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20150729-GFK-GEO-MARKETING

GfK: stellt Daten und Prognose zum eCommerce im nächsten Jahrzehnt vor

Bruchsal. (gfk) Das GfK GeoMarketing hat eine umfassende quantitative und qualitative Analyse der aktuellen Online-Umsätze je Warengruppe erstellt. Darauf basierend hat die GfK ein Prognosemodell für den eCommerce nach Warengruppen bis zum Jahr 2025 entwickelt. Demnach wird sich der Online-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz verdoppeln.

«Wir zeigen mit unserer Prognose, dass der Online-Handel nicht das Ende des stationären Handels bedeutet. Auch im eCommerce ist ein natürlicher Sättigungsverlauf zu erkennen», sagt GfK-Handelsimmobilienexperte und Studienleiter Dr. Gerold Doplbauer zu den Ergebnissen der Analyse.

Wichtige Ergebnisse im Überblick:

Aktueller Online-Anteil: Im Jahr 2014 wurden 8,5 Prozent des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes über das Internet abgewickelt. Dabei wird dieser Wert durch den niedrigen Online-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Drogerieartikel) von 1,2 Prozent gedrückt. Bezogen auf den reinen Nonfood-Umsatz betrug der Online-Anteil in 2014 bereits 15,3 Prozent.

Heutige eCommerce-Anteile nach Warengruppe: Die Bedeutung des Online-Handels ist aktuell in den Sortimenten Technik und Medien, Sport und Freizeit sowie Fashion und Lifestyle am höchsten. In diesen drei Segmenten werden aktuell rund ein Fünftel der Einzelhandelsausgaben online getätigt.

Relative Bedeutung der Umsatzvolumina: Die Notwendigkeit, beide Dimensionen – den Anteil der Warengruppe am Einzelhandel und den Anteil von Online innerhalb der Warengruppe – gegenüber zu stellen, wird am Lebensmittel- Einzelhandel deutlich: Obwohl der Online-Anteil mit 1,2 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau liegt, ist die Bedeutung des Online-Handels mit 2,6 Milliarden Euro Umsatz in 2014 nicht zu vernachlässigen. Der Verdrängungsdruck auf den stationären Handel ist noch gering. Für Branchen wie Logistikdienstleister, die mit dem Online-Handel eng verbunden sind, ist das Online-Geschäft aber bereits wichtig.

Soziodemografie: Unter anderem hat die Familienstruktur einen Einfluss darauf, wie online-affin ein Haushalt ist: Mit wachsender Größe des Haushalts sinkt der Anteil der Online-Ausgaben. Und auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Männer in Einpersonenhaushalten haben mit 17,8 Prozent beispielsweise einen doppelt so hohen Online-Ausgabenanteil wie alleinlebende Frauen (8,8 Prozent).

Grenzen des Wachstums: eCommerce wird eine natürliche Wachstumsgrenze erreichen, die sich je nach Reifegrad der Online-Erschließung der Warengruppen unterscheidet. Bei Online-Sortimenten erster Stunde sind bereits Sättigungstendenzen erkennbar. So konnte etwa der Online-Anteil für Bücher/Medien von 2013 auf 2014 nur noch marginal wachsen. Auch das Segment Technik und Medien wuchs im vergangenen Jahr mit nur knapp acht Prozent im Vergleich zu den Vorjahren (20 bis 30 Prozent per Anno) deutlich weniger. Ursachen dafür sind auch die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit des stationären Handels. Er hat bereits erfolgreich mit neuen Konzepten und Omnichannel-Lösungen auf den intensivierten Wettbewerb reagiert und damit selbst die Online-Dynamik vorangetrieben.

Prognose des Online-Anteils bis 2025: Auch wenn sich die Wachstumsraten aufgrund von Sättigungstendenzen abschwächen werden, erwartet GfK bis zum Jahr 2025 nahezu eine Verdopplung des Online-Anteils am gesamten Einzelhandelsumsatz (Food und Nonfood) auf rund 15 Prozent. Bezogen auf Nonfood, also exklusive Lebensmittel und Drogerieartikel, erwartet die GfK einen Anteil von sogar rund 20 Prozent.

Künftige Verschiebung der Warengruppen-Gewichte: Wenngleich alle Branchen bis zum Jahr 2025 absolut weiter wachsen werden und Technik und Medien auch künftig den Löwenanteil ausmachen wird, verschieben sich die Gewichte zugunsten der Online-Einsteiger im Bereich Lebensmittel und Drogerie, Einrichten und Wohnen sowie Garten und Heimwerken. Lebensmittel und Drogerie wird den größten Anteilszuwachs erreichen. Das Sortiment dürfte seinen Anteil am Online-Handelsvolumen von derzeit acht auf 16 Prozent verdoppeln.

«Die Handelsakteure wollen wissen, wie viel ihres verfügbaren Einkommens die Verbraucher für Käufe im Internet und wie viel sie in stationären Läden ausgeben werden», erklärt Doplbauer. «Einzelhändler, Entwickler und Investoren müssen langfristige und kostenintensive Entscheidungen treffen. Unsere Analyse der Online-Umsatzanteile je Warengruppe sowie unsere Zehn-Jahres-Prognose helfen Händlern, Investoren und Entwicklern als objektive Grundlage für langfristige Entscheidungen».

Hinweis: Unter dem Titel «eCommerce – Wachstum ohne Grenzen?» bietet das GfK GeoMarketing aus Bruchsal ein kostenfreies White Paper mit zahlreichen Grafiken zum Download an.

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