Düsseldorf. (vdg) «Nach langen Verhandlungen, zum Teil von Warnstreiks begleitet, haben sich die Tarifparteien für die Großbäckereien jetzt auf Abschlüsse in allen sieben Tarifbezirken geeinigt.» Das erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Großbäckereien (VDG), nach dem Tarifabschluss für die Gebiete Nord und NRW.
Die Tarifabschlüsse würden für rund 35.000 Beschäftigte gelten, darunter mehrere hundert Auszubildende. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen sei nach wie vor durch die Rahmenbedingungen belastet und weiterhin unsicher. «Die jetzt vereinbarten Erhöhungen liegen für die Betrieb an der Obergrenze des Möglichen,» sagt Armin Juncker.
«Für die Großbäckereien waren zwei Aspekte in den Verhandlungen entscheidend», ergänzt Juncker, «nämlich die Sicherung der Zukunftsfähigkeit für Beschäftigte und Betriebe sowie die Anerkennung der Leistungen der Beschäftigten. Um den Inflationsdruck, von dem auch die Beschäftigten betroffen sind, abzumildern, hvergangenenaben wir die finanziellen Leistungen verbessert.» Neben der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie würden Löhne und Gehälter um insgesamt 8,5 Prozent angehoben. Weiter vereinbart wurde, die tarifvertraglichen Eingruppierungen zukunftsorientiert zu überarbeiten.
Einen Schwerpunkt haben die Verhandlungspartner auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Auszubildenden gelegt. «Die vereinbarte Inflationsausgleichsprämie wird auch allen Auszubildenden gezahlt, die Ausbildungsvergütung wird pauschal für alle Ausbildungsjahre um 200 Euro monatlich erhöht und nicht zuletzt gibt es bei erfolgreichem Abschluss eine Übernahmegarantie» (Foto: pixabay.com).
Nachtrag: Ergänzende Angaben von der NGG-Homepage, soweit vorhanden
BW | Ab Juni 2023 steigen die Entgelte um 7 Prozent und um eine weitere 1,5 Prozent ab Oktober 2023. Die Azubi-Vergütungen steigen ab Juni 2023 um 200 Euro monatlich pro Ausbildungsjahr. Eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1250 Euro (Teilzeitkräfte anteilig, Auszubildende 625 Euro) wurde vereinbart. Außerdem wird ein Tarifvertrag (TV) zur Übernahme der Auszubildenden eingeführt. Der TV ist zum 31. März 2024 kündbar. |
BY | Die Entgelte erhöhen sich in drei Stufen wie folgt: (1.) ab Juni 2023 um 7 Prozent , die Azubi-Vergütungen steigen um 200 Euro pro Ausbildungsjahr, (2.) ab Oktober 2023 um 1,5 Prozent, (3.) ab Februar 2024 um 1,4 Prozent. Eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 725 Euro netto (Teilzeit anteilig, Azubis 50 Prozent) wurde vereinbart. Außerdem steigen die Nachtschichtzuschläge ab Februar 2024 von 20 Prozent auf 50 Prozent. Der TV ist zum 30. April 2024 kündbar. |
HE | Ab Juni 2023 steigen die Entgelte um 7 Prozent und um eine weitere 1,5 Prozent ab Oktober 2023. Die Azubi-Vergütungen steigen ab Juni 2023 um 200 Euro monatlich pro Ausbildungsjahr. Eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1450 Euro (Teilzeitkräfte anteilig, Auszubildende 725 Euro) wurde vereinbart. Außerdem wird ein Tarifvertrag zur Übernahme der Auszubildenden eingeführt. Der TV ist zum 28. Februar 2024 kündbar. |
NI/HB/HH/SH/NW | Ab Juli 2023 steigen die Entgelte um 7 Prozent und um eine weitere 1,5 Prozent ab November 2023. Die Azubi-Vergütungen steigen ab Juli 2023 um 200 Euro monatlich pro Ausbildungsjahr. Eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1250 Euro (TZ-Kräfte anteilig) wurde vereinbart. Zusätzlich wird die erste Stufe der untersten Lohngruppe gestrichen. Zudem wurde die Übernahme der Azubis nach bestandener Prüfung für 12 Monate vereinbart. Der TV ist zum 30. April 2024 kündbar. |
BB/BE/MV/SN/ST/TH (Ost) | Ab Juni 2023 steigen die Entgelte um 7 Prozent und um eine weitere 1,5 Prozent ab November 2023. Die Azubi-Vergütungen steigen ab Juni 2023 um 200 Euro monatlich pro Ausbildungsjahr. Eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1100 Euro (Teilzeitkräfte anteilig) wurde vereinbart. Der TV ist zum 30. April 2024 kündbar. |
RP/SL/Filialbäcker | Ab Januar 2022 steigen die Entgelte um 2 Prozent und um weitere 2,3 Prozent ab Januar 2023. Die Azubi-Vergütungen erhöhen sich ab dem 01. Januar 2022 um 50 Euro und um weitere 2,3 Prozent ab Januar 2023. Eine Corona-Prämie in Höhe von 200 Euro wurde vereinbart. Der Tarifvertrag ist zum 30. Oktober 2023 kündbar. |
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