleber fördert das Recycling und ist aus dem gleichen Material wie die Brotverpackung – Polypropylen – hergestellt, so dass er ohne Abreißen des Aufklebers recycelt werden kann. Das Unternehmen hat außerdem seine Recyclingrate von Produktionsabfällen im Vergleich zu 2019 um fünf Prozent erhöht.
«Im Jahr 2021 wird Fazer Russland seine Produktionsstätten weiter modernisieren und in Kapazität, Innovation und Nachhaltigkeit investieren. Wir werden uns weiterhin auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentrieren, die sich durch die Pandemie verändert haben und sich wahrscheinlich auch in diesem Jahr weiter verändern und neue Trends prägen werden. Wir werden weiterhin Produkte entwickeln, die in der neuen Situation relevant sein werden», sagt Vladimir Kalyavin. Der Gruppenumsatz der finnischen Fazer Gruppe lag 2020 bei rund 1,1 Milliarden Euro. Davon generiert OAU Fazer ziemlich genau 15 Prozent. Insgesamt beschäftigt der Konzern knapp 8.500 Mitarbeitende. Davon zählt Fazer Russland gut 2.300 Arbeitnehmende.
Das Unternehmen OAU Fazer gehört zur finnischen Fazer Gruppe und ist der größte Hersteller von Backwaren in Russland. In den Herstellungsbetrieben – vier in St. Petersburg und einer in Moskau – werden über 300 verschiedene Produkte erzeugt. Der Konzern wurde 1981 von Karl Fazer gegründet und ist in acht verschiedenen Ländern vertreten: Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Russland. Die bekannteste Backwarenmarke in Russland ist Chlebnij Dom, ein ursprünglich eigenständiges Unternehmen, das 1997 von Fazer gekauft wurde. Seit 2012 besteht Chlebnij Dom nur noch als Marke. Fazer hat ein sehr großes Sortiment und bietet sowohl traditionelle Produkte an, wie zum Beispiel das Brot Borodinsky als auch spezialisierte Backwaren, wie zum Beispiel Jagodnoe Lukoshko. Sehr gute Distributionsketten sowie eine starke Position im modernen Einzelhandel haben enorm zum Erfolg des Unternehmens sowie zur Steigerung der Markenbekanntheit beigetragen. Der Umsatz von OAO Fazer betrug im Jahre 2012 etwa 12,75 Milliarden Rubel. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das nicht sehr vom Ergebnis 2020. In Bezug auf die Veränderungen im Verbraucherverhalten von 2012 bis 2020 fällt die Bewertung jedoch ganz anders aus (Foto: fazer.ru).
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