Montag, 14. Oktober 2024
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Fredy’s Backwaren AG: beliefert jetzt auch die SBB

Bern / CH. (eb) «Im SBB-Speisewagen geht der Wein aus», echauffiert sich «20 Minuten» und spricht den Schweizern damit vielleicht aus der Seele: Das Leben wird immer schlechter. Naja, nicht ganz. Auch ist es nicht so, dass es an Bord der Züge bald keinen Wein mehr geben würde. Es gibt nur einen neuen Lieferanten – Mövenpick – und damit ein neues Sortiment. Das ist der Stein des Anstoßes: «20 Minuten» sagt es nicht laut, doch eine schweizweite Umfrage, ob die Passagiere die Neuerung überhaupt hätten mittragen wollen, wäre doch das Mindestmaß an Kundenorientierung, oder?

Vor wenigen Tagen erst hatte die Zeitung berichtet, dass die SBB statt auf regionale Bäcker nur noch auf einen einzigen Lieferanten für Brot und Gipfelis setzt. Logisches Argument: Die Schweizerische Bundesbahnen SBB will damit ihren Gästen einen landesweit gleichbleibenden Qualitätsstandard garantieren. Für «20 Minuten» ist das alles nur Papperlapapp und «… eine Art Einheitsgipfeli». Außerdem: Schon wieder so eine Neuerung, bei deren Einführung Helvetias Wille außen vor gelassen wurde. Hätte nicht alles beim Alten bleiben können? Nein, hätte es nicht: Das Schweizer Cateringunternehmen Elvetino AG nimmt das mit der gleichbleibend guten (!) Qualität in der Bahngastronomie sehr ernst.

Viele Jahre war es so, dass regionale Bäckereien ihre Erzeugnisse frühmorgens zu den SBB-Depots im Land brachten. Diese Verträge wurden jetzt nicht mehr verlängert. Einziger Lieferant ist heute die Fredy’s Backwaren AG aus Baden im Kanton Aargau. Die Ware werde nun per Kurier von Zürich nach Genf oder Brig gefahren, stichelt «20 Minuten». Tatsächlich ist es wohl so, dass der Hiestand-Frischdienst auf bestehenden Stecken jetzt schlicht und einfach besser ausgelastet ist. Den Rest soll ein externer Logistiker erledigen – heißt es bei «20 Minuten» unter der Überschrift «SBB lässt Gipfeli quer durchs Land liefern».