Rheine. (aag) Die Apetito Gruppe ist im Jahr 2016 erneut gewachsen. Die Umsätze stiegen um 3,6 Prozent auf 829 Millionen Euro (Vorjahr: 800 Millionen Euro). Damit setzt das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Rheine seinen kontinuierlichen Wachstumskurs weiter fort. «Unsere Wachstumsziele haben wir erreicht», sagte Apetito Vorstandssprecher Guido Hildebrandt anlässlich der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. Alle Unternehmensbereiche – das international betriebene Systemgeschäft, das Retailgeschäft und das Cateringgeschäft – trugen im abgelaufenen Jahr zur positiven Entwicklung bei. «Wir sehen uns damit in einer guten Position, um solide weiterzuwachsen», ist Hildebrandt überzeugt. Im Berichtsjahr waren insgesamt 8.504 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unternehmen der Apetito Gruppe tätig (Vorjahr: 7.896).
Für Apetito als Lebensmittel verarbeitendes Unternehmen gab es 2016 unterschiedliche Top-Themen, die das Geschäft prägten: Beispielsweise die Entwicklung besonderer Verpflegungslösungen im Bereich der Spezialernährung für Senioren, die Kreation vegetarischer oder veganer Menüs und Digitalisierungsprojekte wie Apps oder Onlineshops.
Der Verpflegungsspezialist sieht sich gut gerüstet. «Wir arbeiten mit ganzer Kraft an der Umsetzung unseres gesellschaftlichen Auftrags, gutes Essen für Menschen in verschiedensten Ernährungssituationen anzubieten», so der Vorstandssprecher.
Guido Hildebrandt blickt optimistisch in die Zukunft: «Mit der konsequenten Ausrichtung unserer Angebote auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden, mit passgenauen Produktinnovationen und einem engagierten Mitarbeiterteam verfügen wir über die richtigen Erfolgsfaktoren.» Auch die Unterstützung und der Einsatz der Inhaberfamilie sei eine wichtige Zutat für den Erfolg des Familienunternehmens Apetito.
Der Apetito Konzern
Die Geschäftsaktivitäten des Apetito Konzerns (Apetito AG mit Tochtergesellschaften im In- und Ausland) konzentrierten sich international auf die Gemeinschafts- und Individualverpflegung sowie auf das Retailgeschäft. Der Apetito Konzern konnte im Geschäftsjahr 2016 ein Umsatzwachstum von 2,4 Prozent auf 633 Millionen Euro erzielen (Vorjahr: 618 Millionen Euro). Vor allem Absatzsteigerungen trugen zu diesem Wachstum bei, das wechselkursbereinigt sogar bei 5 Prozent lag. Der Konzerngewinn nach Steuern stieg auf 46 Millionen Euro. «Wir sind zufrieden mit diesem Ergebnis», resümierte Vorstandssprecher Hildebrandt.
In nahezu allen Märkten erfolgreich
Im Berichtsjahr verzeichnete der Apetito Konzern in nahezu allen internationalen Märkten eine positive Entwicklung. So entwickelte sich die Apetito AG im deutschen Systemgeschäft erfreulich, sowohl die Märkte der Gemeinschafts- als auch der Individualverpflegung verzeichneten Zuwächse. Die Apetito AG konnte damit ihre marktführende Position als Anbieter von Verpflegungslösungen in Deutschland ausbauen.
Auch die britische Konzerngesellschaft Apetito Limited verbesserte ihr Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr deutlich. In Kanada wurde der Ausbau des Franchisegeschäftes erfolgreich fortgesetzt. In den Niederlanden lagen die Erlöse der Apetito B.V. leicht über Vorjahresniveau. Die noch junge Gesellschaft Apetito Österreich verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang, wohingegen das Joint Venture mit dem spanischen Cateringunternehmen Arcasa seine Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau nahezu verdoppeln konnte.
Im Retailgeschäft konnte die COSTA Meeresspezialitäten GmbH + Co. KG den Vorjahreserfolg ein weiteres Mal übertreffen. Das Exportgeschäft legte erneut prozentual zweistellig zu, vor allem in Frankreich und Italien verzeichnete die Gesellschaft ein gutes Wachstum. Damit hat COSTA laut Nielsen Marktdaten seine Marktführerschaft in den beiden Bereichen tiefgekühlte Meeresfrüchte und Fischfilets erneut verteidigt. Die Apetito convenience AG + Co. KG erzielte im Berichtsjahr ein Umsatzplus. In den Niederlanden konnte die Bonfait B.V. die Umsatzerlöse mit gekühlten Gerichten für den Lebensmitteleinzelhandel sogar zweistellig steigern.
Rekord-Investitionen in Standorte und Märkte
Die Investitionen im Apetito Konzern lagen mit 38 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert (31 Millionen Euro). Sie umfassten vor allem Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen an den Standorten Rheine, Trowbridge (Großbritannien) und Denekamp (Niederlande).
«Unsere Investitionen liegen erneut auf Rekordniveau», betonte Hildebrandt. In Rheine steht der Bau eines neuen Tiefkühllagers vor der Fertigstellung: «Die 16 Millionen Euro teure Investition in das neue Tiefkühllager ist notwendig, um unsere zentralen Logistikprozesse zu optimieren und unser Wachstum auch in den kommenden Jahren zu sichern.»
Innovative Personalarbeit
Im Berichtsjahr waren im Jahresdurchschnitt insgesamt 3.801 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unternehmen des Apetito Konzerns tätig (Vorjahr: 3.986). Davon arbeiteten 2.247 in Deutschland und 1.554 in den internationalen Gesellschaften. «Im zurückliegenden Jahr haben wir neue Wege in unserer Personalarbeit eingeschlagen, die das strategische Ziel der erfolgreichen Gewinnung, Entwicklung und Bindung passender Mitarbeiter für Apetito verfolgen», berichtete Guido Hildebrandt. Angesichts des innerbetrieblichen demografischen Wandels käme der Suche nach geeigneten Fachkräften eine hohe Bedeutung zu. Neue Software-Tools zum Bewerber-Management, die gleichzeitig ein positives Bewerber-Erlebnis ermöglichen, dienten ebenso der Steigerung der Wahrnehmung von Apetito als attraktivem Arbeitgeber wie ein neuer Personal-Imagefilm. «Wir wollen unsere Bewerber emotional ansprechen und für Apetito begeistern», so Hildebrandt.
Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter stand und steht für Apetito als Arbeitgeber stets im Fokus. So hatte die Einführung der «verhaltensorientierten Arbeitssicherheit» einen hohen Stellenwert. Deren Ziel ist es, die Mitarbeiter für eine bessere Gefahrenwahrnehmung im Arbeitsalltag zu sensibilisieren und zu aktiver Mitwirkung anzuregen. «Unser hohes Qualitätsstreben können wir nur mit zufriedenen und motivierten Mitarbeitern umsetzen», so der Vorstandssprecher. Auch in den anderen Apetito Gesellschaften steht die Zufriedenheit der Mitarbeiter im Fokus. So erreichte die britische Tochtergesellschaft im Berichtsjahr ihr gesetztes Ziel, anerkannter «Living Wage Employer» zu werden. Damit gehört Apetito UK zum Kreis der 100 britischen Unternehmen, die sich freiwillig zur Zahlung höherer Löhne verpflichtet haben – in der britischen Lebensmittelbranche ist Apetito sogar das einzige Unternehmen.
Wirtschaftlicher Erfolg und Verantwortung für Mensch und Umwelt
Als Anbieter von Lebensmitteln ist das Prinzip der Nachhaltigkeit bereits seit Jahrzehnten in der Unternehmensstrategie des Apetito Konzerns etabliert. «Wir sind der Überzeugung, dass wirtschaftlicher Erfolg dauerhaft nur durch die parallele Übernahme von Verantwortung für Mensch, Natur und Umwelt möglich ist», verdeutlichte der Guido Hildebrandt. Das Engagement des Unternehmens sei auf den neuen Internetseiten anschaulich dargestellt: Ob Umweltaudit, Herkunft von Zutaten oder das Aktionskonzept «Sprösslinge» – viele Themen und Geschichten seien auf der Website nachzulesen.
Digitale Angebote nehmen breiteren Raum ein
Langfristiges Wachstumspotenzial sieht Apetito weiterhin in dem Trend zur «alternden Gesellschaft». Ein höheres Lebensalter geht oft mit gesundheitlichen Einschränkungen und einer steigenden Nachfrage nach spezifischen Kostformen einher. «Wir verfügen über umfassendes Know-how zu solchen Ernährungsfragen und können unseren Kunden echten Mehrwert bieten», betont der Apetito Vorstandssprecher. Auch digitale Angebote nähmen immer breiteren Raum ein, worauf sich Apetito technologisch wie auch personell eingestellt habe. Als konkretes Beispiel nannte Guido Hildebrandt eine neue App, die der Apetito Vertrieb im Markt Kitas und Schulen jetzt einsetzt. Die eSales App enthält neben aktuellen Broschüren das gesamte Leistungsportfolio von Apetito in Form von Bildergalerien, Filmen und Texten – sozusagen ein mobiles Büro. Webshops, mobile Kommunikation und neu konzipierte Websites ebneten den Weg des Unternehmens, seine Innovationskraft und technologische Führerschaft in den Märkten weiter auszubauen. Im Bereich Logistik biete die Digitalisierung ebenfalls Möglichkeiten, die Leistung zum Kunden zu verbessern.
Weiteres Wachstum erwartet
«Wir haben uns ambitionierte Wachstumsziele gesetzt und für jeden Geschäfts- oder Marktbereich eigene Strategien dazu entwickelt. Insgesamt streben wir im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von 6 Prozent im Apetito Konzern an», blickte Guido Hildebrandt in die Zukunft. Hauptaugenmerk liege auf der Weiterentwicklung der Verpflegungslösungen für das Systemgeschäft. Im Retailgeschäft habe das Unternehmen unter anderem den Ausbau der Marktführerschaft der Marke COSTA im Blick. «Als Familienunternehmen richten wir unsere Geschäftspolitik langfristig und zukunftsorientiert aus und sehen uns gut gerüstet», unterstrich Hildebrandt.
Die Gesellschaft Apetito Catering
Die Apetito catering B.V. + Co. KG konnte 2016 ihre gute Marktposition bestätigen. Der Umsatz der Gesellschaft stieg deutlich um 9 Prozent auf 169,6 Millionen Euro. Der Umsatz inklusive der gemeinsam mit Kunden betriebenen Servicegesellschaften lag konsolidiert bei 206 Millionen Euro (Vorjahr: 182 Millionen Euro). Die Cateringgesellschaft inklusive der Servicegesellschaften beschäftigte im Jahresdurchschnitt 4.703 Mitarbeiter (Vorjahr: 4.481) in den 620 Kundenbetrieben. Ein Großteil der Mitarbeiter ist direkt vor Ort in den Häusern und Einrichtungen der Kunden tätig. «Wir sind besonders nah dran an unseren Kunden und kennen deren Anforderungen im Detail», so Andreas Oellerich, Geschäftsführer Apetito catering anlässlich der Pressekonferenz in Düsseldorf.
Starke Marktposition gefestigt
Im Geschäftsbereich Business + Industries (B+I) konnte Apetito catering seine Marktposition deutlich ausbauen. «Unsere innovativen Verpflegungslösungen treffen bei Auftraggebern und Tischgästen auf eine hohe Nachfrage», stellte Oellerich heraus. Hierzu gehörten vor allem GoodMoodFood-Konzepte, die den Trend zu gesundem Essen, einem gesteigerten Ernährungsbewusstsein und zur Gastronomie als integralem Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements aufgreifen. Im Mittelpunkt des Aktionsjahres 2016 stand das Konzept «Lust auf Gutes»; es thematisierte gesunde Ernährung unter anderem als Ausdruck eines individuellen Lebensstils.
Zuwächse verzeichnete das Unternehmen auch im Geschäftsbereich Care. So konnte Apetito catering seine Marktführerschaft im Segment der deutschen Seniorenheime behaupten. Den spezifischen Ernährungsanforderungen begegnete Apetito catering wieder mit innovativen Ernährungskonzepten sowie diätetischer und nährwertoptimierter Kost. Auch mit der Entwicklung eines Kooperationsmodells rund um Warenmanagement und -beratung für große Kunden stellte das Unternehmen seine Innovationskraft erneut unter Beweis.
Im schwierigen, dynamischen Wettbewerbsumfeld des Schul- und Kindertagesstättenmarktes konnte Apetito catering ein Wachstum erzielen und damit seine hervorragende Positionierung im Markt ausbauen. «Der Cateringmarkt bietet wegen des hohen Anteils an in eigener Regie betriebenen Verpflegungseinrichtungen eine Vielzahl an Chancen, insbesondere im Geschäftsbereich Care», so Oellerich.
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen insgesamt mit einer soliden Entwicklung. «Wir verfolgen eine Wachstumsstrategie, die auf nachhaltige und stabile Erträge und die weitere Festigung unserer Marktposition abzielt», blickt Andreas Oellerich positiv in die Zukunft. Ein besonderer Fokus liege dabei auf dem Gastronomie-Know-how und den gastronomischen Prozessen. Das Unternehmen werde seine Expertise durch qualifiziertes Personal konsequent stärken. Auch die Digitalisierung spiele dabei eine Rolle: «Neue Apps für die Gastkommunikation und moderne Bezahl- und Abrechnungssysteme sind die Zukunft im gastronomisch orientierten Cateringgeschäft».
WEITERE THEMEN AUS DIESER RUBRIK FÜR SIE:
- DLG: Investitionen und Trends in Innovation und Produktion
- Südzucker: Ergebnisrückgang im H1-2025 ist deutlich
- HungryPanda: sammelt 55 Millionen für die weitere Expansion ein
- Uni Hohenheim: freut sich über Spitzenplatz in der Forschung
- Lesaffre-Gruppe: erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Biorigin
- Edeka Minden-Hannover eröffnet neue Firmenzentrale
- 10 Jahre umfassende Kompetenz für IT-Projekte
- Lohnsteuerhilfe: Höhe der Aussetzungszinsen verfassungswidrig?
- BürokratieentlastungsG IV kann nur ein Auftakt sein
- BayWa AG: Außerplanmäßige Abschreibungen belasten das Ergebnis
- Bundestag debattiert Jahressteuergesetz 2024
- Agravis AG: investiert deutlich in die Stückgutlogistik
- Özdemir zur EUDR: «Kommissionspräsidentin ist am Zug»
- »HerBo43«: Lidl Herne erreicht Meilenstein
- Globus Markthallen: wollen fünf Standorte abgeben
- Logistikzentrum Lauenau: Vorreiter in der Region
- StrongPoint: installiert vollautomatisches Tiefkühllager
- Südzucker: Fallende Preise sorgen für sinkende Prognose
- Systemgastronomie: NGG vertagt Verhandlungen auf November
- Brenntag: weiht größten eigenen Solarpark in Mexiko ein