Bremerhaven. (eb) Es gibt verschiedene Gründe, weshalb es die »gezielte Mutagenese« in Deutschland und weiten Teilen der Europäischen Union schwer hat. Argumente sowohl für als auch gegen die Crispr/Cas-Methode sind nachvollziehbar und verständlich. Ist die Diskussion damit beendet? Nein. Denn in der Agrarwirtschaft ist Crispr/Cas die Rückversicherung für den Fall, dass die Welt ihre Klimaziele nicht erreicht – Versprechen gegenüber nachfolgenden Generationen bricht und einem »Plan B« folgen muss.
Stellen sich »Green Deal« und andere Pläne als zu zahm heraus gegenüber dem Raubbau an der Umwelt und den menschengemachten Klimawandel, braucht es eine belastbare Antwort auf die Frage, wie die nachwachsende Bevölkerung satt werden kann. Sich nicht nur den Bauch füllt, sondern in den Genuss aller nötigen Vitamine und Mineralien kommen kann. So vielschichtig die Debatte ist, so vielseitig sind die Lösungsansätze. Ein Vorschlag ist die gezielte Mutagenese. Der Ernährungsforschung ist längst klar, dass die Menschheit auf lange Sicht nicht ohne die kontrollierte Genschere wird auskommen können. Nicht umsonst erhielten 2020 die europäischen Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna den Chemie-Nobelpreis. Ihre Entdeckung der Genschere Crispr/Cas9 gilt als besonders vielversprechend.
Bei allem Vertrauen in die ökologische Landwirtschaft, die sich nach wie vor gegen eine Agrarindustrie von gestern zur Wehr setzen muss, könnten Verbraucher ihren inneren Kompass also geringfügig neu justieren, denn: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Je weiter Umweltzerstörung und Klimawandel voranschreiten, desto mehr Pragmatismus ist gefragt. Wäre gut, wenn wir dann einen »Plan B« hätten.