Donnerstag, 28. März 2024
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Fingerzeig: NGG fordert besseren Informantenschutz

Hamburg. (ngg) «Ein nationaler Aktionsplan mit erweiterten Untersuchungen, aktuellen Verbraucherinformationen und einem Frühwarnsystem, wie ihn Bundesministerin Ilse Aigner vorgestellt hat, reicht nicht aus. Notwendig ist Nachhaltigkeit statt Aktionismus. Die Weichen müssen langfristig gestellt werden». Seit Jahren fordere die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Transparenz vom Acker bis auf den Tisch. Dazu gehöre die Kennzeichnung nicht nur aller Bestandteile von Lebensmitteln, sondern auch der regionalen Herkunft, sagt der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg. Regionalität bietet auch Schutz: Anonyme Warenströme werden so vermieden. «Auch wenn es vor kriminellen Machenschaften keinen absoluten Schutz gibt, müssen die Hürden sehr viel höher gelegt werden – mit einem gesetzlichen Informantenschutz. Beschäftigte in den Produktionsbetrieben oder im Handel sind die ersten, die auf Missstände und Verstöße gegen geltendes Recht aufmerksam machen und Lebensmittelskandale verhindern könnten». Aus Sicht der NGG liegen die Fehler im System. Möllenberg: «Angesichts globaler Warenströme reicht es nicht aus, die Lebensmittelkontrolle und die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit in die Hände der Bundesländer zu legen. Das ganze Kontrollsystem muss auf den Prüfstand. Kontrolldichte und Sanktionen reichen nicht aus. Bis heute fehlt ein bundesweit verbindliches Modell zur Veröffentlichung von Ergebnissen. Darüber hinaus sind länderübergreifende Kontrollen dringend geboten. Hinter Europa oder dem Föderalismus darf sich Aigner nicht verstecken». Notfalls müsse Deutschland im Alleingang handeln. Die Strafen für Verstöße gegen geltendes Recht müssten drastisch erhöht werden, regt Möllenberg an.

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