Düsseldorf. (gb) Das europaweite Verbot der bisherigen Art der Käfighaltung von Hühnern seit Januar 2012 führt derzeit zu erheblichen Versorgungsengpässen auf dem Eiermarkt. «Unseren Bäckereien fehlen sicherlich mehr als zehn Prozent des Bedarfs», erklärt der Präsident des Verbands Deutscher Großbäckereien, Helmut Klemme. Innerhalb der EU dürfen Eier aus Käfighaltung nicht mehr vermarktet werden und so entstehe ein gefährlicher Versorgungsengpass. Den Bäckern fehlten Eier zum Beispiel für Feine Backwaren oder Kuchen, sagt Klemme. «Zurzeit können Großbäckereien Eier nicht mehr oder nur zu enorm erhöhten Preisen bekommen». Preissteigerungen von 100 bis 400 Prozent innerhalb eines Jahres seien keine Seltenheit. Viele Mitglieder müssten möglicherweise schon bald Produkte aus dem Sortiment nehmen, weil die Eier für den Teig schlicht fehlten. Komme es zu Stilllegungen von Produktionen, seien auch Arbeitsplätze in Gefahr. Die Betriebe sind auf Eier angewiesen, um Produkte in der bekannten und von Kunden verlangten Qualität backen zu können. Importe von Flüssigei aus Übersee, wie sie aktuell hier und da diskutiert werden, sind keine geeignete Alternative. Auch Eipulver eignet sich für die eingesetzten Rezepte nicht. Der Verband fordert den Gesetzgeber auf, der betroffenen Landwirtschaft bei der offensichtlich schleppenden Umsetzung der neuen Regelung Hilfestellung zu bieten. Klemme: «Handel und Verbraucher müssen wissen, dass die Versorgungsprobleme sehr ernst sind».