Donnerstag, 18. April 2024
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Herrmann von der Alb: Lösungen zeichnen sich ab

Dettingen. (div) Vieles ist noch unklar im Fall der Herrmann Gruppe, die im November 2010 Insolvenz angemeldet hatte. In der Abwicklung gibt es für Insolvenzverwalter Gerhard Walter viele Sachzwänge zu berücksichtigen. In diesem Sinn seien die neuesten Entwicklungen nur «eingeschränkt gut», berichtet die «Südwest Presse». Demnach sieht es so aus, als würde der Bäcker Bachmeier mit Hauptsitz im bayerischen Eggenfelden die Großbäckerei Richard Herrmann übernehmen. Pferdefuß aus Sicht der Beschäftigten und der NGG Südwest: Bachmeier wolle die Produktion zwar nahtlos fortsetzen, jedoch alle 220 Beschäftigten zunächst in eine Transfergesellschaft überstellen. Entsprechend «sauer» sei man im Südwesten und NGG-Mann Xaver Merk sei auf den potentiellen Käufer «gar nicht gut zu sprechen». Andererseits ist Bachmeier der einzige von mehreren Bewerbern, der den Betrieb zum 31. Januar übernehmen kann (!). Das ist wichtig, um Aldi Süd als einen der größten Kunden nicht zu verlieren. Während der Gewerkschafter die aktuellen Entwicklungen eher kritisch beäugt, weist der Insolvenzverwalter noch einmal deutlich darauf hin, dass viele Dinge noch zu klären sind. Was die Vertriebsgesellschaft «Herrmann von der Alb» angeht, scheint man derweil schon klarer zu sehen: Die Bumüller Gruppe aus dem nahegelegenen Hechingen werde einspringen. Was wohl bedeuten soll, dass vielleicht nicht alle, aber doch «viele» Herrmann-Filialen in das weit verzweigte Sternenbäck-Netz integriert werden (Quelle: «Ein Bäcker aus Bayern steigt ein»; Südwest Presse).

Nachtrag. (27.01. / bg) Die Sternenbäck GmbH mit Sitz in Hechingen hat einen großen Teil der Herrmann von der Alb- Filialen aus der Insolvenzmasse heraus übernommen, heißt es auf der Homepage des Filialisten. Es werden alle Mitarbeiter aus den erworbenen Filialen weiter beschäftigt. Sternenbäck macht damit nach eigenen Angaben einen weiteren bedeutenden Schritt in seiner Expansionsentwicklung. Das Vertriebsgebiet in Baden-Württemberg wird mit den hinzu kommenden Filialen sinnvoll erweitert und die Marktposition dadurch gefestigt.

Nachtrag. (29.01. / div) Nach wochenlangen Verhandlungen nähert sich die insolvente Herrmann Gruppe der Zerschlagung. Die Verträge mit den neuen Investoren seien jetzt unterschrieben, sagt Insolvenzverwalter Gerhard Walter gegenüber der Regionalpresse. Jeder dritte Arbeitsplatz geht demnach zunächst verloren.
Der Bäcker Bachmeier mit Zentrale im bayerischen Eggenfelden übernimmt die Großbäckerei Richard Herrmann in Dettingen an der Erms. Dem Vernehmen nach bleiben von den bislang knapp 220 Beschäftigten rund 80 in Vollzeit und 25 in Teilzeit erhalten – um hauptsächlich den Discounter Aldi Süd zu beliefern.
Der Sternenbäck aus Hechingen im Zollernalbkreis übernimmt 45 der bislang 70 Verkaufsstellen der Vertriebsgesellschaft «Herrmann von der Alb». Alle Mitarbeitenden aus den erworbenen Filialen werden weiter beschäftigt.
Für weitere sieben bis zwölf Filialen hofft der Insolvenzverwalter noch auf einen Investor. Die übrigen Standorte aus der Insolvenzmasse würden geschlossen.

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