Freitag, 19. April 2024
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FoodRegio: für mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung

Lübeck. (fr) Über 150 Experten der Lebensmittelbranche trafen sich Mitte Februar zum vierten Trendtag der norddeutschen Ernährungswirtschaft. Die Unternehmer waren sich in Lübeck einig: Nachhaltigkeit ist eine Grundfeste verantwortungsbewussten Wirtschaftens. Workshops, Vorträge und Best Practices zum Thema Nachhaltigkeít bildeten die Grundlage für den Branchenaustausch.

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Bildquelle: Antje Rautenberg

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Jost de Jager kennzeichnete das Prinzip der Nachhaltigkeit als ein Grundprinzip des Wirtschaftens. Bestes Beispiel sei die schleswig-holsteinische Ernährungswirtschaft: geschönte Bilanzen und das Schielen auf möglichst hohe Renditen für vagabundierendes Kapital seien hier nicht anzutreffen. Vielmehr wende die Lebensmittelindustrie sich zukunftsfähigen Konzepten zu. Die Investition in gut ausgebildetes Personal sei so ein Faktor, der in der FoodRegio sogar als ein Standortvorteil gelte.

Dass nachhaltiges Denken und Handeln in der schleswig-holsteinischen Ernährungswirtschaft nicht nur Lippenbekenntnisse sind, untermauerte Jochen Brüggen, Vorstandsvorsitzender von FoodRegio. Als Beispiel für das nachhaltige Engagement der Unternehmer führte er die finanzielle Beteiligung an einer Stiftungsprofessur für den im kommenden Jahr beginnenden Studiengang «food processing» an der Fachhochschule Lübeck an.

Dabei hat das Thema Nachhaltigkeit mehrere Dimensionen. Eine positive Klimabilanz ist dabei ein weiterer Aspekt, der unter das Schlagwort Nachhaltigkeit fällt. So forderte der als Gastredner geladene Klimaforscher Mojib Latif die Zuhörer zu einem schonenden Umgang mit den Ressourcen auf. Wie Unternehmen dies bereits erfolgreich umsetzen, zeigten Patrick Junge, Inhaber eines der größte Back- und Snackunternehmen in Norddeutschland, Michael Raß, Geschäftsführer der vielfach ausgezeichneten Teutoburger Ölmühle und Helmut Frieden von der Symrise AG.

Dass es dabei aber auch Faktoren gibt, die über die ökologischen Prozesse hinausgehen, demonstrierte Christiane Underberg, Seniorchefin des gleichnamigen Getränkehandelshauses. Sie stellte die Corporate Social Responsibility des Unternehmens, die sich unter anderem durch eine familienorientierte Personalpolitik auszeichnet, ins Zentrum ihres Vortrags. Achim Lohrie belegte hingegen das soziale Engagement der Tchibo GmbH und führte ein Schulprojekt im Kaffeeanbaugebiet in Kolumbien als positives Beispiel vor.

Kreative Zukunftsszenarien rund um die Themen Nachhaltigkeit und Ernährung erarbeiteten die Teilnehmer des Workshops «Rapid Future Shaping». Visualisiert wurden die Ergebnisse mittels Knetgummi, Playmobilfiguren oder mit Hilfe eines Schnellzeichners.

Info: Unter Federführung der Brancheninitiative FoodRegio fand der Trendtag der norddeutschen Ernährungswirtschaft in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Unterstützung erhielt die Veranstaltung durch foodactive, das Ernährungsnetzwerk der Metropolregion Hamburg sowie durch die Behörde für Wirtschaft und Arbeit der Hansestadt Hamburg.

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